Meldungen Hochschulsport

28. Juni 2021

Engagement über eigentliche Dienstaufgaben hinaus

Seit Anfang des Jahres unterstützt die HSZG die Gesundheitsämter im LK Bautzen und Görlitz mit Personal.

Homeoffice, Homeschooling und regelmäßige Schnelltests. Die Pandemie hat Einzug gehalten in sämtliche Lebensbereiche und eröffnet darüber hinaus neue Perspektiven und Herausforderungen im beruflichen Alltag. Wie mehrere Mitarbeitende der HSZG aktuell erfahren.

Seit dem 11.01.2021 unterstützt unsere Hochschule Zittau/Görlitz die Gesundheitsämter im LK Bautzen und Görlitz personell mit Dipl.-Lehrer Frank Schneider, Dr.-Ing. Jürgen Scheibler (beide Stabsstelle Hochschulentwicklung und Kommunikation) sowie Dipl.-Sportl. Philipp Knebel aus der Hochschulverwaltung. Eine weitere Mitarbeiterin wirkt aktiv in der Pflege von Coronaerkrankten mit.

Wie kam es zu diesen Abordnungen?

Ende letzten Jahres hieß es ‘Land unter‘ in den Gesundheitsämtern. Es fehlte an personeller Unterstützung vor allem in dem Bereich der Infektionsnachverfolgung. Die Suche nach Corona-Kontaktsuchenden intensivierte sich und so forderte das Wissenschaftsministerium die Bildungseinrichtungen auf, Mitarbeitende für mögliche Abordnungen zu benennen.

„Aufgrund eines konkreten Bedarfes für die Unterstützung der Gesundheitsämter an den Standorten Zittau und Bautzen wurde daher das Haushaltspersonal im vergangenen Dezember gebeten, sich gegenüber dem Dezernat Personal und Recht für Abordnungen bereitzuerklären“, beschreibt Rektor Dipl.-Ing. Alexander Kratzsch die Ausgangssituation.

„Der Schutz der Hochschulmitglieder und deren Familien und die Unterstützung bei der gesamtgesellschaftlichen Herausforderung der Eindämmung der Pandemie hatten damals wie heute höchste Priorität.“ Rektor Prof. Dr.-Ing. Alexander Kratzsch

Datenanalyse und Statistiken als Entscheidungshilfe

Niemand sollte zwangsverpflichtet werden. Man setzte stattdessen auf die Bereitschaft der Mitarbeitenden. So wie die von Dr.-Ing. Jürgen Scheibler. Er wird Ende Juni ein halbes Jahr im Gesundheitsamt des Landkreises Görlitz tätig gewesen sein.

Bereits nach den ersten Tagen wurde klar, dass sein Einsatzgebiet weniger die Kontaktnachverfolgung von Coronafällen sein wird, sondern vielmehr die Datenanalyse und das Erstellen von Statistiken und Berichten, die dann der Dezernentin und 2. Beigeordneten des Landrates Martina Weber u.a. als Entscheidungshilfe für Maßnahmen im Landkreis dienten. Die statistische Aufarbeitung der Daten aus den Krankenhäusern war ebenso ein Schwerpunkt seiner Arbeit wie die Mitarbeit an strategischen Projekten zur Verbesserung der Handlungsfähigkeit des Gesundheitsamtes mit Hinblick auf den nächsten Herbst.

„Es war eine intensive und spannende Zeit, die mir einen Einblick in die Arbeit des Gesundheitsamtes ermöglichte. Es bleibt eine große Herausforderung, in Pandemiezeiten mit sehr vielen Fällen die notwendigen Prozesse so zu organisieren, dass sie von den Mitarbeitern bewältigt werden können und für den Bürger serviceorientiert und verständlich bleiben“, sagt Dr. Jürgen Scheibler, der in der Hochschule im Controlling arbeitet.

Dokumentation mittels Software

Frank Schneiders Arbeitsschwerpunkt an der HSZG liegt üblicherweise im Bereich der Leitung des Studium fundamentale. Seit vielen Jahren organisiert er u.a. die Kinderakademie und das Seniorenkolleg an der Hochschule. Bis Monatsende unterstützt er das Gesundheitsamt Bautzen bei der Kontaktnachverfolgung. Mittels einer Software zur Beförderung der Befunderfassung hilft der diplomierte Lehrer dabei, auf COVID-19 positiv getestete Personen und deren Kontakte zu dokumentieren.

Als der Landkreis im Frühjahr durchgehend mit sehr hohen Inzidenzen kämpfen musste, hat er keinen Moment gezögert: „Für mich stellte sich die Frage, wo und wie ich den Menschen in der Oberlausitz am sinnvollsten diene.“ Welche Erfahrungen nimmt er am Ende seiner Tätigkeit im Gesundheitsamt mit, wenn der ‘heimische‘ Schreibtisch und Hörsaal der HSZG wieder rufen? "Ich lernte Vieles und Viele noch besser kennen", resümiert Frank Schneider.

Mit Fitness gegen Pandemie-Randerscheinungen

Philipp Knebel, seines Zeichens Verantwortlicher für den Hochschulsport an der HSZG, stellt seine Dienste seit Januar dem Gesundheitsamt in Görlitz zur Verfügung. „Ich bin im Team Reiserückkehrer tätig und für alle Einreisen aus dem Ausland in den Landkreis Görlitz verantwortlich“, berichtet er von seiner Tätigkeit.

Bleibt denn bei der ganzen Arbeit noch Zeit, um zur Abwechslung einmal die Kolleginnen und Kollegen im Landratsamt zum Schwitzen zu bringen? „Im Landratsamt gibt es auch gesundheitsfördernde Maßnahmen, wie z.B. Pausengymnastik. Aktuell finden pandemiebedingt keine Kurse statt. Aber sobald es möglich ist, soll ich ein paar Kurse am Gesundheitsamt geben. Die Anfragen häufen sich mit den Lockerungen.“

In Pandemiezeiten soll der Durchschnittsbürger ca. fünf Kilogramm zugenommen haben, so auch der ein oder andere Studierende oder Mitarbeitende. Lässt sich diese Tatsache so ohne Weiteres auf die Abordnung des Hochschulsportverantwortlichen schieben?

„Natürlich behalte ich den Fitnessstand unserer Studierenden und Hochschulmitarbeitenden gerade auch in Pandemiezeiten, wenn auf Gruppenaktivitäten in Sportvereinen bzw. auf Präsenzkurse verzichtet werden musste, immer im Blick“, äußert sich Diplom-Sportlehrer Philipp Knebel.

Im April konnte Philipp Knebel das Online-Sportprogramm „Cyberfitness“ zur kostenfreien Nutzung anbieten, sozusagen als Fitnessclub zum Mitnehmen, und seit Ende Mai kann man das neue Sportangebot ‘Sport To Go‘ nutzen. „Möglichkeiten dem Pandemiespeck zu trotzen gibt es also genügend.“

Seit April arbeiten die Hochschulmitarbeitenden wieder einige Tage pro Woche an ihren angestammten Arbeitsplätzen in der Hochschule und ab dem kommenden Monat wieder in Vollzeit.

„Im Namen des Rektorates bedanke ich mich bei unseren Kollegen für ihr bisheriges Engagement, unseren Freistaat Sachsen so gut wie möglich zu unterstützen, auch über ihre eigentlichen Dienstaufgaben hinaus“, würdigt Rektor Alexander Kratzsch den Einsatz der Mitarbeiter.

Text: Cornelia Rothe M.A.

Foto: M.A. Almuth Müller
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