13. Mai 2024

Pflegende Angehörige stärken

GAT-Direktor Prof. Hoff hält Impulsreferat zum Thema "VorSORGE: Wege zur Nachhaltigkeit in der Pflege" bei der Frauenpolitischen Fachtagung des Deutschen Beamtenbundes.

Der Direktor des Forschungsinstituts „Gesundheit, Altern, Arbeit, Technik“ (GAT) und Leiter des berufsbegleitenden Masterstudiengangs Soziale Gerontologie, Prof. Dr. Andreas Hoff, hat am 16. April 2024 in Berlin ein Impulsreferat zur 18. Frauenpolitischen Fachtagung des Deutschen Beamtenbundes dbb in Berlin mit dem Titel „VorSORGE: Wege zur Nachhaltigkeit in der Pflege im demografischen Wandel“ gehalten.

Hauptziel der mit mehr als 200 Teilnehmerinnen stark beachteten Tagung unter dem Motto "Familie, Sorgearbeit, Altersarmut - die CAREseite der Medaille" war eine umfassende Vermittlung des Zusammenhangs zwischen unbezahlter Sorgearbeit im Lebensverlauf (Kindererziehung, Pflege älterer Menschen) und Altersarmut, was überdurchschnittlich oft Frauen betrifft. Neben der evidenzbasierten Analyse standen Lösungsansätze in Arbeitswelt und Politik im Vordergrund. Prof. Hoff schlug – nicht zuletzt in seiner Funktion als stellvertretender Vorsitzender des unabhängigen Beirats für die Vereinbarkeit von Pflege und Beruf – vor, die Resilienz pflegender Angehöriger durch folgende Maßnahmen zu stärken:

  1. Anerkennung von Sorgearbeit als gesamtgesellschaftliche Verantwortung, die ein flächendeckendes Angebot von wohnortnahen Unterstützungsstrukturen für pflegende Angehörige wie z. B. Tagespflegeeinrichtungen einschließt.
     
  2. Eine gerechtere Verteilung von Sorgearbeit zwischen Frauen und Männern, die eine Vereinbarung von Sorgearbeit und Beruf für beide Geschlechter ermöglicht.
     
  3. Eine gelingende Vereinbarkeit von Pflege und Beruf als Maßnahme zur Fachkräftesicherung und damit als Chance für Unternehmen zu begreifen.
     
  4. Entbürokratisierung von Antragsverfahren zur Gewährung von Pflegeunterstützungsleistungen.
     
  5. Vorausschauende, präventive Unterstützung von pflegenden Angehörigen (Auszeiten, Kuren, Beratung, Präventionskurse, präventive medizinische Behandlung)

Die Erforschung dieser Fragestellungen gehört zu den Kernkompetenzen des GAT-Instituts. Ebenso gehört die Vermittlung der Grundlagen von sozialer Ungleichheit im Lebensverlauf, sozialpolitischer Logiken und Strukturen, sowie Maßnahmen zur Bekämpfung von Altersarmut und ungerechter Verteilung von Sorgearbeit zu den Schwerpunkten des berufsbegleitenden Studiums Soziale Gerontologie.

Ihre Ansprechperson
Prof. Dr.
Andreas Hoff
GAT - Institut für Gesundheit, Altern, Arbeit und Technik
02826 Görlitz
Parkstraße 2
Gebäude G VII, Raum
+49 3581 374-4244