Am 30.11.2018 fand im Bürgersaal des Rathauses der Großen Kreisstadt Zittau die offizielle Eröffnungsveranstaltung der gemeinsamen Nachwuchsforschergruppe „SaxoGRID“ der Hochschule Zittau/Görlitz und der TU Dresden statt. Der Einladung der Projektleiter folgten Dr. Stephan Meyer, Mitglied des Sächsischen Landtages, der Oberbürgermeister der Stadt Zittau Thomas Zenker, der Rektor der Hochschule Zittau/Görlitz Prof. Friedrich Albrecht und in Vertretung des Rektorats der TU Dresden Prodekan Prof. Klaus Röbenack. Des Weiteren konnten Vertreter des Sächsischen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst und zahlreiche Industrievertreter begrüßt werden.
Dr. Stephan Meyer hob in seinem Grußwort die „hochspannende“ Vernetzung zwischen der Energiehochschule Zittau/Görlitz und der TU Dresden hervor und betonte die Wichtigkeit, dass die jungen Wissenschaftler gemeinsam mit der Wirtschaft Lösungen für die Energienetze mit dezentralen Kraftwerken entwickeln, damit weiterhin eine bezahlbare Versorgung mit hoher Sicherheit und Umweltverträglichkeit gewährleistet ist. Ebenso betonte er die hohe Bedeutung von Forschung und Innovation im Zusammenhang mit dem Strukturwandel, wobei ein Innovationscampus ein Weg sein kann, um die Wissenschaftler und Unternehmen sowie Gründer zusammenzubringen und die Arbeitsplätze und Wertschöpfung in der Region zu halten.
Oberbürgermeister Thomas Zenker stellte die historisch und aktuell über Grenzen gehenden Verbindungen von Zittau in der Oberlausitz dar und verknüpfte sie mit den Anforderungen des Strukturwandels und der Energiewende. Die Hochschule Zittau/Görlitz ist für die Stadt Zittau ein „Juwel“ und notwendiger aktiver Partner, um den Strukturwandel aus der Forschung heraus und mit Innovationen der Absolventen zu begleiten.
Der Rektor Prof. Friedrich Albrecht, stellte insbesondere die Vernetzung zwischen der TU Dresden und der Hochschule Zittau/Görlitz mit den lokalen Industrieunternehmen heraus. Insbesondere die Kooperation mit den Industriepartnern soll weiter vertieft werden, so dass die Studierenden der Hochschule einen Einblick in aktuelle Forschungsthemen erhalten und gleichzeitig ein Beitrag für die Stärkung der ingenieurtechnischen Kompetenz am Hochschulstandort Zittau geleistet werden kann.
Prodekan Prof. Klaus Röbenack hob insbesondere die gemeinsame traditionelle Zusammenarbeit zwischen der TU Dresden und der Hochschule Zittau/Görlitz hervor, welche bereits über Jahrzehnte den Mehrwert von angrenzenden und nicht ersetzenden Forschungsgebieten zur Stärkung der sächsischen elektrischen Energietechnik und der nationalen und internationalen Reputation darlegen.
Prof. Stefan Kornhuber von der Fakultät Elektrotechnik und Informatik der Hochschule Zittau/Görlitz führte in das Projekt im Rahmen der Förderung des Europäischen Sozialfonds ein. Der perspektivisch zu erwartende Rückbau von konventionellen Kraftwerkskapazitäten aufgrund der Energiewende trifft insbesondere die Lausitz. Deshalb wird es notwendig sein, die Situation auf dem Arbeitsmarkt auf dem energietechnischen Gebiet zu stabilisieren, die strukturellen Bedingungen für industrielle Strukturen zu stärken und die Bedingungen für die regionalen Forschungseinrichtungen zu verbessern.
Die Anforderungen an die sächsischen Netzbetreiber bestehen nicht nur im Netzaus- und -umbau, sondern auch in der Entwicklung bzw. in der Weiterentwicklung von Konzepten der Betriebsführung ihrer Netze. Die Nachwuchsforschergruppe „SaxoGRID“ soll durch ihre Arbeit dazu beitragen, durch die in Sachsen verteilten, regenerativen Erzeugungsanlagen entstehenden Herausforderungen bezüglich der zuverlässigen Elektroenergieversorgung zu meistern.
Mithilfe dieser Nachwuchsforschergruppe können die Hochschule Zittau/Görlitz und die TU Dresden ihre langjährige bewährte Kooperation im Bereich der Betriebsführung elektrischer Netze und der Isoliertechnik fortführen, ausbauen und Synergien nutzen. So wird sichergestellt, dass die sächsischen Hochschulen auf dem Gebiet der elektrischen Energieversorgung im Zuge der Energiewende wissenschaftlich hervorragend aufgestellt sind und elementare Beiträge zur Weiterentwicklung der Kompetenzträger und der Industrieunternehmen sowie zur Modernisierung der Elektroenergieversorgung in Sachsen liefern können
Prof. Peter Schegner und Prof. Steffen Großmann von der Fakultät Elektrotechnik und Informationstechnik der TU Dresden stellten im Rahmen einer kurzen Präsentation die sich ergänzenden Schwerpunkte an der TU Dresden und der Hochschule Zittau/Görlitz vor. Sie gaben einen Einblick in die Auswirkungen auf die Netzstabilität, Betriebsführung und Beanspruchung der elektrischen Komponenten aufgrund der dezentralen auf wechselrichterbasierenden Einspeisungen, welche zu hochfrequenten harmonischen Belastungen der Netze führen.
Zum Abschluss der Veranstaltung wurde die Zusammenarbeit für den Zeitraum vom 01. Juli 2018 bis 30. Juni 2021 zwischen den beiden Hochschulen und allen beteiligten Industriepartnern durch die Unterzeichnung einer gemeinsamen Absichtserklärung vertraglich besiegelt.
Die Nachwuchsforscher Dipl.-Ing. (FH) Jun Ting Loh, Dipl.-Ing. (FH) Jonathan Hänsch, Dipl.-Ing. (FH) Benjamin Küchler und Dipl.-Ing. Jan Linde stellten sich anschließend zur Diskussion im Rahmen der Teilprojekte. Darüber hinaus präsentierten die Industriepartner ihre Aktivitäten auf dem Gebiet der elektrischen Energietechnik.
Alle Beteiligten wünschen den Nachwuchsforschern einen guten Start und viel Erfolg bei der Lösung der gestellten Fragestellungen im Rahmen des Projektes.
Technische Universität Dresden
Fakultät Elektrotechnik und Informationstechnik
Institut für Elektrische Energieversorgung und Hochspannungstechnik
Prof. Dr.-Ing. Steffen Großmann
Professur für Hochstrom- und Hochspannungstechnik