Unsere Studierenden als Zukunftsmacher*innen für die Hochschule und die Region.
Am 10. Juni 2024 fand im Kühlhaus Görlitz die Veranstaltung „Eine Frühschicht für mein Görlitz – Wissenschaftsland Sachsen gestalten“ statt. In vier Kreativworkshops entwickelten Vertreter*innen der Hochschule Zittau/Görlitz gemeinsam mit Jugendlichen innovative Ideen für ein 3-Länder-CampusQuartier 2030+ in der Europastadt Görlitz.
Mit der Veranstaltung initiierte die Sächsische Agentur für Strukturentwicklung (SAS) gemeinsam mit der Kampagne „SPIN2030“ des Wissenschaftsministeriums und dem Wissenschaftsnetzwerk Hi!Lusatia! ein Beteiligungsformat für Menschen im Alter von 13 bis 27 Jahren. Sie waren eingeladen, sich mit Fragen über ihre Zukunft in Görlitz zu beschäftigen und sich aktiv am Transformationsprozess der Region zu beteiligen. Über 100 junge Menschen kamen zur Frühschicht, um an acht Workshops teilzunehmen, die von Expert*innen aus Wissenschaft, Bildung, Kultur und Kommunikation geleitet wurden. Gemeinsam entwickelten sie Ideen zu den Themen Infrastruktur, Wohnen, Studieren, Arbeiten und Freizeit für Görlitz und die Lausitz.
Unter der Leitung von Frau Professorin Dr. Sophia Keil, Prorektorin für Bildung und Internationales, präsentierte die HSZG ihre Thementische zum Leitgedanken „Unser 3-Länder-CampusQuartier 2030+: Gemeinsam besser studieren - international, praxisnah, nachhaltig im digitalen Zeitalter“. In einem offenen Ideen- und Kreativworkshop hatten die 22 teilnehmenden Schüler*innen und Studierenden die Möglichkeit, an der Gestaltung von vier Themenschwerpunkten mitzuwirken. Fragen und Thesen zu Mobilität, Nachhaltigkeit, kreativen Lernräumen und Internationalität bildeten den Ausgangspunkt. Junge Menschen der Region und Themenpat*innen der Hochschule Zittau/Görlitz diskutierten und tauschten sich aus, um eigene Ideen für ein zukunftsfähiges CampusQuartier in Görlitz zu entwickeln.
In drei Arbeitsphasen – von der Ist-Stands- und Problemanalyse über eine Ideensammlung bis hin zur Entwicklung von konkreten Lösungswegen – erarbeiteten die Teilnehmenden gemeinsam Handlungsempfehlungen für den jeweiligen Schwerpunkt. Zum Hintergrund: im Görlitzer Stadtteil Ost, dem Standort des Görlitzer Campus tut sich gerade viel! Die Stadthalle soll zum Kulturzentrum saniert werden und das Deutsche Zentrum für Astrophysik (DZA) plant einen Campus auf dem Kahlbaumgelände. Diese Chancen will das Rektorat nutzen, um die Campusentwicklung voranzutreiben. Alle Thementische waren inhaltlich miteinander verbunden.
Hier diskutierten die Teilnehmenden, wie die Mobilität der Studierenden und Mitarbeitenden ausgehend vom Görlitzer Campus in der Neißestadt verbessert werden kann, z. B. der Weg zum Bahnhof oder in die Stadt. Im Ergebnis entstand die Idee für ein Fahrrad-Sharing mit dem Namen „GörliBIKE – Dein Begleiter für Stadt und Campus“.
"Ich bin stolz auf unsere Workshop-Teilnehmenden zum Thema Mobilität, welche das nachhaltige GörliBIKE-Konzept entwickelt haben. GörliBIKE ist mehr als nur ein Bikesharing-System – es ist ein Schritt in ein nachhaltigeres, gesünderes und attraktiveres Görlitz. Durch die Verbesserung der Mobilität, den Schutz des Klimas und die Förderung der Gesundheit machen wir Görlitz so nicht nur lebenswerter, sondern auch zu einem noch attraktiveren Studienstandort. Wir freuen uns darauf, gemeinsam mit der Stadt Görlitz dieses Projekt in die Tat umzusetzen.“
Sebastian Benad, M.A., Fakultät Management- und Kulturwissenschaften, Workshop-Leitung
Ein Pavillon mit Garten als lebendiger Begegnungsort auf dem Campus, an dem Studierende und Dozierende zusammenkommen, um im Grünen gemeinsam zu arbeiten. Ein lebendiges Campus Café am Neiße-Ufer sowie Fußgängerbrücken vom Görlitzer Hauptcampus über die Neiße nach Polen und zurück zum neuen Expleo-Haus – sind die Kernideen der Teilnehmenden des Workshops „Nachhaltigkeit“ und ihre Antworten auf die Frage, wie ein zukunftsfähiger, grüner und sozialer Campus in Görlitz aussehen kann.
"Der Thementisch zur Nachhaltigkeit im Campusleben brachte unter der Überschrift 'Grüner Begegnungscampus Neiße - natürlich verbinden' tolle Ideen hervor. Dabei wurden auch die 'großen Nachbarn' Stadthalle, das gegenüberliegende Neiße-Ufer in Zgorzelec sowie das Kahlbaum-Gelände für das Deutsche Zentrum für Astrophysik mitgedacht. Alle sollen miteinander verbunden werden, um buchstäblich neue Brücken zu bauen und Wege zur Begegnung und größerer Bekanntheit zu ebnen. Ich bin begeistert und hoffe, dass wir die Ideen weiter vertiefen und zumindest in Teilen auch umsetzen können."
Prof. Dr. rer. Pol. Falk Maiwald, Dekan Fakultät Management- und Kulturwissenschaften, Workshop-Leitung
Der Hochschulleitung ist es gelungen, ein neues Gebäude für den Görlitzer-Hochschulcampus zu gewinnen. Die Fakultät Management- und Kulturwissenschaften wird in das ehemalige Expleo-Gebäude ziehen. Entsprechend der im Handlungsfeld Campus4You entwickelten Gedanken sollen diese Räumlichkeiten auch innovativ gestaltet werden.
Die Workshopteilnehmenden erörterten gemeinsam, wie Lehr- und Lernräume flexibel und kreativ gestaltet und zugleich wie und welche digitalen Technologien integriert sein können, um den Lernalltag zu bereichern und die Lehrqualität zu verbessern. Im Ergebnis steht der Wunsch, im neuen Expleo-Gebäude offene Raumkonzepte zu gestalten, die nicht nur das Lernen befördern, sondern vor allem auch ein Miteinander anregen. Zudem sollte ein eigenes Sprachenlabor entstehen sowie ein für alle offenstehendes Café auf dem Campus.
Workshop-Leitung: Christian Tiller, Wissenschaftliche Leitung ZukLOS und Daniel Winkler, Referent für Hochschuldidaktik
In diesem Workshop wurde der Frage nachgegangen, wie ein „Europagefühl“ an der Hochschule und auch in der Stadt Görlitz weiter gestärkt werden kann, so dass dieses für unsere Studierenden und Hochschulangehörigen spürbarer und auch erlebbar wird. Als Lösung sehen die Schüler*innen und Studierenden einerseits die Verstärkung der Präsenz der HSZG nach außen, z.B. durch eine gesteigerte und vor allem mehrsprachige Aktivität in sozialen Medien sowie auf internationalen Messen. Andererseits sollten die Möglichkeiten für Auslandsaufenthalte im Rahmen des Studiums an der HSZG erweitert und vereinfacht werden, z.B. auch durch kurze Studienreisen, eine Tandembörse oder ein internationales Studierendencafé.
Workshop-Leitung: Prof.in Dr. rer. pol. Sophia Keil und Dr. phil. Ewa Wieszczeczyńska, Koordinatorin des Akademischen Koordinierungszentrums der Euroregion Neiße (ACC)
Die Ergebnisse der insgesamt acht Workshops wurden einer hochkarätig besetzten Jury präsentiert zu der unter anderem Ministerpräsident Michael Kretschmer, Wissenschaftsminister Sebastian Gemkow, Landrat Stephan Meyer, die Prorektorin der HSZG Prof. Dr. rer. pol. Sophia Keil und der Oberbürgermeister der Stadt Görlitz Octavian Ursu gehörten. Die Juroren und die Jurorin äußerten sich begeistert und beindruckt zu den in den Workshops erarbeiteten Ideen und Wünschen. Sie betonten, viele nachhaltige Impulse für den Strukturwandel in Sachsen mitzunehmen. Die Themenpatinnen und Themenpaten aus den Workshops werden ebenfalls wertvolle Anregungen in ihre spezifischen Netzwerke weitertragen.
Die Veranstaltung bot der heranwachsenden Generation nicht nur die Möglichkeit, sich über Ideen für ihr Görlitz auszutauschen und diese weiterzuentwickeln, sondern auch neue Kontakte zu knüpfen, mehr über die Transformation der gesamten Region Lausitz zu erfahren und diese aktiv mitzugestalten.
Die HSZG freut sich über die rege Teilnahme und die kreativen Ideen, die die jungen Teilnehmer*innen eingebracht haben. Die Veranstaltung hat einmal mehr bewiesen, welches Potenzial in der jungen Generation steckt und wie wertvoll ihre Beiträge für die Gemeinschaft sind. Die HSZG wird diese Impulse aufgreifen und bei der Weiterentwicklung der Hochschule und ihrer Standorte einbeziehen.
Die Prorektorin, Frau Professorin Keil, dankt den Themenpat*innen, Dekan Professor Falk Maiwald, Dr. Ewa Wieszczeczyńska, Sebastian Benad, Christian Tiller, Julia Rülicke und Daniel Winkler sowie insbesondere allen teilnehmenden Schüler*innen und Studierenden für ihre Beiträge und ihr Engagement.