Deutsche und tschechische Jugendliche besuchten die Veranstaltung „Atome – Bausteine des Lebens“.
Der Besuch des ETK durch das 'Geo-Zentrum Zittau' am 22. November war verknüpft mit der Veranstaltung "Atome - Bausteine des Lebens". Als Verein organisiert, vertreten durch Herrn Küpper, bietet er über das Jahr verteilt diverse Veranstaltungen rund um das Thema Geologie an. Die Veranstaltung ins ETK zu verlegen hat bereits Tradition. Eigentlich sollte die Zielgruppe der Veranstaltung junge Menschen aus der Region sein, wobei auch tschechische Jugendliche samt Übersetzerin dazu gehörten. Der Aufruf in der örtlichen Presse weckte aber auch das Interesse vieler Erwachsener, sodass am Ende durchmischt an die 50 Besucher im Seminarraum des ETK eng zusammenrücken mussten. Schwerpunkt der Veranstaltung sollten messtechnische Untersuchungen verschiedener Mineralien hinsichtlich ihres Strahlungspotentials sein. Für die Durchführung und wissenschaftliche Untersetzung dieser radiologischen Untersuchung konnte Prof. Schönmuth von der Fakultät Maschinenwesen gewonnen werden, der im Vorfeld mit Laboringenieur Uwe Heidrich einige interessante Versuche vorbereitet hatte. Da die primäre Zielgruppe deutsche und tschechische Jugendliche waren, wurde das Augenmerk auf praxisbetonte Versuche gelegt. Getreu der demokritschen Auffassung, dass aus handlungsorientiertem Erfassen die besten Lerneffekte resultieren. Nach einer kurzen Einführung in die Welt der Atome durch Herrn Heidrich wurde auch gleich mit praktischen Demonstrationen fortgesetzt. Prof. Schönmuth griff dabei tief in die Tasche spannender und effektvoller Beispiele, die natürlich das Interesse der vielen Jugendlichen weckte, wobei die Mutigen unter ihnen auch selbstständig den einen oder anderen Versuch durchführten.
Besonders spannend war der Versuch, mit Stickstoff (Siedepunkt bei minus 196oC) einen keramischen Hochtemperatursupraleiter extrem herunter zu kühlen und ihn dann über einem Magneten zu positionieren. Die sogenannte Supraleitfähigkeit, bei der der elektrische Widerstand gegen Null tendiert, bewirkt, dass der Supraleiter in einen Schwebezustand über dem Magneten verweilt Es wird also wiedererwartend nicht komplett von diesem Magneten angezogen, sondern der Magnet induziert im supraleitenden Material elektrische Ströme, die eine Art Gegenmagnetfeld erzeugen, wodurch es zu diesem Schwebezustand kommt. Dies ist übrigens auch das Wirkprinzip einer Hochtemperatur-Magnetschwebebahn. Nach eintretender Erwärmung lässt diese Kraftwirkung nach und das Material wird vom Magneten komplett angezogen.
Weitere spannende Versuche mit flüssigem Stickstoff folgten und bündelten die Aufmerksamkeit nicht nur der Jugendlichen.
Auch gegen Ende der interessanten Veranstaltung war das Interesse bei vielen Besuchern noch ungebrochen und die Wissbegierde noch nicht gestillt. War es zu Beginn der Veranstaltung die Demonstration der Nebelkammer für bereits eingetroffene Besucher (der Bus mit den tschechischen Besuchern hatte Verspätung) nahmen nunmehr viele das Angebot vom Leiter des ETK, Herr Wodarczack, an und ließen sich kurzweilig den ehemaligen Forschungsreaktor erklären. Die mehr als zweistündige Veranstaltung war somit für alle Beteiligten ein voller Erfolg und einige Jugendliche hegten bereits Gefallen an einem ingenieurtechnischen Studium. Der Verein 'Geo-Zentrum Zittau' wird in dieser Resonanz eine schöne Bestätigung seiner Arbeit sehen können, die Hochschule daraus gegebenenfalls neue Studierende rekrutieren können, folglich eine Win-win-Situation und somit ein schöner Erfolg für alle Beteiligten.