Bei der Rektorwahl wurde Prof. Dr.-Ing. Alexander Kratzsch am 8.11. vom Erweiterten Senat erneut zum Rektor der Hochschule Zittau/Görlitz gewählt.
Prof. Dr.-Ing. Alexander Kratzsch wurde am 8. November 2024 durch den Erweiterten Senat der Hochschule Zittau/Görlitz erneut zum Rektor gewählt. Die Wahl erfolgte auf der Grundlage des Wahlvorschlages der Auswahlkommission. Die Auswahlkommission wurde geleitet von dem Vorsitzenden des Hochschulrates, Herrn Prof. Dr.-Ing. Welf-Guntram Drossel. Alexander Kratzsch wird ab dem 1. März 2025 die Geschicke der HSZG bis zum 28. Februar 2030 für weitere fünf Jahre lenken.
In seiner zweiten Amtszeit möchte er unter Zuhilfenahme bereits etablierter Initiativen und neuer Projekte den Entwicklungsprozess der HSZG als „Hochschule der Zukunft“ weiter vorantreiben, der auf moderne Bildung und Forschung ausgerichtet ist und auf regionale wie globale Partnerschaften setzt.
Mit der Übernahme des Rektor-Postens zum 1. März 2020 stellte sich Prof. Kratzsch nie da gewesenen Herausforderungen wie dem Management der Folgen der Corona-Pandemie und der damit verbundenen Einführung der Hybrid-Lehre an der HSZG. Viele Erfahrungen, die zu dieser Zeit gesammelt wurden, fließen künftig in die Digitalisierungspläne der Hochschule ein.
Unter seiner Leitung entwickelte das Rektorat seit 2020 den „University-For-Future-Prozess“ (U4F). Dabei handelt es sich um ein partizipatives Projekt, das die gesamte Hochschule und ihre regionale Umgebung in die Zukunftsplanung einbezieht. Der Prozess wurde initiiert, um die Hochschule für die Anforderungen des Strukturwandels in der Oberlausitz zu stärken und innovativ aufzustellen. Die Schwerpunkte umfassen die Gestaltung eines zukunftsorientierten Campus, die digitale Transformation und Konzepte für lebenslanges Lernen. Studierende, Dozierende und regionale Stakeholder arbeiten in Workshops und Projekten an der Entwicklung neuer Ideen und Maßnahmen, die direkt in die strategische Ausrichtung der Hochschule einfließen.
Zur Bündelung der im U4F-Prozess erzielten Ergebnisse agierte Prof. Kratzsch von Juni 2022 bis Juni 2023 als Vorsitzender der Strategiekommission „Hochschulentwicklung 2030+“ des Senates, woraus ein Strategiepapier hervorging, das eine langfristige Vision und strategische Schwerpunkte formuliert, um die Hochschule auf die Herausforderungen der nächsten Jahre vorzubereiten. Dabei legt es Wert auf die nachhaltige Weiterentwicklung in verschiedenen Schlüsselbereichen, darunter digitale Transformation, Internationalisierung, Forschungsexzellenz und der Ausbau von Transfermöglichkeiten. Diese Initiativen sollen dazu beitragen, die Hochschule als attraktiven Bildungs- und Forschungsstandort zu stärken, insbesondere in den Bereichen Energiewirtschaft, Ressourcenmanagement und soziales Engagement. Parallel zur allgemeinen Hochschulentwicklungsplanung Sachsens integriert das Strategiepapier Klimaschutzziele und Nachhaltigkeitsmaßnahmen, um langfristig klimaneutral zu werden.
Seit Juni 2023 sitzt Prof. Kratzsch dem Vorstand des Wissenschaftsnetzwerks Hi!Lusatia e. V. vor. Das Wissenschaftsnetzwerk wurde als regionaler Verbund gegründet und verfolgt das Ziel, die wissenschaftliche, wirtschaftliche und soziale Entwicklung der Dreiländerregion Deutschland-Polen-Tschechien zu fördern.
Darüber hinaus ist Prof. Kratzsch seit Dezember 2023 als stellvertretender Vorstandsvorsitzender und Sprecher der sächsischen Hochschulen für Angewandte Wissenschaften der Landesrektorenkonferenz Sachsen e. V. tätig und agiert gleichzeitig als Ländersprecher der sächsischen Hochschulen für Angewandte Wissenschaften bei der Hochschulrektorenkonferenz e. V., wo er sich für die Belange der Sächsischen Hochschulen einsetzt.
Aus dem U4F-Prozess hervorgehend, verfolgt die HSZG unter seiner Leitung das zentrale Ziel, die MINT-Bildung in der Region durch außerschulische Angebote zu fördern, z. B. durch mobile Lernorte und Schülerakademien. Hierfür wurde federführend durch das Prorektorat Bildung und Internationales der Zukunftslernort Oberlausitz (ZukLOS) entwickelt. Am 2. Oktober 2024 erfolgte die offizielle Einweihung des ZukLOS-Anhängers „Mobile Lernorte“ zur Studierendengewinnung im MINT-Bereich. Der neue Sprinter mit Anhänger wird künftig als dezentrales Angebot Schulen und andere Bildungseinrichtungen ansteuern, um Schülerinnen und Schüler vor Ort mit vielen On-Board-Experimenten u. a. für MINT-Fächer zu begeistern.
Des Weiteren erfolgte unter der Leitung von Prof. Kratzsch als Rektor in der Zeit von 2021 bis Juni 2024 der erfolgreiche Aufbau der Sächsischen Filmakademie. Seit Januar 2023 ist Prof. Kratzsch Projektleiter des vom BMBF geförderten Projektes ProKoop zur Sicherung professoralen Personals durch interne und externe Kooperationen.
Prof. Dr.-Ing. Alexander Kratzsch sieht die künftige Entwicklung der Hochschule Zittau/Görlitz als Zusammenspiel eigener Ideen und gemeinsamer Initiativen. Für ihn ist es entscheidend, innovative Konzepte zusammenzuführen, um nachhaltige Entwicklungsprozesse für die Hochschule zu gestalten und langfristig zu sichern. Die „Hochschulentwicklung 2030+“ bleibt dabei die Richtschnur seines Handelns, ein Konzept, das er mit Unterstützung interner und externer Expertinnen und Experten weiterverfolgen wird, um Stabilität und Sicherheit für die Hochschule zu gewährleisten. Dies wird durch den U4F-Prozess gerahmt, der eine integrative Mitgestaltung aller Hochschulangehörigen ermöglicht und eine aktive Einbindung externer Partner umfasst.
Im Sinne eines starken Gemeinschaftsgefühls – „Wir alle sind die Hochschule“ – plant Kratzsch die Umsetzung von Maßnahmen im Zuge der bereits erfolgreich vollzogenen Einführung des Zertifikats „Familiengerechte Hochschule“. Die damit einhergehende anvisierte Gründung eines Büros für Chancengerechtigkeit und Familien soll in absehbarer Zukunft Maßnahmen zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf umsetzen. Zudem soll die Arbeit der bereits etablierten Personalentwicklungskommission voranschreiten und damit die Bindung und Integration neuer Mitarbeitender stärken.
Darüber hinaus strebt Kratzsch nach einer weiteren Stärkung der Digitalisierung. Hierzu soll ein „Zentrum Digitalisierung“ geschaffen werden, das IT-Aufgaben bündelt und mit agilen Prozessen die Innovationskraft der Hochschule fördert. Im Bereich der Lehre plant er, aus hochschuleigenen Großprojekten heraus neue Studiengänge zu entwickeln und diese an das KIA-Konzept (Kooperatives Studium mit integrierter Ausbildung) anzubinden für einen praxisorientierten und forschungsstarken Studienerfolg. Neue Studiengänge wie in den Bereichen Bauingenieurwesen, Halbleiter-Technologie und Lehramt für Oberschule verbunden mit Sonderpädagogik sollen den regionalen Strukturwandel weiter vorantreiben und den Standort Oberlausitz stärken.
Im Rahmen der „Dritten Mission“ der Hochschule setzt er auf die Intensivierung der Internationalisierung und Vernetzung mit externen Partnern. Der „Zukunftslernort Oberlausitz“ (ZukLOS) ist dabei ein innovatives Projekt, das Bildung in der Region nachhaltig fördert und durch mobile Lernorte gezielt Fachkräfte für die Zukunft sichert.
Professor Kratzsch stammt aus Freiberg in Sachsen und schloss 2003 sein Studium der Elektrotechnik/Automatisierungstechnik an der HSZG ab. 2009 erfolgte die Promotion zum Dr.-Ing. an der TU Bergakademie Freiberg. Im März 2011 folgte seine Berufung als Professor für Messtechnik/Prozessautomatisierung an die HSZG.