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17. April 2019

Zittauer Know-how auf der Hannover Messe 2019

Kooperation von IPM und KSO-Textil GmbH Olbersdorf stellt sich auf der Hannover Messe dem internationalen Publikum vor.

Unter dem Leitthema „Industrial Intelligence – Vernetzung von Mensch und Maschine im KI-Zeitalter“, fand vom 1. bis 5. April die Hannover Messe statt. Mit mehr als 500 Anwendungsbeispielen für Industrie 4.0 und Machine Learning sowie 6.500 Ausstellern aus 75 Ländern wurde klar, dass die Themen Industrie 4.0 und Künstliche Intelligenz die Hersteller von Waren weltweit beschäftigen. Weiterhin stehen auch Begriffe wie Sektorenkopplung, kollaborationsfähige Roboter (COBOT), Leichtbau, Plattformökonomie sowie 5G für vieldiskutierte Trends unter den Fachleuten.

Die HSZG war gemeinsam mit dem Fraunhofer-Institut für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik (IWU) Zittau am Gemeinschaftsstand Forschung für die Zukunft vertreten. Dort wurden aktuelle Forschungsprojekte von Hochschulen und Forschungseinrichtungen aus Sachsen, Sachsen-Anhalt sowie Thüringen dem breiten Publikum vorgestellt.

Die HSZG präsentierte u. a. das am IPM entwickelte Bildverarbeitungssystem zur Überprüfung von Rietbleien in der Textilindustrie (REBID). Dieser Prüfstand ist in der Lage, Schadensfälle an Rietbleien automatisiert aufzufinden. Diese kommen in der Firma KSO-Textil GmbH Olbersdorf zum Einsatz.

 

Wie funktioniert die Anwendung?

Die Funktion der Rietbleie ist es, einen gleichmäßigen Verlauf der Textilfäden zu gewährleisten, um im Anschluss akkurat auf einen Teilkettbaum geschärt werden zu können. Die Fadenführung verursacht mit der Zeit eine Abnutzung an den Rietbleinadeln.

Langfristig führt der Verschleiß zu Schäden an den Textilfäden und kann einen Stillstand der Produktion verursachen. Bleiben die Schäden unbemerkt, können sie auch zu Reklamationen durch Kunden führen. Daher ist es notwendig, die unterschiedlichen Rietbleie regelmäßig zu überprüfen. Dies erfolgt bisher von erfahrenen Mitarbeitern per Hand, die Rietbleinadeln werden unter einer Lupe mit Hilfsmitteln nach Unregelmäßigkeiten abgetastet. Das neu entwickelte Bildverarbeitungssystem führt zur Entlastung der Mitarbeiter und zur Reduzierung von Prüfzeiten.

 

Die Rietbleie werden einzeln von einer digitalen Kamera erfasst, der Bildinhalt von einem Prüfalgorithmus interpretiert sowie bewertet. Als Ergebnis der Auswertung erfolgt die Einordnung des Rietbleis in eine von drei zustandsbeschreibenden Kategorien. Mit der Einführung des Prüfstandes kann eine Vorstufe der Industrie 4.0 in einem regionalen Unternehmen installiert werden. Auf der Hannover Messe profitierten alle Seiten von der Strahlkraft auf den internationalen Märkten.

 

Autoren: Herr Dr. A. Seeliger, Frau V. Müller-Seelig, Frau K. Sprechert, Herr C. Vogel

 

Foto: Dr.-Ing. André Seeliger
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