Alle Jahre wieder treffen sich Industrie- und Handelskammer Dresden, Handwerkskammer und der Allgemeine Unternehmerverband Zittau und Umgebung e.V. zu ihrem gemeinsamen Neujahrsempfang an der HSZG.
Es geht natürlich darum zu Netzwerken, am Buffet über das letzte Jahr zu philosophieren und mit einem guten Start das neue Jahr zu beginnen. Aber das ist nicht die ganze Geschichte – denn jedes Jahr gibt es auch etwas zu entdecken. Einerseits bietet die Veranstaltung einen wissenschaftlich fundierten Einblick ins Thema, andererseits öffnet die Hochschule die Türen und lädt dazu ein, eines ihrer Labore unter die Lupe zu nehmen.
Dieses Jahr Stand das Treffen unter dem Überthema „Strukturwandel: Regionale Transformation für Wirtschaft und Gesellschaft – Was erwartet die Lausitz?“
Die Debatte um die Zukunft der Region ist in aller Munde, mancher möchte meinen, alle Seiten seien schon genügend beleuchtet worden. Und doch war das Thema wohl platziert. Denn wer, wenn nicht die anwesenden Unternehmen, Politiker und Bildungseinrichtungen sollen ihn den aktiv gestalten, den Strukturwandel?
Impulsvorträge – zur gedanklichen Einstimmung in das Thema - gaben der Energie- und Umweltökonom Prof. Dr. Stefan Zundel von der BTU Cottbus-Senftenberg und Herr Steffen Söll von der SKM Group in Boxberg. Der eine auf Umfragen und Forschung basierend wissenschaftlich-theoretisch und der andere ganz praktisch aus dem Alltag berichtend – beide sehr pointiert, durchaus mal leicht provokant, aber immer fair und interessant. Und so entspann sich danach eine angeregte Diskussion unter den Podiumsteilnehmern. Neben den beiden Impulsgebern gesellten sich dazu: Prof. Raj Kollmorgen (Hochschule Zittau/Görlitz), Frank Großmann (IHK Geschäftsstelle Görlitz) und Bert Handschick (Allgemeiner Unternehmerverband Zittau und Umgebung und RTT). Moderiert wurde von Herrn Nick Pruditsch (IHK Dresden).
Matthias Schwarzbach von der IHK Geschäftsstelle Zittau freute sich besonders, dass mit Professor Alexander Kratzsch der zukünftige Rektor der HSZG in dem vorgegebenen Zeitslot von 10 Minuten einen Ausschnitt seiner Visionen für die Hochschule der Zukunft pointiert und anschaulich der Unternehmerschaft präsentierte.
Am Ende stand nur noch Prof. Jens Weber (Dekan der Fakultät Naturwissenschaften) „zwischen den 130 Gästen und dem Buffet“, wie er selbst seine Situation mit Humor einschätzte. Er erklärte kurz das LaNDER³ Projekt (Lausitzer Naturfaserverbundwerkstoffe, Dezentrale Energie, Rohstoffe, Ressourcen, Recycling) und dann begann auch schon der sportliche Teil des Abends. Es gab einerseits die Möglichkeit zur Besichtigung des 100m entfernten neu eröffneten LaNDER-Technikums und parallel fand der Ansturm aufs Buffet statt.
Mit dem Blick auf das rein männlich besetzte Podium blieb die Frage offen, wie man den Strukturwandel als Chance nutzen kann, um mehr weibliche Führungskräfte für die Lausitz zu gewinnen.
Ein großer Dank an dieser Stelle gilt allen Beteiligten, die sich zum Gelingen der Veranstaltung eingebracht haben.
Text: Martin Kunack, Kristin Sprechert (Saxony5)