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22. November 2018

Gefahr oder Heilmittel? - 12. Sächsischer Radontag Bad Schlema

Im Rahmen des 12. Sächsischen Radontages trafen sich Akteure aus Wirtschaft, Wissenschaft, Verwaltung und dem Bauwesen.

Im Rahmen des nunmehr 12. Sächsischen Radontages trafen sich mehr als 150 Akteure aus Wirtschaft, Wissenschaft, Verwaltung und dem Bauwesen zum Austausch über radonsicheres Bauen. Der Radontag wurde mit Unterstützung des Sächsischen Staatsministeriums für Umwelt und Landwirtschaft von der HTW Dresden gemeinsam mit Bad Schlema organisiert. Neben Vorträgen zu den rechtlichen Rahmenbedingungen, zur Geologie von Lagerstätten oder Bewertung von Risiken durch Radon mittels epidemiologischen Strukturen standen vor allem Erfahrungen bei der Durchführung von Messprogrammen bzw. Sanierungen im Vordergrund.

Nicht nur die Erzgebirgsregion wird durch die neuen rechtlichen Regelungen zum Radonschutz in den kommenden Jahren vor neue Herausforderungen gestellt. Durch das neue, im letzten Jahr in Kraft getretene Strahlenschutzgesetz (StrlSchG) sind erstmals verbindliche Regelungen zum Radonschutz enthalten. Für Neubauten müssen dabei bereits ab dem 31.Dezember 2018 Radonschutzmaßnahmen vorgesehen werden. Nach Ausweisung betroffener Gebiete bis spätestens 2021 werden Arbeitgeber verpflichtet, an Arbeitsplätzen im Keller und Erdgeschoss entsprechende Messungen durchzuführen und gegebenenfalls Maßnahmen zu ergreifen.

Auch in der Oberlausitz sind aufgrund der geologischen Randbedingungen beachtenswerte Radonkonzentrationen in Innenräumen prinzipiell möglich. An unserer Hochschule Zittau/Görlitz wurde deshalb schon vor dem Inkrafttreten des neuen Strahlenschutzgesetzes durch Prof. Schönmuth und U. Heidrich (Labor Strahlentechnik an der Fakultät Maschinenwesen) begonnen, ein entsprechendes Messprogramm zu entwickeln. Im Fokus stand von vornherein eine aktive Einbeziehung der Studierenden. Inzwischen wurden etwa 250 Messungen durchgeführt. Der Schwerpunkt lag bzw. liegt auf Messungen in Gebäuden der Hochschule, ca. 1/3 der Messungen wurden - mit wachsender Tendenz - auch außerhalb durchgeführt. 

Auf dem Radontag in Bad Schlema wurden durch Prof. Schönmuth neben einem kurzen Überblick über die studentische Ausbildung die erhaltenen Messergebnisse vorgestellt. In mehr als 90% aller untersuchten Gebäude kann der Referenzwert des StrlSchG für eine Radonkonzentration in der Raumluft von 300 Bq/m³ sicher unterschritten werden; einfache Lüftungsmaßnahmen sind für eine wirksame Reduzierung der Aktivitätskonzentration oft ausreichend.

 

Weitere Informationen sind z.B. über das Labor Strahlentechnik an der Fakultät Maschinenwesen erhältlich.

Thomas Schönmuth
Ihr Ansprechpartner
Prof. Dr. rer. nat.
Thomas Schönmuth
Fakultät Maschinenwesen
02763 Zittau
Schwenninger Weg 1
Gebäude Z VII, Raum 121
1. Obergeschoss
+49 3583 612-4882
Foto: Dipl.-Ing. Uwe Heidrich
Ihr Ansprechpartner
Dipl.-Ing.
Uwe Heidrich
02763 Zittau
Lausitzer Weg 2
Gebäude Z VIIc, Raum 04.1
EG
+49 3583 612 4863