Das RUBIN-Bündnis EnviroPlast liefert nachhaltige Kunststoffteile aus biogenen Reststoffen für die umweltgerechte Zukunft der Fahrzeug- und Bauindustrie
Das RUBIN-Bündnis EnviroPlast leistet einen bedeutenden Beitrag zur Herstellung und Nutzung nachhaltiger technischer Kunststoffteile aus biogenen Reststoffen. Das interdisziplinäre Konsortium besteht aus 15 geförderten und 10 assoziierten Partnern aus Wirtschaft und Wissenschaft größtenteils aus der Oberlausitz und deckt das gesamte Spektrum der bioökonomischen Wertschöpfung von der Ernte bis zur Anwendung und dem Recycling ab.
Ziel von EnviroPlast ist es, biogene Neben- und Reststoffe, insbesondere faserhaltige Materialien wie Schnittholz, Getreidestroh, Spreu und Grünabfälle, gezielt als Rohstoff für die Herstellung von Biopolymeren sowie als Verstärkungs- und Füllstoffe zu nutzen. In Deutschland fallen jährlich bis zu 200 Millionen Tonnen faserhaltige Reststoffe an, die bisher weitgehend ungenutzt bleiben oder nur geringwertig verwendet werden. EnviroPlast will diese Herausforderung angehen und durch die Nutzung biogener Reststoffe die Belegung zusätzlicher Agrarflächen für die Kunststoffproduktion verringern. Dies könnte die Ressourcenschonung erheblich verbessern und die CO2-Bilanz der Kunststoffindustrie positiv beeinflussen.
Aktuell würde der Bedarf an Kunststoffen in Deutschland durch konventionelle Agrarprodukte einen enormen Flächenaufwand erfordern, was erhebliche Auswirkungen auf die Lebensmittelproduktion hätte. EnviroPlast bietet eine Lösung, die Nachhaltigkeit mit Wirtschaftlichkeit verbindet, ohne bestehende Wirtschaftsprozesse stark zu verändern.
Ein weiteres zentrales Ziel des Verbundprojekts ist der Einsatz faserhaltiger Reststoffe als Füllstoff in Kunststoffen. Dies reduziert den erforderlichen Kunststoffanteil sowie den Einsatz synthetischer Fasern und Additive, was nicht nur den CO2-Fußabdruck der produzierenden Unternehmen verringert, sondern auch Materialkosten spart.
EnviroPlast verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz, um eine hohe Qualität der Kunststoffteile aus biogenen, regionalen Reststoffen zu gewährleisten, die den spezifischen Anforderungen der Fahrzeug- und Bauindustrie entsprechen. Die sächsische Lausitz bietet mit knapp 100 kunststoffverarbeitenden Unternehmen optimale Voraussetzungen für die Ziele des Projekts, da die Region über eine hohe Dichte an Unternehmen in dieser Branche verfügt und gleichzeitig über zukunftsorientierte land- und forstwirtschaftliche Betriebe zur Sicherstellung der Rohstoffversorgung verfügt.
Zusätzlich sind einige OEMs als assoziierte Partner in das Projekt eingebunden, um sicherzustellen, dass die Forschungsergebnisse schnell in die Anwendung gelangen können.
Der Verbund wird im Rahmen des Programmes „RUBIN – Regionale unternehmerische Bündnisse für Innovation“ des Bundesforschungsministeriums (BMBF) mit insgesamt ca. 10,3 Millionen Euro für drei Jahre gefördert.
Herr Ronald Wolf-Wagenführ
E-Mail: info(at)sksconsulting.de