26. März 2025

Zurück in die Oberlausitz

Prof. Dr. rer. pol. Jana Stolz-Römmermann über ihren Weg zurück zur HSZG, nachhaltigen Tourismus und ihre Leidenschaft für die Lehre.

Frau Prof. Dr. rer. pol. Jana Stolz-Römmermann ist Professorin für Tourismusmanagement an der Fakultät Management- und Kulturwissenschaften. Im Interview erzielt sie von ihrem Weg zurück an die HSZG, vom nachhaltigen Tourismus und ihrer Leidenschaft für die Lehre.

Frau Prof. Stolz-Römmermann, schön, dass Sie wieder zurück an der HSZG sind. Was verbindet Sie mit dieser Hochschule?

Ich habe meine akademische Karriere an der HSZG gestartet und hier meinen Bachelor in Tourismusmanagement absolviert. Seit dem Wintersemester 2024/2025 lehre ich an der Fakultät Management- und Kulturwissenschaften im Bereich Tourismusmanagement. Ich bin gebürtige Berlinerin. Meine Schulzeit verbrachte ich in der Oberlausitz. Vor dem Studium absolvierte ich eine kaufmännische Ausbildung in München und bin eine Zeitlang mit dem Rucksack durch die Welt gereist.

Welche zentralen Stationen haben Ihren bisherigen akademischen Werdegang geprägt?

Nach meinem Bachelorstudium in Tourismusmanagement an der HSZG setzte ich meine akademische Laufbahn mit einem Master in Verkehrswirtschaft an der TU Dresden fort. Anschließend war ich dort als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Marketing tätig und promovierte mit einer Dissertation zum Thema „Weiterführende Perspektiven der Customer Education – Theorien, empirische Ergebnisse und Implikationen“. Neben meiner akademischen Tätigkeit war ich selbstständig tätig als Beraterin für nachhaltige Tourismus- und Regionalentwicklung. Später übernahm ich eine Professur für Tourismusmanagement an der Berlin University of Applied Sciences. Seit dem 1. Oktober 2024 bin ich zurück an der HSZG und bringe meine Erfahrung aus Forschung, Praxis und Lehre ein.

Was hat Sie dazu bewegt, eine Laufbahn in der Wissenschaft einzuschlagen?

Der Mix aus Lehre, Projektarbeit und Forschungsmöglichkeiten ist einfach toll. Ich finde es spannend, Lösungen für bestehende Herausforderungen zu finden - oft gemeinsam mit Studierenden sowie mit Kolleginnen und Kollegen in interdisziplinären Kontexten - und dann auch die Möglichkeit zu haben, diese kritisch zu hinterfragen und mit geeigneten Methoden auf ihre Übertragbarkeit zu prüfen. 

Was hat Sie dazu bewogen, wieder in die Oberlausitz und an die HSZG zurückzukehren?

An der HSZG habe ich die Möglichkeit, kleine und mittlere Gruppen von Studierenden zu unterrichten. Das hat den Vorteil, dass ich die Studierenden alle kenne und eine kompetenzorientierte Lehre mit interaktiven Methoden möglich ist. In unserem Fachbereich bieten sich natürlich insbesondere Exkursionen an. Gerade bin ich zurück von einer Exkursion mit Studierenden nach Kärnten zum Thema „Slow Tourism“. Das sind schon besonders gute Lehrbedingungen. Die Oberlausitz ist zudem als Lebensort für mich attraktiv. Ich mag die Lage im Dreiländereck und in meiner Freizeit fahre ich gerne Rad – dafür ist die Region ideal. 

Was sind Ihre zentralen Aufgaben an der HSZG und worauf liegt aktuell Ihr größter Fokus?

Tourismus ist eine sehr vielfältige und branchenübergreifende Wirtschaftstätigkeit. Unsere Absolventinnen und Absolventen managen und vermarkten touristische Zielgebiete, gestalten Reisen und Events oder arbeiten beispielsweise in der Tourismuspolitik oder bei Verkehrsbetrieben. Ich versuche einen Teil dazu beizutragen, ihre Kompetenzen so zu entwickeln, dass sie in diesen spannenden Arbeitsfeldern verantwortungsbewusst und erfolgreich agieren. Dem widme ich mich in Modulen wie Destinationsmanagement, Internationaler Tourismus und Tourismusmarketing. Wenn ich etwas mehr an der HSZG und in der Oberlausitz angekommen bin, freue ich mich auf Projekte in Zusammenarbeit mit den touristischen Akteurinnen und Akteuren der Region – gerne auch über die Grenzen hinaus.

Woran forschen Sie derzeit besonders intensiv? Gibt es Themen, die Ihnen persönlich besonders wichtig sind?

Mir liegt besonders die nachhaltige touristische Entwicklung am Herzen. Die Branche ist unmittelbar von einer nachhaltigen Entwicklung abhängig. Nehmen wir beispielsweise Umweltbelastungen, hier ist die Tourismusbranche auf der einen Seite Verursacherin und gleichzeitig ist eine intakte Natur wichtig für das Gästeerlebnis und somit für Gästezahlen und den ökonomischen Erfolg. 

Wie gestalten Sie Ihre Lehre, um Ihre Studierenden zu begeistern?

Ich gestalte meine Lehre output- und nicht inputorientiert. Mir ist es wichtig, relevante Themen gemeinsam mit den Studierenden durch interaktive Lehrformate zu erarbeiten. Feste Bestandteile sind dabei Exkursionen, Gaming Ansätze (hier fliegen auch mal bunte Bälle durch den Seminarraum, um Managementansätze zu verdeutlichen), Praxisbeispiele und Gastvorträge. 

Welchen Rat würden Sie Studierenden geben, die sich für eine wissenschaftliche Karriere in Ihrem Fachgebiet interessieren? Was sollten sie beachten?

Neben der methodischen und theoretischen Ausbildung müssen wir als Touristiker*innen die Welt entdecken. Reisen Sie und nehmen Sie alles bewusst wahr. Lernen Sie die Kulturen kennen. Unterhalten Sie sich mit den Menschen. Fragen Sie sich: Was können wir von anderen Regionen und deren Tourismusaktivitäten lernen? 

Haben Sie Tipps und Hinweise für Studierende, wenn es mal stressig wird im Studienalltag und in Prüfungsphasen?

Ich bin ein Morgenmensch und habe mir in der Prüfungszeit immer ganz zeitig den Wecker gestellt. Gegen Mittag konnte ich dann immer noch etwas Schönes machen. Doch dieses Vorgehen passt selbstverständlich nicht für alle.

Wie bewältigen Sie den Balanceakt zwischen Beruf, Familie und Freizeit? 

Mein Mann und ich sind ein wirklich gutes Team, und so ist der anspruchsvolle Beruf auch mit zwei Kindern gut machbar. In der Freizeit sind wir dann meist gemeinsam als Familie und oft auch mit Freunden in der Natur unterwegs. 

Haben Sie Hobbys oder Interessen, die vielleicht nicht jeder von Ihnen kennt?

Ich bin eine berufstätige Mutter – da sage ich mit einem Augenzwinkern, dass ich über Hobbys gerade nicht viel nachdenken brauche. Aber mein größtes Hobby ist und bleibt das Reisen und das funktioniert auch wunderbar mit der Familie. 

Gibt es eine Serie oder einen Film, den Sie besonders gerne schauen?

Ich kann den Film „Interstellar“ sehr empfehlen.

Haben Sie ein Lieblingsgericht, dem Sie einfach nicht widerstehen können?

Ich esse sehr gerne Pizza – am liebsten direkt in Italien.


Das Gespräch führte die Stabsstelle Hochschulentwicklung und Kommunikation, Teilbereich FH-Personal.

 

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