Ein Bericht über KIA-Student Richard, der mit der Deutschen Bahn einen optimalen Praxispartner gefunden hat.
Möchtest du ein Studium beginnen und dabei praktische Erfahrungen sammeln? Dann könnte das duale Studium mit integrierter Ausbildung an der Hochschule Zittau/Görlitz (HSZG) das Richtige für dich sein.
Lass dich von Richard Kretzschmars Erfahrungen inspirieren!
Richard war bereits während der Schulzeit technikbegeistert. Physik und Mathe liegen ihm. Er macht sein Abitur am Sportgymnasium in Dresden.
Während der Herbstferien absolviert er ein freiwilliges Praktikum bei der ENSO. Nach diesen zwei Wochen war für ihn klar, dass er Elektrotechnik studieren möchte und auf jeden Fall dual. Diese Verknüpfung von Theorie und Praxis findet er sehr spannend.
Also gibt er duales Studium Elektrotechnik im Internet ein und landet direkt auf die Webseite der Hochschule Zittau/Görlitz. Dort wird das KIA Studium vorgestellt und es gibt auch eine umfangreiche Übersicht aller kooperierender Praxispartner. Richard erscheint die Deutsche Bahn attraktiv, er bewirbt sich und bekommt auch direkt eine Rückmeldung, inklusive einer Einladung zum Bewerbungsgespräch.
Ausbildungsstart ist im September. Ein erstes Kennenlerntreffen aller Bahnstudenten fand in Fulda statt. Richard lernt dort zum ersten Mal seine Kommilitonen kennen, mit denen er in Zittau studieren wird. Die Deutsche Bahn ermöglicht es, dass er an den Vorkursen (3 Wochen vor Studienbeginn) der HSZG teilnehmen kann. Eine Auffrischung in den Fächern Mathe, Elektrotechnik und Physik wird von Richard rückblickend als sehr unterstützend wahrgenommen. Das erste halbe Jahr verbringt er komplett an der Hochschule und erhält jede Menge theoretisches Wissen. Vorerst wohnt er im Studentenwohnheim, zieht aber dann bald in eine eigene Wohnung, die in Zittau gut und auch preislich attraktiv zu finden ist. Denn Richard hat einen entscheidenden Vorteil zu Direktstudenten. Er bekommt während seines gesamten Studiums eine Ausbildungsvergütung vom Unternehmen und ist finanziell unabhängig.
Richard fühlt sich wohl in Zittau. Durch die Come In Wochen an der Hochschule kennt er bereits Studierende der höheren Semester. Er weiß, wo er einen Ansprechpartner im Falle eines Problems findet. Mit dem festen Ablaufplan für die KIA Studenten kommt er gut zurecht. Der Übergang von Abitur zum Studium fällt ihm leicht. Schnell erarbeitet er sich ein eigenes Zeitmanagement. Nach dem ersten Semester beginnt der 4-wöchigen Wechsel zwischen Hochschule und Unternehmen. Der Lehrstoff an der Hochschule ist sehr komprimiert, dafür hat er in der Praxiszeit vier Wochen Pause vom Studium und kann entspannt nicht verstandenen Lehrstoff aufarbeiten. In der Ausbildungszeit sind 38 Stunden pro Woche Vollzeit bei der Deutschen Bahn. Richard arbeitet von 6:30 Uhr bis zum frühen Nachmittag und hat so noch ausreichend Freizeit, die er im Sommer oft an der Leipziger Seenplatte verbringt. Für die Ausbildungszeit mietet er sich in Leipzig mit Kommilitonen eine AirBnB Wohnung. Eine WG auf Zeit.
Er fühlt sich gut vorbereitet auf die Facharbeiterprüfung. Berufsspezifik an der Hochschule und Praxis im Unternehmen sind während der Ausbildung gut aufeinander abgestimmt.
Schnell vergeht die Ausbildungsphase und nach 2 ½ Jahren ist Richard Elektroniker für Betriebstechnik. Die Zeit im Hauptstudium verfliegt genauso schnell, die Praxiseinsätze im Unternehmen sind jetzt nur noch in den lehrveranstaltungsfreien Zeiten und im Praxissemester.
Viereinhalb Jahre war er bei der Instandhaltung. Für seine Diplomarbeit sucht er ein anderes spannendes Feld. Er wechselt zur Projektplanung. Dort wird er Teil des Großprojektes – Die Neubaustrecke Dresden – Prag – und er findet sein Thema: „Analyse der Grenztransition in einer ETCS-Simulationsumgebung anhand der geplanten Volltunnelvariante der Neubaustrecke Dresden – Prag“
ETCS ist ein neues Zugbeeinflussungssystem, welches jetzt in Europa eingeführt wird. Jedes Land hatte vorher sein eigenes System. Die Herausforderung besteht darin, dass das System auch grenzüberschreitend funktioniert. In Tschechien muss dieses System noch entwickelt werden.
Erstmalig wird es im Rahmen der Diplomarbeit auch die Zusammenarbeit mit der Forschungsabteilung des Deutschen Zentrums für Schienenverkehrsforschung (DZSF) geben. Das DZSF wird ein Simulationstool zur Verfügung stellen, mit dem man Parameterbeeinflussung darstellen und auswerten kann.
Im Großprojekt gibt es viele Herausforderungen. Nicht nur technische Themen, wie Oberbau, Fahrbahn, Oberleitung und Leit- und Sicherungstechnik, sondern auch Themen der strukturellen Zusammenarbeit und des grenzüberschreitenden Betriebes sind zu klären. Es müssen viele Einzellösungen gefunden werden. Die technischen Herausforderungen im Projekt sind enorm. Schließlich wird auch im Bestand gebaut, dazu sind viele Sperrungen notwendig. Man möchte den Engpass Elbtal beseitigen, denn dieser ermöglicht keine hohen Geschwindigkeiten, bringt eine Lärmbelästigung mit sich und die Kapazität für den Güterverkehr ist bereits erreicht. Deshalb soll ein neuer Tunnel entstehen. Das Projekt ist noch in der Planungsphase. Konkretes Ziel ist eine Fahrzeit zwischen Dresden und Prag von ca. einer Stunde. Die Vorplanung soll bald intern abgeschlossen werden, dann folgt der Prüflauf innerhalb der Bahn. Circa 2025 wird sich das Parlament damit befassen, so dass dann die Entwurfsplanung, Planfeststellung und Ausführungsplanung folgen kann. Schließlich dann der Baubeginn voraussichtlich ab 2032.
Eine lange Planungszeit für ein großes Projekt. Deshalb ist die Deutsche Bahn auch aktiv auf der Suche nach jungen Nachwuchskräften, die langfristige Projekte planen und betreuen. KIA Studierende bringen laut Projektleiter Michael Menschner den Vorteil mit sich, dass Sie wissen, wie das Unternehmen Bahn geht, denn so ein Unternehmen ist sehr komplex und verzahnt, da dauert normalerweise die Einarbeitung nach dem Studium enorm lange. Bei den KIA’s ist das nicht so. Die wissen was auf Sie zu kommt. Die Deutsche Bahn bietet jedem KIA Studierenden am Ende des Studiums einen festen Arbeitsvertrag. Die Möglichkeiten des Einstiegs in die Berufswelt bei der DB sind vielseitig. Schon während des Studiums bekommen die Studierenden ein Gefühl für den Bereich, der ihnen am meisten liegt.
Richard freut sich auf die Diplomphase. Und wenn alles nach Plan geht, wird er das Projekt noch einige Zeit unterstützen.
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Gemeinsam mit der Deutschen Bahn startet die Hochschule im April 2023 ein neues Projekt, dass Schüler und Schülerinnen ab der Klassenstufe 11 bei der Erkundung der spannenden Berufsfelder unterstützen und für ein duales Studium bei der Bahn begeistern und vorbereiten soll. Hier erfahrt ihr mehr dazu.