„Digitalisierung im Blick“

Am 19. Mai 2021 versammelten sich interessierte Hochschulmitglieder anlässlich des diesjährigen Tages der Lehre um sich zum Thema: Digitalisierung in Studium und Lehre – Chance und Segen?“ auszutauschen.

Die Veranstaltung, die zum ersten Mal komplett via BigBlueButton- Live-Übertragung stattfand, bot den über 70 Teilnehmenden ein interessantes und abwechslungsreiches Programm.

Chancen und Risiken der digitalisierten Lehre auf dem Prüfstand

Der Tag startete mit dem Keynote-Vortrag »Kleine Hochschule, große Chance« der Prorektorin für Bildung und Internationales, Prof. Dr. Sophia Keil sowie Herrn Sebastian Riedel (Stabsstelle Bildung) zum aktuellen Stand des University for Future – Prozesses unserer Hochschule und der damit verbundenen Peer-to-Peer-Strategieberatung des Hochschulforums Digitalisierung und des Stifterverbands. Die Veranstaltung stellte damit einen Anschlusspunkt zum partizipativen Strategieprozess der HSZG dar, bei welchem die Chancen und Risiken der digitalisierten Lehre weiter mit internen und externen Experten*innen diskutiert wurden.

Im zweiten Teil der Veranstaltung wurden GOOD PRACTICES AUS DER DIGITALEN LEHRE vorgestellt.

• Frau Prof. Dr. Mandy Schulze (Sozialarbeitswissenschaft, Fak. Sozialwissenschaften) gab den Teilnehmenden einen interessanten Einblick in ihre Lehre und stellte vor, wie sie die Interaktion mit Studierenden im Seminar via BigBlueButton einfach und nachvollziehbar fördert.
• Herr Prof. Dr.-Ing. Matthias Kunick (Energiesystemtechnik, Fak. Maschinenwesen) berichtete von der Umstellung in seiner Lehre in den virtuellen Raum und wie »Kreide digital wurde«. Dabei wurden auch technische Hilfsmittel diskutiert, um die Lehrinhalte besser digital aufzuarbeiten und didaktisch sinnvoll in den virtuellen Raum zu übertragen.
• Herr Prof. Dr. Rudolf Schmitt (Psychologie, Fak. Sozialwissenschaften) präsentierte in seinem Vortrag »Ein schwerhöriger Professor wird halb-schriftlich« welche Grenzen aber auch Möglichkeiten die Digitalisierung bietet, Inklusion besser zu fördern. Professor Schmitt gab dabei eindrucksvoll einen Einblick in seine Vorlesungen, welche das Kommunizieren mit Studierenden z. B. durch aufgabenzentrierte Lehre, umfangreiche Nutzung von Chats und geteilten Notizen in BigBlueButton auch ohne Hören möglich machen.

Lavinia Ionica (Programmmanagerin Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft, Hochschulforum Digitalisierung und diesjährige Moderatorin vom Tag der Lehre) erörterte in ihrem Vortrag »Hochschullehre im Zeitalter der Digitalisierung« die Chancen und Herausforderungen der digitalen Lehre mit und nach Corona.

Den Abschluss der Veranstaltung bildete eine spannende Podiumsdiskussion zur Frage: »Was machen wir mit den Erfahrungen aus der Coronazeit für die zukünftige Lehre?«. Teilnehmende der Diskussionsrunde waren Vertreter*innen der Hochschulleitung und Studierende der HSZG sowie Vertreter*innen des Hochschulforum Digitalisierung (HFD), des Hochschuldidaktischen Zentrums Sachsen (HDS) und Vertreter*innen weiterer Hochschulen aus dem sächsischen Verbund:

Auf ein Wort

Prof. Dr. Sophia Keil

„Die Digitalisierung bietet Chancen für nationale und internationale Lehrkooperationen und kann die Flexibilität des Studiums erhöhen. Dennoch wird ein rein 'digitales' Studium nie die Faszination eines Präsenzstudiums, besonders die soziale Interaktion und die Gruppendynamik zwischen Studierenden und Lehrenden ersetzen können. Das eigene TUN in Laborversuchen, z. B. in MINT- Studiengängen, kann durch die Digitalisierung nur sehr schwer ersetzt werden.“

Prof. Dr. Thomas Hofsäss (HDS-Leitung)

"Die Lehre der Zukunft ist digital untersetzt, flexibel in ihren Formaten und im Kern weiterhin auf Präsenz angewiesen."

Florian Rampelt (stellv. Geschäftsstellenleiter HFD)

"Die Hochschullehre der Zukunft ist geprägt durch Kooperation und Kollaboration. Lehrende entwickeln neue Ideen gemeinsam, geben sich Feedback und setzen Innovation in starken Partnerschaften um.“

Prof. Dr. Anne-Katrin Haubold (Prorektorin für Lehre und Studium, HTW Dresden)

„In der Corona-Zeit haben wir ein ‚Ausprobieren aus der Not heraus‘ betrieben. Wir sollten dazu übergehen, zukünftig in der Lehre ein ‚Ausprobieren aus dem Berufsethos heraus‘ im Sinne eines Scholarship of Teaching and Learning zu betreiben.“

Prof. Dr. phil. Kawalek, Jürgen (Leiter Zentrum für eLearning)

„Die Digitalisierung der Lehre (und Verwaltung) hat an unserer Hochschule trotz Corona noch lange nicht die Bedeutung, die sie haben müsste.“

Timon Conrad (Vertreter StuRa-HSZG)

„Interessenbezogen, interdisziplinär & individuell - die Hochschullehre der Zukunft muss die Studierenden nicht nur praxisnah lehren, sondern sie auch begeistern und auf ihrem Weg begleiten.“

Die Organisierenden blicken auf einen sehr diskussionsreichen Tag der Lehre 2021 zurück und bedanken sich bei den Referierenden für die Impulse aus den Vorträgen und bei den Gästen für die Gesprächsbeiträge, bei den Teilnehmenden der Podiumsdiskussion sowie bei allen fleißigen Händen und Unterstützenden, die zum Gelingen des Tages beigetragen haben.

Text: Ronny Freudenreich