Ein Gesundheitsmanagement (GM) ist die planvolle Organisation von Maßnahmen, die darauf abzielen, die Gesundheit der Menschen zu verbessern. Dabei werden sowohl individuelle als auch gesellschaftliche Aspekte berücksichtigt.
Das Gesundheitsmanagement befasst sich mit der Analyse und Bewertung von Gesundheitsrisiken, der Entwicklung von Präventionsstrategien, der Planung und Umsetzung von Gesundheitsprogrammen sowie der Koordination und Steuerung des Gesundheitssystems. Es zielt darauf ab, die Effektivität, Effizienz und Qualität der Gesundheitsversorgung zu verbessern und den Zugang zu medizinischer Versorgung für alle Bevölkerungsgruppen sicherzustellen.
Darüber hinaus umfasst das Gesundheitsmanagement die Förderung eines gesunden Lebensstils, die Gesundheitsförderung am Arbeitsplatz, die Sicherstellung einer adäquaten Gesundheitsinfrastruktur und die Berücksichtigung sozialer Determinanten der Gesundheit. Es strebt die Schaffung einer umfassenden und nachhaltigen Gesundheitspolitik an, die sowohl präventive als auch kurative Maßnahmen umfasst.
Insgesamt gesehen zielt das Gesundheitsmanagement darauf ab, eine Gesellschaft aufzubauen, in der die Menschen die bestmögliche Gesundheit und Lebensqualität genießen können, indem sie die Ressourcen des Gesundheitssystems effektiv nutzen und die gesundheitlichen Bedürfnisse der Bevölkerung erfüllt werden.
Ein betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) umfasst alle Maßnahmen und Aktivitäten in einem Unternehmen, die darauf abzielen, die Gesundheit und das Wohlbefinden der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu fördern. Es ist ein ganzheitlicher Ansatz, der darauf abzielt, Arbeitsbedingungen zu verbessern, Gesundheitsrisiken zu minimieren und die individuelle Gesundheit und Leistungsfähigkeit der Beschäftigten zu erhalten und zu stärken.
Das betriebliche Gesundheitsmanagement basiert auf drei Säulen, dem betrieblichen Arbeits- und Gesundheitsschutz, dem betrieblichen Eingliederungsmanagement und der betrieblichen Gesundheitsförderung. Die dritte Säule umfasst verschiedene Bereiche, einschließlich der Förderung von körperlicher Gesundheit, psychischem Wohlbefinden und sozialer Interaktion am Arbeitsplatz.
Zu den typischen Maßnahmen des BGM gehören Gesundheitsförderungsprogramme, ergonomische Arbeitsplatzgestaltung, Stressbewältigungsmaßnahmen, betriebliches Eingliederungsmanagement, Suchtprävention, gesunde Ernährung, Bewegungsförderung und Gesundheitsschulungen.
Ein effektives betriebliches Gesundheitsmanagement bietet Vorteile sowohl für die Arbeitnehmer*innen als auch für das Unternehmen. Für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter schafft es eine gesündere Arbeitsumgebung, fördert das Wohlbefinden, reduziert Stress und unterstützt die Work-Life-Balance. Dies kann zu einer höheren Zufriedenheit, Motivation und Produktivität führen. Für das Unternehmen kann ein gutes BGM die Fehlzeiten verringern, die Mitarbeiterbindung und -loyalität stärken, die Arbeitszufriedenheit erhöhen und die Betriebskosten senken.
Ein Betriebliches Gesundheitsmanagement sollte idealerweise in enger Zusammenarbeit zwischen der Unternehmensleitung, den Personalabteilungen, Führungskräften und den Beschäftigten entwickelt und umgesetzt werden. Es erfordert eine systematische Planung, kontinuierliche Evaluation und die Schaffung einer gesundheitsfördernden Unternehmenskultur.
Es ist wichtig anzumerken, dass das betriebliche Gesundheitsmanagement kein einmaliges Projekt ist, sondern ein fortlaufender Prozess, der kontinuierlich angepasst und verbessert werden sollte, um den sich wandelnden Bedürfnissen der Beschäftigten und des Unternehmens gerecht zu werden.
Ein Hochschulgesundheitsmanagement (HGM) ist ein spezifisches Konzept des betrieblichen Gesundheitsmanagements, das auf die Bedürfnisse von Hochschulen und deren Studierenden, Dozent*innen und Mitarbeiter*innen ausgerichtet ist. Es zielt darauf ab, die Gesundheit und das Wohlbefinden aller Hochschulmitglieder zu fördern und gesundheitsfördernde Strukturen und Prozesse an Hochschulen zu etablieren.
Das Hochschulgesundheitsmanagement umfasst verschiedene Maßnahmen und Aktivitäten, die darauf abzielen, eine gesunde und leistungsfähige Hochschulgemeinschaft zu schaffen. Dazu gehören beispielsweise die Förderung einer gesunden Studien- und Arbeitsumgebung, die Prävention und Bewältigung von Studien- und Prüfungsstress, die Unterstützung bei psychischen Belastungen, die Förderung von Bewegung und Sport, die Ernährungsberatung, die Suchtprävention und die Förderung eines gesunden Lebensstils.
Ein effektives Hochschulgesundheitsmanagement kann dazu beitragen, die Studien- und Arbeitsbedingungen zu verbessern, die Studienabbruchquote zu reduzieren, die psychische Gesundheit der Studierenden und Beschäftigten zu stärken und das allgemeine Wohlbefinden an Hochschulen zu fördern. Es kann auch dazu beitragen, eine positive und gesundheitsfördernde Organisationskultur zu etablieren, die die Bedeutung von Gesundheit und Wohlbefinden in den Hochschulalltag integriert.
Das Hochschulgesundheitsmanagement wird in der Regel von spezialisierten Teams oder Einrichtungen an den Hochschulen geleitet, die eng mit der Hochschulleitung, den Fachbereichen, dem Studierendenwerk und anderen relevanten Akteuren zusammenarbeiten. Die Umsetzung des Hochschulgesundheitsmanagements erfordert eine ganzheitliche Herangehensweise, die auf die Bedürfnisse und Herausforderungen der Hochschulgemeinschaft abgestimmt ist.
Das Hochschulgesundheitsmanagement nimmt neben der Förderung der individuellen Gesundheit auch die Prävention und Bewältigung von strukturellen Belastungen und Herausforderungen in den Blick, die sich aus dem Hochschulalltag ergeben können. Dazu gehören beispielsweise die Verbesserung der Studienbedingungen, die Förderung der Vereinbarkeit von Studium, Arbeit und Familie sowie die Stärkung der sozialen Unterstützungssysteme an Hochschulen.
Mail: hgm(at)hszg.de