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07. Januar 2025

Halbleiter im Fokus der deutsch-tschechischen Zusammenarbeit

TU Liberec und HSZG planen mit Vertretern der Städte Liberec und Zittau und der Euroregion Neisse ein grenzüberschreitendes Mechatronik-Studienprogramm in beiden Landessprachen.

Die Technische Universität Liberec, die deutsche Hochschule Zittau/Görlitz, Vertreterinnen und Vertreter der Städte Liberec und Zittau sowie der tschechisch-deutschen-polnischen Euroregion Neisse-Nisa-Nysa haben vereinbart, neue Wege der Zusammenarbeit zu entwickeln. Diese zielen darauf ab, ein einheitliches Ausbildungsprogramm auf dem Gebiet der Mechatronik an beiden Hochschulen mit der Möglichkeit des Studiums in der jeweiligen Landessprache zu unterstützen. 

Bei einem ersten Treffen wurde eruiert, wie das deutsch-tschechische Hochschulstudium in einem Studiengang unter Berücksichtigung der Möglichkeit, in der jeweiligen Muttersprache zu unterrichten, zusammengefasst werden kann. An dem Treffen teilgenommen haben Martin Půta, Gouverneur der Region Liberec und Vorsitzender des tschechischen Teils der Euroregion, Stephan Meyer, Landrat des Landkreises Görlitz und Vorsitzender des deutschen Teils der Euroregion, Jaroslav Zámečník, Bürgermeister der Statutarstadt Liberec, Thomas Zenker, Bürgermeister von Zittau, Gloria Heymann, Wirtschaftsabteilung der Stadt Zittau, Miroslav Brzezina, Rektor der Technischen Universität Liberec und Präsident des Akademischen Koordinierungszentrums in der Euroregion, Josef Cernohorsky, Dekan der Fakultät für Mechatronik, Informatik und interdisziplinäre Studien der TU Liberec, Alexander Kratzsch, Rektor der Hochschule Zittau/Görlitz, Sophia Keil, Prorektorin für Bildung und Internationales der Hochschule Zittau/Görlitz, und Ondřej Havlicek, für die Euroregion Neisse-Nisa-Nysa.

„Ziel des Treffens war es, neue Möglichkeiten der Zusammenarbeit auf Hochschulebene zu erörtern, die für beide Seiten von Vorteil sind; und ich denke, das ist gelungen,“ sagte Martin Půta, Gouverneur der Region Liberec. „Konkret ging es um den gemeinsamen tschechisch-deutschen Bereich der Mechatronik, der Halbleiterfertigung, der sich auf die Erfahrungen und das Know-how stützen wird, über das beide Universitäten bereits verfügen. Das Vorhaben wurde von allen Beteiligten unterstützt.“

Unsere Hochschule Zittau/Görlitz freut sich sehr darauf, die Zusammenarbeit mit unseren tschechischen Freunden zu vertiefen.
Prof. Dr.-Ing. Alexander Kratzsch, Rektor der Hochschule Zittau/Görlitz

Alexander Kratzsch, Rektor der Hochschule Zittau/Görlitz ergänzte: „Wir möchen gerne unsere Erfahrungen in Lehre und Forschung auf dem Gebiet der Halbleitertechnologie in gemeinsame Lehr- und Forschungsprogramme einbringen.“

„Mit der Fakultät für Elektrotechnik und Informatik haben wir bereits einen gemeinsamen Masterstudiengang Mechatronik, der natürlich in englischer Sprache ist. Dessen Absolventinnen und Absolventen erhalten neben dem tschechischen auch ein von der deutschen Seite anerkanntes Diplom. Letztere hat nun einen Vorschlag für einen Studiengang vorgelegt, der immer in der Muttersprache unterrichtet wird. Im Bachelor-Studiengang würden an beiden Hochschulen die gleichen beruflichen Fächer gelehrt, mit intensivem tschechischem Sprachunterricht in Zittau und intensivem deutschen Sprachunterricht in Liberec,“ erklärte der Rektor der Technischen Universität Liberec, Miroslav Brzezina. „Die Idee identischer Programme in deutscher und tschechischer Sprache muss noch gut vorbereitet werden. Wir stehen noch ganz am Anfang.“

„Dies ist eine einzigartige Gelegenheit für zukünftige Absolventinnen und Absolventen. In erster Linie bereiten wir bereits Menschen auf die intelligente Fertigung und die Prozessautomatisierung vor, aber mit mehr Bereitschaft für bestimmte Branchen in der Halbleiterfertigung. Angesichts der EU-Aktivitäten im Rahmen des Chips Act und der Investitionen der ESMC in Dresden ist dies eine einmalige Gelegenheit, die Tschechische Republik und die TUL in diese Aktivitäten einzubinden“, sagte der Dekan der Fakultät für Mechatronik, Informatik und interdisziplinäre Studien der TU Liberec, Josef Černohorský.

Die Technische Universität Liberec unterhält auch eine langjährige Zusammenarbeit mit Universitäten in Taiwan. Taiwan ist eines der technologisch fortschrittlichsten Länder und einer der führenden Halbleiterhersteller der Welt. Der universitäre Erfahrungsaustausch findet zwischen fast allen Fakultäten statt – in der Vergangenheit etwa bei der Erforschung des thermoakustischen Motors in der Fakultät für Maschinenbau oder ein umfassendes Gesundheitsförderungssystem in Zusammenarbeit mit der NCKU, an dem insbesondere die Fakultät für Mechatronik mitwirkte. Die Hochschule Zittau/Görlitz und die TU Liberec haben auch ein bilaterales Memorandum über ihre geplante Zusammenarbeit unterzeichnet.

Die Euroregion Neisse-Nisa-Nysa soll nun den nächsten Schritt vorbereiten. Konkret geht es darum, im Frühjahr dieses Jahres ein Treffen von Vertreterinnen und Vertretern von Unternehmen, Investoren, Außenhandelsbüros und Hochschulen zu organisieren. Dabei sollen die Möglichkeiten beider Hochschulen im Bereich der mikrotechnischen Produktion und des Halbleiterstudiums vorgestellt werden.

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