Erster Zittauer Elektromobilitäts-Stammtisch im CELSIUZ.
Deutschlandweit liegen die E-Auto-Neuzulassungen bei deutlich über 10% Marktanteil, in Zittau aber gefühlt noch im homöopathischen Bereich. Man darf gespannt sein, wann die Oberlausitzer*innen sich von E-Autos überzeugen lassen.
So kann man sich hier also noch als Pionier fühlen – und als solcher fühlte man sich auch, beim ersten lokalen Stammtisch, der E-Mobilitäts-Interessierte zusammen bringt. In der ersten Ausgabe am 30.09.2021 waren Hochschulmitarbeiter, E-Auto-Fahrer, Verantwortliche für die Ladeinfrastruktur und interessierte Bürger vertreten. Das CELSIUZ in den Zittauer Mandauhöfen bot den Rahmen für das Treffen. Bei einem Snack und Erfrischungsgetränk wurde gefachsimpelt, diskutiert und sich kennengelernt.
Zudem standen schicke und spannende E-Autos auf dem Parkplatz. Man konnte mit einem Tesla Model 3 und einem Hyundai Ioniq 5 auf Tuchfühlung gehen.
Tesla ist Vorreiter was sein radikales Bedienkonzept, Fahrleistung und Ladeinfrastruktur angeht und sicher der bekannteste E-Autohersteller. Der Ioniq 5 ist sehr interessant wegen seiner 800V – und damit sehr schnellen – Ladetechnik und des bidirektionalen Ladens. Er kann also wie ein Akku-Heimspeicher betrieben werden und wird damit für eine netzdienliche E-Mobilität interessant. So könnten mit E-Autos zukünftig Schwankungen im Stromnetz ausgeglichen werden, aber z.B. bei Stromausfall auch Verbraucher direkt am Auto betrieben werden. Über Probleme mit den Autos wurde von den Besitzern übrigens kaum geklagt, eher über zugeparkte Ladesäulen.
Interessanterweise wurde dann im CELSIUZ auch weniger über die Autos gesprochen, als über die Lade-Infrastruktur. Mit Markus Jeschke von den Zittauer Stadtwerken hatten wir einen ausgewiesenen Experten dabei, der interessante Einblicke zum Aufbau von Ladesäulen in Zittau geben konnte. Wie so oft im Leben - es ist kompliziert. Verbraucher*innen denken: Warum gibt es so wenige Ladesäulen? Warum geht das so langsam? Wieso funktioniert das nicht? Wir bekamen Antworten. Sie erzählten von Abrechnungsmodellen, über Standortsuche und Netzstabilität. Umso mehr Anerkennung verdient es, dass sich die Stadtwerke trotz aller Hindernisse weiterhin beim Ausbau der Ladeinfrastruktur engagieren. Zudem wurde viel über Chancen der E-Mobilität gesprochen und mögliche Geschäftsmodelle diskutiert.
„Warum sitzen wir hier überhaupt zusammen?"
Um sich gegenseitig kennen zu lernen. Die Gespräche des Abends zeigten, dass der Austausch miteinander zu neuen Ideen und Erkenntnissen führt. Wir hoffen, dass als Ergebnis aus der Vernetzung neue Geschäftsmodelle und Partnerschaften entstehen werden, in denen die Hochschule ihre Forschungsstärke einbringen kann.
Der Stammtisch wurde im Rahmen des Transferprojektes Saxony5 organisiert.
Zum nächsten Stammtisch am 09.12.2021 sind wieder alle eingeladen, die bereits E-Auto fahren oder sich für die Elektromobilität interessieren. Gern auch Fuhrparkbetreibende, Autohäuser oder potentielle Ladesäulen-Besitzende.