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07. Januar 2025

Von Wasser und anderen Flüssigkeiten

Zittauer Energietechniker stellen Forschungsergebnisse auf internationalen Konferenzen vor

Prof. Kretzschmar und Prof. Kunick halten eine Präsentation in einem Vorlesungssaal.
Foto: Sebastian Herrmann Prof. Kretzschmar (l.) moderierte die Diskussion im Anschluss an den Vortrag von Prof. Kunick zum SBTL-Verfahren, in deren Ergebnis eine Arbeitsgruppe gegründet wurde, die sich unter Leitung von Prof. Kunick mit der Erarbeitung eines neuen Industriestandards für Wasser und Wasserdampf unter Nutzung des von ihm entwickelten SBTL-Verfahrens beschäftigen wird.

Die „18th International Conference on the Properties of Water and Steam” (18th ICPWS) fand vom 23. bis 28. Juni 2024 in Boulder, CO, U.S.A., statt. Sie wird im Rhythmus von vier bis sechs Jahren von der „International Association for the Properties of Water and Steam“ (IAPWS) veranstaltet. Die IAPWS ist ein internationaler Verband von mehreren nationalen Komitees mit dem Ziel, die Eigenschaften von Wasser und Wasserdampf zu erforschen und die Ergebnisse als international verbindliche Standards zu formulieren, die dann ISO-Standards entsprechen. Die genaue Kenntnis der Eigenschaften von Wasser ist in vielen Bereichen, insbesondere auch in der Energietechnik, von großer Bedeutung.

An der diesjährigen Konferenz nahmen Prof. Dr.-Ing. Matthias Kunick, Prof. Dr.-Ing. habil. Hans-Joachim Kretzschmar und Dr.-Ing. Sebastian Herrmann von der Hochschule Zittau/Görlitz (HSZG) teil. Prof. Kunick ist Vertreter der HSZG und stimmberechtigtes Mitglied im Deutsch-Schweizer Nationalen Komitee (GSAPWS) der IAPWS, aktueller GSAPWS-Vorsitzender ist Prof. Kretzschmar. Auf der Konferenz stellte Prof. Kunick das SBTL-Verfahren zur Berechnung der Stoffeigenschaften von Arbeitsfluiden der Energietechnik mit Spline-Interpolation vor. Dieses Verfahren zeichnet sich durch hohe Genauigkeit und äußert geringe Rechenzeiten aus, weshalb es zur Simulation energietechnischer Prozesse und zur Berücksichtigung realer Stoff­eigenschaften in numerischen Strömungssimulationen sehr gut geeignet ist und bereits genutzt wird. Im Anschluss an seinen Vortrag wurde eine Arbeitsgruppe gegründet, die sich unter seiner Leitung mit der Erarbeitung eines neuen Industriestandards für Wasser und Wasserdampf mit dem von ihm entwickelten SBTL-Verfahren beschäftigen wird.

 

Prof. Kretzschmar (r.) und Dr. Herrmann stehen vor einer Posterpräsentation.
Foto: Bernd Rathke Prof. Kretzschmar (r.) und Dr. Herrmann stellten mit zwei Postern sowie einer Softwaredemonstration Stoffwert-Berechnungsprogramme und deren Anbindung an verschiedene im Ingenieuralltag eingesetzte Softwareprodukte vor.

Parallel zur ICPWS-Konferenz fand das „22nd Symposium on Thermophysical Properties“ statt, welches die international bedeutendste Konferenz auf dem Gebiet der Forschung zu thermophysikalischen Eigenschaften von Gasen, Flüssigkeiten und Festkörpern darstellt. Dort trugen alle drei o. g. Personen ebenfalls inhaltlich bei. Auf zwei Postern und mit einer Computerpräsentation wurden Stoffwert-Berechnungs­programme, die in den vergangenen Jahren am Fachgebiet Technische Thermodynamik unter Leitung von Prof. Kretzschmar entwickelt wurden und nun auch von Prof. Kunick mit weiterentwickelt werden, veranschaulicht.

Für viele im Ingenieuralltag eingesetzte Softwareprodukte, wie beispielsweise Excel, MATLAB oder Mathcad, wurden Anbindungen für diese Stoffwert-Programme vorgestellt. Prof. Kunick stellte in einem weiteren Vortrag die praktische Anwendung des SBTL-Verfahrens auf reine Stoffe und Stoffgemische vor. Dr. Herrmann präsentierte die Ergebnisse der Neuauswertung von Viskositätsmessungen an Erdgasmischungen, welche in der aktuellen Forschung zu möglichst genauen Stoffdaten bei Stoffgemischen Berücksichtigung finden. Zusätzlich übernahmen die drei Vertreter der HSZG auch die Leitung einiger Vortragssitzungen des 22. Symposiums, was die Akzeptanz der Forschung an der HSZG bei den internationalen Fachkollegen unterstreicht.

 

Ihre Ansprechperson
Prof. Dr.-Ing.
Matthias Kunick
Fakultät Maschinenwesen
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1.Obergeschoss
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