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03. Juni 2016

Von Molekülstrukturen, Legosteinen und Firmengründung

Am 01.06. fand im Rahmen des Dies Academicus eine Vortragsveranstaltung organisiert von den Fachgruppen Biotechnologie und Chemie der Fakultät Natur- und Umweltwissenschaften statt.

Am 01.06. fand im Rahmen des Dies Academicus eine Vortragsveranstaltung organisiert von den Fachgruppen Biotechnologie und Chemie der Fakultät Natur- und Umweltwissenschaften statt. Die Alumni Dr. Jan Pippel (NBb05; jetzt Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung Braunschweig) und Robert Wodtke (NCd08; jetzt Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf) berichteten die Forschungsergebnisse ihrer Promotionsarbeiten zu Struktur und funktionellen Wechselwirkungen von Proteinen und Wirkstoffmolekülen. Beide Arbeiten wurden im Kontext des rationalen Designs neuartiger Pharmazeutika durchgeführt und gaben ein eindrucksvolles Beispiel zur interdisziplinären Zusammenarbeit von Biotechnologen und Chemikern. Hierbei schafft die dreidimensionale Strukturaufklärung von Proteinen die Grundlage zur gezielten organisch-chemischen Synthese der Wirkstoffmoleküle.

Der neue Inhaber des Lehrstuhls für Allgemeine Mikrobiologie der TU-Dresden, Prof. Dr. Thorsten Mascher, gab einen sehr interessanten Überblick über das Fachgebiet der Synthetischen Biologie. In der Synthetischen Biologie versuchen Wissenschaftler biologische Prozesse im Baukastensystem zu entwerfen und im Labor zusammenzusetzen. Mit Hilfe von quasi einzelnen Legosteinen sollen komplexe biologische Vorgänge und Strukturen nachgebildet werden, um Zellen umzuprogrammieren oder gänzlich neu zu gestalten. Auf diese Weise konnten amerikanische Bioingenieure aus den Laboren von J. Craig Venter beispielsweise bereits eine künstliche Bakterienzelle mit einer Minimalausstattung von 531 Genen schaffen. Diskutiert wurden nicht nur die sich rasant entwickelnden technischen Möglichkeiten, sondern auch die ethischen Aspekte solcher Arbeiten.

Zuletzt hielt Martin Lipsdorf, der Inhaber der Laktasekampagne aus Leipzig, einen Impulsvortrag, in dem er seine Erfahrungen zur Firmengründung und zum Dasein als selbstständiger Kleinunternehmer in der Verarbeitung und dem Vertrieb eines biotechnologischen Produktes darlegte.

Die von Studierenden, Mitarbeitern und Gästen sehr gut besuchte Veranstaltung fand ihren Ausklang bei Bratwurst und Bier am Haus VI.

 


Ansprechpartner:

Prof. Dr. Thomas Wiegert

t.wiegert(at)hszg.de