Beitrag von Raj Kollmorgen und Jan Schaller...
... zur Diskussion der These rechtspopulistischer Wahlerfolge und Demokratieskepsis in Ostdeutschland als Folge der Unterrepräsentation Ostdeutscher in Elitepositionen in APuZ erschienen.
Am 07.August 2024 ist der Beitrag von Raj Kollmorgen und Jan Schaller „Von der Exklusion zur Entfremdung? Realitäten und Folgen der Unterrepräsentation Ostdeutscher in den Eliten seit 1990“ in der aktuelle Ausgabe von Aus Politik und Zeitgeschichte (APuZ) der Bundeszentrale für Politische Bildung unter dem Schlagwort Fokus Ostdeutschland erschienen. Die Autoren greifen dabei auf Erkenntnisse aus dem bereits abgeschlossenen Forschungsprojekt ‚Soziale Integration ohne Eliten?‘ sowie auf den noch bis Juli 2025 laufenden ‚Elitenmonitor‘ zurück.
Der Beitrag beschäftigt sich mit der These, die zuletzt Dirk Oschmann in seinem Buch ‚Der Osten: eine westdeutsche Erfindung‘ aufgriff, wonach die Wahlerfolge der rechtspopulistischen AfD und eine Entfremdung (einiger) Ostdeutscher vom demokratischen System mit der Exklusion Ostdeutscher, unter anderem sichtbar in ihre Unterrepräsentation in zentralen Führungspositionen, zu erklären sei. Kollmorgen und Schaller diskutieren diese These, indem sie die Unterrepräsentation Ostdeutscher seit 1990 zusammenfassend darstellen, auf eine Reihe möglicher Ursachen für diese eingehen und daran anschließend die Erklärkraft der These kritisch hinterfragen und sie in Teilen zurückweisen.
Abschließend formulieren die Autoren drei verdichtete Folgerungen und Vorschläge für die zukünftige Debatte zu diesem Themenkomplex. Sie plädieren dabei für eine differenzierte Diskussion, die der Komplexität der Themen gerecht wird, verweisen auf weitere Forschungspotenziale sowie auf Einflussmöglichkeiten durch politische Maßnahmen, um sowohl der Unterrepräsentation von Minderheiten als auch dem Misstrauen gegenüber demokratischen Institutionen – bei weitem nicht nur ein ostdeutsches Phänomen - entgegenzuwirken.