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23. Mai 2024

Traumberuf Chemikerin!

Beim bundesweiten Girls‘ und Boys' Day erhielten Schülerinnen und Schüler der Klassen 5 bis 9 nicht nur interessante Einblicke in die HSZG, sondern auch berufliche Perspektiven.

Beim bundesweiten Girls‘ Day am 25.04. konnten Schülerinnen und Schüler der Klassen 5 bis 9 am Vormittag in Mädchen- und Jungs-untypische Berufe reinschnuppern. Die Hochschule Zittau/Görlitz war mit einem breiten Angebot dabei und freute sich sehr darüber, erstmalig Schüler im Rahmen des gleichzeitig stattfindenden Boys‘ Days begrüßen zu können.

So gingen Jonas und Béla gemeinsam „Arzneipflanzen auf die Spur“. Von Anis, über Teufelskralle, bis Zimt: das Labor Pharmazeutische Biotechnologie der HSZG bot den Fünftklässlern unter der fachkundigen Anleitung von Frau Prof. Fester und Jennifer Dutschke einen spannenden Einblick in die große Welt der Naturheilstoffe. Das Pipettieren kam dabei besonders gut bei den Schülern an.

Genauso wie das Angebot: „Die Natur macht's vor“ gleich im Labor nebenan. Laboringenieurin Lydia Laarz demonstrierte den Schülerinnen und Schülern mit Hilfe von anschaulichen selbst durchgeführten Experimenten, wie viele technische Erfindungen auf natürlichen Mechanismen basieren, die unsere Umwelt prägen. Dieses faszinierende Feld der Bionik – die Verbindung zwischen Biologie und Technik – stieß bei den Schülerinnen und Schülern auf großes Interesse. Dabei kam der Bastelspaß nicht zu kurz.

„Ich habe mich angemeldet, um herauszufinden, wie man sich von der Natur inspirieren lassen kann und die Erkenntnisse dann auf die Technik überträgt.“
Magdalena, 8. Klasse am Geschwister-Scholl-Gymnasium in Löbau mit Vertiefungsrichtung MINT

Ob unterschiedliche Pflanzenformen oder der Bewegungsapparat von Tieren, der Mensch hat sich in vielerlei Hinsicht die Tier- und Pflanzenwelt zum Vorbild genommen. „Als Pferdeliebhaberin finde ich es total spannend, wie sich die Wissenschaft was von der Natur abgucken kann“, sagt Magdalena, die die 8. Klasse des Geschwister-Scholl-Gymnasiums in Löbau besucht.

Schräg gegenüber vom Werkstofftechniklabor lud Hochschulmitarbeiterin Corinna Herrmann Schülerinnen dazu ein, in die spannende Welt der Organischen Chemie einzutauchen. Ziel dabei: das gemeinsame Herstellen einer duftenden Handcreme! Da war erstmal kräftig Laborarbeit angesagt. In vielen einzelnen Schritten wurde den Schülerinnen demonstriert, was es alles braucht, um letztendlich ein tolles Produkt zu kreieren. „So könnte es also in einem Kosmetikherstellungslabor zugehen“, hat sich dabei bestimmt so manche Schülerin gedacht und sich den Traumberuf Chemikerin auf die Fahne geschrieben.

„Mir hat am besten gefallen, als wir das Granulat schmelzen mussten“, berichtet Lieselotte begeistert. Mit diversen anderen Zutaten vermischt und auf eine bestimmte Temperatur heruntergekühlt, entstand für die körperpflegebewussten Mädchen eine einzigartige Handcreme. Das Produkt wurde komplettiert durch einen ganz persönlichen Touch in Form eines Duftöls. „Die Schülerinnen konnten wählen zwischen: Zitrone, Lavendel und Rosmarin. Das Angebot kam prima an“, berichtet Corinna Herrmann. Gemeinsam mit den vielen anderen Kolleginnen und Kollegen hat sich die HSZG-Labormitarbeiterin für den Girls’ und Boys‘ Day extra Zeit genommen, um den Nachwuchswissenschaftler*innen einen spannenden Tag zu bereiten.

So auch Hochschulmitarbeiter Jan Fallgatter. Im CAD-Labor demonstrierte er den Schülerinnen, wie man mittels moderner Technik ein digitales Gebäudemodell am PC erstellt. Kinderleicht und praktisch entwarfen und gestalteten die Schülerinnen ihr ganz persönliches Traumhaus.

Dampfend, knallend und stinkend ging es dagegen bei Maria Riemer im Labor für Anorganische Chemie zu. Hier lernten die Schülerinnen das Fachgebiet Chemie auf eine etwas andere Art kennen: Sie ließen „Zauberschrift“ unsichtbar und wieder sichtbar machen, lösten Gegenstände in Flüssigkeiten auf, flambierten Geldscheine und brauten ein magisches „Bier“. Die Schauexperimente bereiteten sie dabei selbst vor und führten diese unter fachkundiger Anleitung durch. Dass Chemie alles andere als langweilig ist, waren sich die Schülerinnen im Anschluss alle einig.

„Forschung macht Spaß!“ Davon konnten sich die Schülerinnen und Schüler an diesem Vormittag persönlich überzeugen. Beim anschließenden gemeinsamen Mittagessen in der Mensa schwärmte die Fünftklässlerin Maja noch immer mit Begeisterung, dass jede Teilnehmerin gleich zwei Döschen Handcreme mit persönlichem Label mitbekommen hat, andere wiederum bestätigten, dass sie im nächsten Jahr auf jeden Fall wieder dabei sein möchten.

Bei Blumenkohlschnitzel, Pasta und Schokopudding konnten sich die Teilnehmerinnen noch einmal austauschen und sogar mit der Prorektorin Bildung und Internationales, Frau Prof. Sophia Keil, ins Gespräch kommen. Wie bei den vergangenen Girls‘ Days war es ihr in diesem Jahr wieder eine große Freude und persönliches Anliegen, in den direkten Austausch mit den Schülerinnen zu treten, um nicht nur ihr offenes und ehrliches Feedback zum Programm der Hochschule einzuholen, sondern auch um sich über ihre Wünsche und Zielstellungen im (Schul-)Leben zu informieren. „Das Feedback der Schülerinnen und Schüler ist uns besonders mit Blick auf den Aufbau des Zukunftslernortes Oberlausitz (ZukLOS) sehr wichtig. Gemeinsam mit unseren Partnern wollen wir innovative Lernmöglichkeiten im MINT-Bereich für Schüler*innen an außerschulischen Lernorten entwickeln, um die Begeisterung für diese spannenden Themen zu befördern und den wissenschaftlichen Nachwuchs und Fachkräfte von morgen zu sichern.“

Auch beim nächsten Girls‘ und Boys‘ Day am 3. April 2025 werden sich Schülerinnen und Schüler wieder bei verschiedenen Angeboten an der Hochschule Zittau/Görlitz ausprobieren können.

 

Text: Cornelia Rothe

Foto: M.A. Cornelia Rothe
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