Für die Transformation hin zu nachhaltigen Lebens- und Wirtschaftsweisen braucht es ein neues Innovationsverständnis. Mit dieser Prämisse startet das Verbundvorhaben „ATRAKTIV“ seine Arbeit.
In dem TRAWOS-Projekt, das das Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung (IÖR) koordiniert, untersuchen die Hochschule Zittau/Görlitz und weitere wissenschaftliche Einrichtungen und lokale Partner*innen in vier Beispielgebieten, wie strukturschwache Regionen ihre Potenziale in Transformationsprozessen besser nutzen können. Gefördert wird das Vorhaben durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF).
Innovationen sind wichtige Antriebskräfte für gesellschaftlichen Wandel und geben den Takt für scheinbare Fortschritte der menschlichen Entwicklung vor. Doch mit Blick auf Krisen wie Klimawandel, Artensterben und Ressourcenknappheit zeigen sich auch negative Folgen dieses Fortschritts. Längst ist klar: Eine Transformation zu nachhaltigeren Lebens- und Wirtschaftsweisen ist notwendig. Wie lässt sich dieser transformative Wandel in Städten und Regionen erreichen? Wie können sie ihre Fähigkeit sich anzupassen, ihre „transformativen Kapazitäten“, erhöhen und so Prozesse wie die Energiewende anstoßen und beschleunigen? Welche Rolle spielen Innovationen dabei? Diesen Fragen widmet sich das Projekt „ATRAKTIV – Aufbau transformativer Kapazitäten zur Aktivierung regionaler Innovationssysteme“, das im November 2022 seine Arbeit aufgenommen hat.
Das Projekt zielt darauf ab, das traditionelle Verständnis von Innovationen zu hinterfragen, das sich vor allem an technologischem Fortschritt und Wirtschaftswachstum orientiert. In den Blick rücken im Projekt ATRAKTIV deshalb neben technologisch-wirtschaftlichen auch soziale Innovationen, die verbunden sind mit nachhaltigen und gemeinwohlorientierten Denk-, Handels- und Organisationsweisen.
Wie sich diese vielfältigen Entwicklungen besser für den transformativen Wandel auf regionaler Ebene nutzen lassen, untersucht das Projektteam in vier eher peripher und ländlich geprägten Regionen ohne starkes wirtschaftliches Zentrum, die gemeinhin als „strukturschwache“ Landkreise klassifiziert werden: Görlitz (mit der Region Oberlausitz) in Sachsen, Dithmarschen in Schleswig Holstein, Kyffhäuser und Saale-Holzland in Thüringen.