Ostdeutschland-Band mit TRAWOS-Beteiligung erschienen
Vor wenigen Tagen ist der Sammelband **Ostdeutschland – Identität, Lebenswelt oder politische Erfindung?** herausgegeben von Lars Vogel, Astrid Lorenz und Rebecca Pates im Springer Fachmedien Verlag erschienen. Neben Beiträgen zu Lebensverhältnissen und ihrer politischen Gestaltung oder der Situation der Zivilgesellschaft in Ostdeutschland steuern auch die TRAWOS-Mitglieder Susanne Lerche und Jan Schaller einen Beitrag bei.
Unter dem Titel **Elitenwahrnehmung als Karrierehindernis für Ostdeutsche?** fragt der Artikel danach, wie Ostdeutsche entlang der analytischen Differenzlinien Alter und Karriereorientierung auf Eliten blicken und argumentiert, dass es zwar durchaus skeptische bis offen ablehnende Einstellungen gibt, das Argumentations- und Meinungsbild sich aber differenziert darstellt und durchaus auch affirmative Bezugnahmen geäußert werden.
Datengrundlage sind dabei neun Gruppendiskussionen mit insgesamt deutlich über fünfzig Teilnehmenden aus Ostdeutschland. Hierbei wurden sowohl ältere Teilnehmer:innen aus dem rural-peripheren Raum, als auch jüngere und karriereaffinere Teilnehmer:innen aus urbanen Ballungszentren rekrutiert. In der Auswertung zeigte sich, dass zwar ablehnende Einstellungen zum Elitenbegriff dominieren, diese Ablehnung aber sowohl unterschiedlich argumentiert, als auch bei jüngeren Teilnehmer:innen tendenziell weniger stark geäußert wird. Auch leiten sich Ablehnung und Distanz weniger von einer generellen Demokratieferne oder -unzufriedenheit ab, sondern von besonders hohen Ansprüchen an eine idealisierte Elite im Vergleich zu real wahrgenommenem Elitenhandeln.