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04. März 2025

„Ostdeutsche: Kein Bock auf Eliteposition?“

Masterarbeit zum Thema: Unterrepräsentation Ostdeutscher in zentralen Führungspositionen

Mara Börjesson forschte in ihrer Masterarbeit mit dem Titel „Ostdeutsche: Kein Bock auf Eliteposition?“ im Studiengang Management Sozialen Wandels zu möglichen Erklärungsansätzen für die Unterrepräsentation Ostdeutscher in zentralen Führungspositionen. Dafür analysierte sie mittels eines experimentellen Ansatzes vier Bücher ostdeutscher Autor:innen zweier Generationen – den „Wendekindern“ und den „Nachwendekindern“ – und untersuchte die dort sichtbar werdenden Erfahrungen und Erzählungen sowie die darin verhandelten Themen.

Die Analyse zeigte, dass die ostdeutsche Herkunft sowohl unter strukturellen als auch symbolischen Gesichtspunkten zumindest für die Wendekinder als prekär erscheint und sich dies zum Teil generationsübergreifend fortsetzt. Besonders deutlich wurden in der Analyse die Auswirkungen sozialer Kategorisierungsprozesse, negativer Diskurse über Ostdeutschland und struktureller Benachteiligung infolge der deutschen Wiedervereinigung als auch Aspekte sozialer Herkunft. Obwohl in der Analyse keine konkreten Erklärungsansätze für den geringen Anteil Ostdeutscher in Elitepositionen identifiziert werden konnten, wurden generationsübergreifende Entwicklungslinien sichtbar, die zeigen, wie sich strukturelle und symbolische Faktoren wechselseitig beeinflussen und die Chancen und Orientierungen ostdeutsch Sozialisierter mitprägen. Die Ergebnisse bieten Anknüpfungspunkte für weitere Forschungen zu den Ursachen der Unterrepräsentation Ostdeutscher und möglichen Aufstiegshindernissen, besonders im Hinblick auf die Wechselwirkungen zwischen Struktur und Subjekt.

Die Arbeit wurde von Prof. Dr. Raj Kollmorgen und Jan Schaller (M.A.) betreut und im Rahmen des Forschungsprojektes ELITENMONITOR verfasst. Sie ist in dem Teil des Projektes verortet, in dem Werke ostdeutscher Autor:innen analysiert und bisherige Studien zum Thema Aufstiegschancen Ostdeutscher ausgewertet werden, um mögliche historische, strukturelle und habituelle Chanceneinschränkungen Ostdeutscher zu erfassen.

Ihre Ansprechpersonen am Trawos

Foto: Prof. Dr. phil. habil. Raj Kollmorgen
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