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08. August 2023

Von der Struktur- zur Transformationsförderung

Eine vom TRAWOS-Institut mit realisierte Studie formuliert Empfehlungen für einen nachhaltigen Strukturwandel in Braunkohleregionen.

Ein Forschungsteam des TRAWOS-Institutes (Raj Kollmorgen, Markus Will, Annekathrin Kluttig) hat in einem Konsortium unter Federführung des Wuppertal Instituts für Klima, Umwelt, Energie und in Kooperation mit dem ifo Institut für Wirtschaftsforschung (Standort Dresden) in den Jahren 2019 bis 2022 ein vom Umweltbundesamt finanziertes Projekt mit realisiert, das sich mit der Vergangenheit, Gegenwart und den Zukunftschancen einer nachhaltigen Regionalentwicklung in den Kommunen der Braunkohleförderung und -verstromung (in Brandenburg, Nordrhein-Westfalen, Sachsen und Sachsen-Anhalt) beschäftigte.

Die jetzt erschienene und die Ergebnisse des Projektes zusammenfassende Studie bündelt nicht nur Analysen und vorliegende rechtliche wie politische Bedingungen und Akteurkonstellationen, sondern formuliert konkrete Empfehlungen für einen nachhaltigen Strukturwandel in Braunkohleregionen. Die Studie zeigt, dass es für einen erfolgreichen Strukturwandel entscheidend ist, die Nachhaltigkeitsagenda in die Gestaltung von Förderprogrammen und Entwicklungsprojekten zu integrieren. Darüber hinaus braucht es die aktive Partizipation der lokalen Akteure und die Einbeziehung der Ideen und Interessen der Menschen vor Ort.

Die Studie bietet handfeste Empfehlungen!
  • Verankerung einer nachhaltigen und klimaneutralen regionalen Entwicklung als Förderziel und -priorität in allen Strukturförderprogrammen (mit einem klaren Bezug zur Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie (DNS))
  • Reservierung von mindestens 30 Prozent der Strukturwandelgelder für ökologische Nachhaltigkeitsziele
  • Entwicklung von klaren und verbindlichen „Do No Significant Harm"-Kriterien für alle Strukturförderprogramme und deren Projekte
  • Stärkere Förderung von transformativen und prozesshaften Ansätzen
  • Einführung einer konsequenten, regelmäßigen und für alle Strukturförderprogramme verpflichtenden Evaluation der Umsetzung und Förderergebnisse
Die Studie ist ein wichtiger praxisorientierter Beitrag für die Gestaltung eines nachhaltigen Strukturwandels in Braunkohleregionen. Sie liefert wertvolle Erkenntnisse für die Akteure in den betroffenen Regionen und unterstützt die partizipative Gestaltung einer Nachhaltigkeitstransformation unter ausdrücklicher Berücksichtigung der wirtschaftlichen Notwendigkeiten und Bedürfnisse im Kontext des Kohleausstiegs.
Prof. Dr. Raj Kollmorgen
Werfen Sie gern einen Blick rein!

Hier können Sie die Studie herunterladen.

Foto: Prof. Dr. phil. habil. Raj Kollmorgen
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