Jan Schaller in Caritas-Beitrag zum Begriff der "Migrationskrise"
Debatten über Flucht und Vertreibung werden häufig unter dem Schlagwort „Migrationskrise“ geführt, was jedoch die tatsächlichen Probleme der Flüchtenden und die Herausforderungen für die Aufnahmestrukturen in Europa verkennt. Nicht die Migration selbst befindet sich in einer Krise, sondern vielmehr die Menschen, die sich auf den Weg machen, sowie die oft überforderten Verwaltungsstrukturen in den Aufnahmeländern. Eine differenzierte Diskussion könnte dazu beitragen, konstruktive Lösungen zu finden, etwa den Ausbau von Integrationskonzepten oder mehr qualifiziertes Personal in der Verwaltung.
Jan Schaller, wiss. Mitarbeiter am TRAWOS und Migrationsforscher, plädiert in seinem Beitrag in der aktuellen Ausgabe ‘Migration & Integration Info’ der Caritas für eine nuancierte Debatte, die die größeren Zusammenhänge im Blick behält und nicht vergisst, wer die eigentlich Leidtragenden sind – gewaltvoll Vertriebene weltweit.