Lausitzer Unternehmen und Forschungseinrichtungen auf Marktsondierungsreise in der Tschechischen Republik.
Welche Unternehmen und Forschungseinrichtungen sind im Bereich der metallbasierten additiven Fertigung in Tschechien tätig? Welche Kooperationsmöglichkeiten bestehen für grenzüberschreitende Kooperationen?
Lausitzer Unternehmen und Forschungseinrichtungen waren Anfang Dezember in der Tschechischen Republik unterwegs. Ziel der Marktsondierungsreise war es, die tschechische Unternehmer- und Forschungslandschaft im Bereich der Additiven Fertigung persönlich kennenzulernen und neue potentielle Kooperationspartner zu akquirieren. Mit besonderem Fokus unter anderem auf den 3D-Metalldruck wurden im Prager und Liberecer Raum Gesprächstermine organisiert. Mit Blick auf die bevorstehende neue Förderung durch das INTERREG-Kooperationsprogramm des Freistaates Sachsen – Tschechische Republik 2021-2027 war es Ziel, mögliche grenzüberschreitende Kooperationsmöglichkeiten zu identifizieren.
Auftakt der Reise bot ein Besuch des Unternehmens Prusa Research a.s., die mit ihrem Hauptunternehmenssitz in Prag nach einer Marktumfragen von Deloitte die Nr. 1 der am schnellsten wachsenden Technologieunternehmen und darüber hinaus Marktführer in der 3D-Druckbranche mit ihren 3D Druckern sind. Ausgehend von der Anlagenseite des 3D-Druckers ging es dann zu dem Start-up Sharplayers in die praxisorientierte unternehmerische Anwendung der additiven Fertigung. Das Unternehmen präsentierte seine Unternehmensschwerpunkte im Rahmen von professionellen Dienstleistungen in den Bereichen 3D-Druck, Rapidprototyping, Fertigung und Produktentwicklung unter dem Einsatz von verschiedenen Verfahrensprozessen: Fused Filament Fabrication (FFF) oder Lasersintern etc.. Bei der Firma MSV Systems s.r.o. lag wiederum der Schwerpunkt auf dem Anwendungsbereich des metallbasierten 3D-Drucks. Das Unternehmen bietet umfassende Lösungen für die Umformung an. Dies beinhaltet sowohl bedienergesteuerte als auch automatisierte Maschinen, größere Produktionsanlagen als auch vollautomatische Prozesslinien. Im Metall 3D-Druck fokussiert die Firma auf gedruckte Thermoformen und Biegeformen, um eine besondere Präzision sowie eine unbegrenzte Anzahl von Teilen mit identischer Form zu liefern. Für David Tichý, Direktor des Technologischen Zentrums MSV SYSTEMS CZ für Forschung und Entwicklung, ist der 3D-Metalldruck „ein Schlüssel zur vollautomatisierten Produktion“ im Unternehmen.
Forschungs-Know-how präsentierte Adama Blažka, Direktor für Industriekooperationen mit seinem Team an der Technischen Universität in Liberec mit ihrem Institut für Nanomaterialien, fortgeschrittene Technologien und Innovationen (CXI). Nach einer offiziellen Begrüßung wurden die Forschungsrichtungen und wichtigsten Projekte des CXI vorgestellt. Ein Vortrag zum 3D- Metalldruck von Jiří Šafka, Ph.D. gab einen technischen Umriss zentraler Forschungsschwerpunkte und wurde durch die Besichtigung u.a. des 3D Druck Labors und der CXI Labore abgerundet.
Abgerundet wurde die Unternehmerreise mit zwei weiteren Komponenten: Ausbildung im 3D-Druck an der Höhere Berufsfachschule für Maschinenbau und Elektrotechnik und dem Besuch von Hardwario a.s., die sich auf konfigurierbare Internet-of-Things-Geräte (IoT), Konnektivität und Cloud-Dienste fokussiert, um bspw. auch Anlagentechnik im Fertigungsbereich effizient und ökonomisch auszulasten. Die Ansiedlung der Firma erfolgte im Innovationszentrum Lipo.ing des Liberecer Verwaltungskreises, die neben Firmenansiedlungen auch Co-Working sowie ein reichhaltiges Programm für Start-ups und Unternehmen in der Region anbietet und somit ein Innovationsökosystem nur 20 km von Zittau entfernt schafft.
Die Unternehmerreise wurde auf Initiative des Bündnisses Lausitz – Life & Technology und dem Enterprise Europe Network in Sachsen und Prag sowie der IHK Dresden und deren Kontaktzentrum für Sächsisch-Tschechisch-Slowakische Wirtschaftskooperationen in Zittau und dem CXI der TU Liberec organisiert. Ein besonderer Dank geht an Anna Měrková, Leonie Liemich, Tobias Runte, Tobias Schlüter, Světlana Trejbalová und Jiři Zahradnik für dieses anspruchsvolle und interessante Programm.