Gemeinsam mit unserem Praxispartner Steiner Unisort GmbH testen wir, wie sich neue Materialien des LaNDER³-Projektes in einer komplexen Recyclinganlage verhalten.
In den Recycling-Impulsprojekten testen wir die im Rahmen von LaNDER entwickelten neuen Materialien aus Naturfaser mit verschiedenen Matrixmaterialien hinsichltlich ihrer Sortierbarkeit. Welches Trennmerkmal kommt in Frage? Wie funktioniert der Austrag? Was passiert, wenn das Material eine nasse Prozessstufe durchläuft? Wir testen das im Labor- und Technikumssmaßstab. Spannend ist für uns die Frage, wie sich die neuen Materialien im realen Abfallstrom verhalten.
Die Anlage ist in den vergangenen zwei Jahren aufgebaut worden und steht nun kurz vor der finalen Leistungsfahrt. In Belgien wurde das Sammelsystem für Leichtverpackungen eingeführt und nun werden in blauen Säcken Flaschen, Becher, Dosen, Verpackungen gesammelt und im Raum Lüttich zu SITEL gebracht. Eine volltautomatische Krananlage befördert die blauen Säcke in den Aufreißer und danach geht der Materialstrom in die Anlage wo er verschiedene Siebe, Windsichter, Metallabtrenner, Ballistikseperatoren und Kunststoffsortieranlagen durchläuft. Jeder der 17 Produktströme kann am Ende noch einmal von Hand kontrolliert werden. Danach werden die Produkte zu Ballen gepresst und zum Transport an den Verwerter verladen.
Hier der Link zum Bauverlauf der Anlage
Für unseren Praxispartner bestand die Aufgabe im Nachweis der Leistungsqualifikation seiner Sortieranlagen. Besonders an die PET-Produkte wurden hohe Anforderungen gestellt. Blaue von grauen Flaschen zu unterscheiden ist nicht immer eindeutig. Es wurde Probe genommen und von Hand sortiert. Nach einigen Änderungen konnte am Ende eine zufriedenstellende Produktqualität nachgewiesen werden.
Alle Apparate, Bänder, Bunker und Pressen sind installiert und die meisten Prozessabläufe sind schon validiert. Im Rahmen dieser Phase war es möglich einige Versuche mit dem in Zittau hergestellten Materialien aus natufaserverstärkten Kunststoffen durchzuführen. Werden die Materialien wie erwartet detektiert und ausgetragen? Kommen die Teile an der "richtigen" Stelle der Anlage an? -- das haben wir getestet.
Die LaNDER³-Proben wurden an verschiedenen Stellen im Recyclingprozess aufgegeben. Da die Probestücke in flächigen Formen vorliegen wurden die Anlagenkomponenten zur Formsortierung nicht berücksichtigt. Die LaNDER³-Proben wurden, soweit möglich, nach dem Prozessschritt direkt wieder vom Förderband entnommen oder am Produktaustrag. Trotz aller Bemühungen sind nicht alle Probenteile wieder mit zurück nach Zittau gereist. Eine Auswertung der Versuche erfolgt nun im Detail an der HSZG.