Am 11.02. ist internationaler Tag der Frauen und Mädchen in der Wissenschaft. TRAWOS-Forscherinnen äußern sich über ihre wissenschaftlichen Karrieren.
Am 11. Februar ist der Internationale Tag für Mädchen und Frauen in der Wissenschaft. Dieser von den Vereinten Nationen ins Leben gerufene Aktionstag soll weltweit auf die ungleiche Repräsentation von Frauen in der Forschung hinweisen und ruft zu mehr Chancengleichheit, insbesondere innerhalb der Natur- und Technikwissenschaften, auf.
Laut UNESCO sind weniger als 30 % der Forschenden weltweit Frauen; am TRAWOS sind sie jedoch in der Mehrheit. Besonders am heutigen Aktionstag möchten wir Mädchen und Frauen in der Wissenschaft sichtbar machen. Wissenschaftlerinnen am TRAWOS reflektieren, warum sie eine wissenschaftliche Karriere eingeschlagen haben und was sie sich für die Zukunft ihrer Forschung wünschen.
Trotz einiger Fortschritte gibt es nach wie vor strukturelle Barrieren, die Frauen daran hindern, in der Wissenschaft Fuß zu fassen oder Karrierechancen wahrzunehmen. Dazu gehören:
Der heutige Tag erinnert daran, dass Geschlechtergleichheit nicht nur eine Frage der Gerechtigkeit, sondern auch der wissenschaftlichen Exzellenz ist. Mehr Diversität in der Forschung führt zu besseren Ergebnissen und innovativen Lösungen für regionale und globale Herausforderungen.
Werfen Sie einen Blick in die 2024 erschienene TRAWOS-Broschüre "10 Jahre Forschung zu Lebensweisen von Frauen in Strukturwandelregionen"
„Besonders motivierend finde ich es, Wissen zu generieren, das im besten Fall als Grundlage für Maßnahmen dienen kann, die unsere Gesellschaft gerechter machen. Ich schätze den Austausch mit verschiedenen Akteur:innen über Gleichstellung und geschlechterbezogene Ungerechtigkeiten, weil er meine eigene Perspektive erweitert und auch meinem Gegenüber Denkanstöße liefert.“
„Für die Zukunft wünsche ich mir, dass Wissenschaftsfeindlichkeit gesellschaftlich nicht mehr toleriert wird. Insbesondere als Genderwissenschaftlerin muss ich mich noch zu häufig dafür rechtfertigen, dass meine Forschung legitim und robust ist. Zu oft wird meine wissenschaftliche Expertise als Meinung herabgestuft und Fachfremde glauben die Legitimation zu haben, mich ungefragt auf arbeitsinhaltlicher Ebene kritisieren zu dürfen. Für alle Mädchen und FLINTA+ in der Wissenschaft wünsche ich mir, dass ihr Erkenntnisreichtum gewürdigt wird, ihr Arbeitsalltag frei von Sexismus (und allen anderen -ismen) ist und sie all die Ressourcen bekommen, um ihr Potenzial und ihre Großartigkeit voll ausleben zu können.“
Ihre Wünsche für die Zukunft der Genderforschung in Sachsen hat Prof.in. Monique Ritter, ehemalige Mitarbeiterin am TRAWOS, bei einem Fachgespräch an der TU Dresden im November geäußert. Für sie ist Genderforschung ohne Haltung und Werte im Hochschulbereich nicht machbar, da sie menschenrechtsbasierte Fragestellungen bearbeitet. Am TRAWOS gibt es eine gute Vernetzung in die Region Lausitz, sowie gute Zusammenarbeit zwischen den Mitarbeitenden, die zu Genderthemen forschen. Diese gute Vernetzung und Zusammenarbeit wünscht sich Prof.in. Ritter auch zwischen Universitäten und Hochschulen für angewandte Wissenschaft in Sachsen. Außerdem unterstreicht sie die Bedeutung von intersektionalen Blickwinkeln in der sächsischen Geschlechterforschung, die ihrer Einschätzung nach stärker in den Fokus rücken sollte.