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20. Februar 2025

Arbeit der Zukunft in der Lausitz

Im Dezember traf sich das Konsortium „PerspektiveArbeit Lausitz“, um den aktuellen Forschungsstand zur Arbeitswelt der Zukunft in der Region zu diskutieren und die Zusammenarbeit weiter zu vertiefen.

Das Konsortium des Bundesforschungsprojektes „PerspektiveArbeit Lausitz“ traf sich am 10. Dezember 2024 in Görlitz, um sich über den aktuellen Stand der Forschung zur Zukunft der Arbeitswelt in der Lausitz auszutauschen und die gemeinsame Zusammenarbeit zu intensivieren.

Im PerspektiveArbeit Lausitz (PAL) Konsortium, einem Kompetenzzentrum für die Arbeit der Zukunft in der Lausitz, arbeiten Vertretende von fünf Hochschulen sowie 27 Unternehmen und Verbände der Region zusammen. Das Kompetenzzentrum ist geprägt von interdisziplinären Teams der Arbeitsforschung und Ingenieurswissenschaften. Besonders bemerkenswert ist, dass auch die Hochschule Zittau/Görlitz mit einem interdisziplinären Forschungsteam unter Leitung der Professoren Matthias Schmidt (Professur für Arbeits- und Organisationspsychologie) und Sophia Keil (Professur für BWL, insb. Produktionswirtschaft- und Logistik) involviert ist. Das Zittauer Team ist eingegliedert in die Forschungsgruppe SCO-TTi. Tanja Schwarz von der HSZG hat die Veranstaltung gemeinsam mit Robert Eckardt und Sindy Herrman von der Hochschule Mittweida sowie Katrin Meusinger von Silicon Saxony organisiert.

Die Veranstaltung startete mit einer Eröffnungsrede der Prorektorin für Bildung und Internationales, Professorin Sophia Keil. Anschließend folgte ein offener Austausch, basierend auf schwerpunktspezifischen Themeninseln.

Folgende Themen wurden hierbei von den jeweiligen Schwerpunktprojekten vorgestellt: Die ergonomische Unterstützung der manuellen Montage durch KI, die Gestaltung mobiler Arbeit bei der Montage von PV-Anlagen, KI Systeme zur intuitiven Nutzung von Robotern in der Fertigung, Systeme zur Erfassung und Bewertung physischer und psychischer Belastungsfaktoren im Umgang mit KI, die Vorstellung eines digitalen Lernmanagementsystems, die Digitalisierung laboranalytischer Prozesse sowie des Wissensmanagements, eine ganzheitliche Vorgehensweise zur Implementation von datenbasierten Assistenzsystemen, die Etablierung eines Entscheidungsunterstützungssystems, die Nutzung von LLMs und RAG, ein KI-gestütztes Assistenzsystem zur Qualitätssicherung, ein Konzept zur sicheren und effektiven Nutzung von KI-Assistenzsystemen in der Produktion sowie Anwendungsmöglichkeiten unternehmensinterner Chatbot-Lösungen. 

Die Teilnehmenden der 12 Schwerpunktprojekte der Hochschulen und anwesenden Unternehmen tauschten sich hierbei über den aktuellen Stand und neue Erkenntnisse in den jeweiligen Forschungsbereichen aus, um mögliche Synergien zu finden und die Projekte besser voranbringen zu können.

Mehr Infos zu den Praxisprojekten!

Auf dieser Seite finden Sie die Schwerpunktprojekte der Unternehmen im Kompetenzzentrum PerspektiveArbeit Lausitz.

Im Projekt PerspektiveArbeit Lausitz vereinen wir die Expertise aus Forschung, Ingenieurwissenschaften und Praxis, um gemeinsam innovative Lösungen zu entwickeln, die die Arbeit der Zukunft in der Lausitz effizienter, gesünder und für alle Beteiligten attraktiver gestalten. Der Schlüssel zum Erfolg liegt in der engen Zusammenarbeit und dem Mut, neue Wege zu gehen. Unternehmensinterne Chatbots sind ein hervorragendes Beispiel dafür, wie wir den Arbeitsalltag verbessern können. Sie automatisieren Routineaufgaben, wie z. B. die Beantwortung von häufig gestellten Fragen, die Verwaltung von Terminen oder die Bereitstellung von Informationen. Dadurch können Mitarbeitende ihre Zeit für innovative Tätigkeiten verwenden. So schaffen wir eine Arbeitsumgebung, die sowohl die Produktivität als auch das Wohlbefinden der Mitarbeitenden nachhaltig steigert. Hierbei ist der kontinuierliche Austausch wichtig. Ich freue mich sehr, dass dieses wichtige Treffen am Standort Görlitz stattfand.

Prof. Dr. Sophia Keil, Projektleiterin PAL und Prorektorin für Bildung und Internationales

Die Hochschule Zittau/Görlitz stellte hierbei ihren Forschungsstand zu den Themen „Sichere und effektive Nutzung von KI-Assistenzsystemen in der Produktion“ und „Unternehmensinterne Chatbotlösungen für KMUs“ vor. Für Unternehmen bestehen die Vorteile in einer Zusammenarbeit mit dem Forschungsteam der HSZG darin, dass sie Tools zur Erstellung eigener unternehmensinterner Chatbots kennenlernen und testen können, um gewinnbringende Anwendungsmöglichkeiten zu identifizieren. Außerdem werden sie durch das Team in der Erstellung und Durchführung einer Einführungsstrategie neuer KI-Tools unter Berücksichtigung relevanter Erfolgsfaktoren unterstützt.

Als Ergebnis der Veranstaltung entstanden zahlreiche Anregungen zu Kooperationen zwischen den Schwerpunktprojekten sowie die Analyse von Verbesserungspotenzialen. Abgeschlossen wurde die Veranstaltung mit einem gemeinsamen Besuch des Görlitzer Weihnachtsmarkts, welcher die Teilnehmenden durch seine besondere Atmosphäre und viele regionale Traditionen verzauberte.

KI-Lösungen wie intelligente Chatbots können Unternehmen in der Lausitz bei der Förderung des Strukturwandels unterstützen. Hierbei werden zentrale Prinzipien von Industrie 5.0 berücksichtigt, indem die KI-Lösungen technologische Innovation mit sozialer Verantwortung verbinden. Durch menschenzentrierte Ansätze verbessern sie die Kommunikation, entlasten Mitarbeitende von Routineaufgaben und schaffen Raum für Kreativität und Zusammenarbeit, dies ist ein wichtiger Beitrag zu einer nachhaltigen und inklusiven Wirtschaft der Zukunft.

Tanja Schwarz, wissenschaftliche Mitarbeiterin PAL

Die Veranstaltung in der RABRYKA hat eindrucksvoll gezeigt, wie engagiert die Partner des PAL-Konsortiums daran arbeiten, die Region Lausitz zukunftsfähig zu machen. Durch intensive Zusammenarbeit und innovative Ideen soll die Arbeitswelt in Sachsen und Brandenburg nachhaltig geprägt werden und eine menschenzentrierte Integration datenbasierter Assistenzsysteme vorangetrieben werden.

Mittels KI Strukturwandel vorantreiben

In PAL forschen und arbeiten 5 Hochschulen sowie 27 Unternehmen in Sachsen und Brandenburg daran, Arbeit in der Lausitz durch datenbasierte Assistenzsysteme effizient, attraktiv und gesünder zu gestalten. Mittels KI soll somit der Strukturwandel in der Lausitz-Region unterstützt und neue Beschäftigungsmöglichkeiten geschaffen werden, um den Übergang von der Kohleindustrie zu einer langfristig stabilen und zukunftsfähigen Wirtschaft zu erleichtern. Dies erfolgt unter Berücksichtigung der zentralen Werte Menschenzentrierung, Nachhaltigkeit und Wettbewerbsfähigkeit. Der Begriff PAL in der englischen Sprache bedeutet „Kumpel“, sinngemäß sollen die KI-Lösungen den Nutzerinnen und Nutzern als willkommene Unterstützung dienen.

Projekt-Laufzeit:

 01.10.2023–31.10.2026

Förderung:

Das zugrundeliegende Vorhaben wird mit Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung unter dem Förderkennzeichen 02L19C329 gefördert.

Foto: Prof. Dr. rer. pol. Sophia Keil
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