Masterstudierende untersuchen im Forschungspraktikum Kommunikationsprozesse in Pandemiezeiten zwischen Mitarbeitenden und Leitungsebene der SCHKOLA.
Direkt, linear und vor allem persönlich. Miteinander reden ist essentiell. Aber verändert die Pandemie und die damit verbundenen Übertragungen wichtiger Kommunikationsprozesse in den digitalen Raum auch deren Qualität?
Eine Forschungsgruppe bestehend aus Studierenden des Masterstudienganges Management Sozialen Wandels hat sich genau dieser Fragestellung angenommen und in Kooperation mit der SCHKOLA gGmbH eine Erhebung zur wahrgenommenen Entwicklung von Kommunikationsqualität zwischen Mitarbeitenden und Leitung des freien regionalen Bildungs- und Schulträgers durchgeführt.
Der Forschungsprozess und die teils überraschenden vorläufigen Ergebnisse wurden kürzlich virtuell vorgestellt.
„In unserem Masterstudiengang findet im dritten Fachsemester ein Forschungspraktikum statt, bei dem die Studierenden ihre Kenntnisse in empirischer Sozialforschung auf den Wandel in der Region anwenden und einen Gegenstand ihrer Wahl näher beleuchten. Unsere Forschungsgruppe hat es sich zur Aufgabe gemacht, Auswirkungen der pandemischen Situation auf die SCHKOLA zu untersuchen“, berichtet Nicole Gierke.
Die notwendig gewordene Verlegung des Lernbetriebs ins Digitale bedeutete an sich schon eine enorme Veränderung im Sozialraum Schule, betont die Masterstudierende. Ihre Gruppe konzentrierte sich allerdings im Besonderen bei ihrer Untersuchung auf Kommunikationsprozesse zwischen den Lernbegleiter*innen (an der SCHKOLA werden so Lehrer*innen, pädagogisches Personal und weitere Mitarbeitende bezeichnet) und der Leitungsebene. „Denn auch dieser Austausch musste in den virtuellen Raum verlegt werden, was neue Herausforderungen und Prozessmusterwechsel für alle Beteiligten zur Folge hatte.“
Wie hat sich also die Kommunikation zwischen der Geschäftsleitung und den Lernbegleiter*innen der SCHKOLA vor dem Hintergrund der pandemischen Situation 2020 verändert?
Die Lernbegleiter*innen wurden mittels eines digitalisierten, standardisierten, empirisch geprüften und mit der Geschäftsleitung der SCHKOLA abgestimmten Fragebogens zur Kommunikationsqualität in drei Zeitabschnitten befragt:
Gegenübergestellt wurden die Unterschiede der Kommunikationsqualität der beiden Lockdown-Perioden. Zusätzlich wurde zwischen zwei Altersgruppen der Befragten (jünger und älter) unterschieden.
Von den Ergebnissen zeigten sich die Studierenden überrascht. „Die Auswertung hat ergeben, dass sich beim Vergleich der beiden Lockdown-Perioden keine signifikanten Veränderungen der grundsätzlich hohen Kommunikationsqualität erkennen ließen. Auch konnten keine signifikanten Unterschiede zwischen den Altersgruppen festgestellt werden. In beiden Altersgruppen wurde die Kommunikationsqualität hoch bis sehr hoch wahrgenommen und eingeschätzt“, wertet die Studentin Maria J. Schubert aus.
Ein enormer Einbruch der Kommunikationsqualität im Vergleich zu der Zeit vor Pandemieausbruch sei ebenso nicht ersichtlich. „Man erkennt hier lediglich leichte Schwankungen“, so das Forschungsgruppenmitglied.
Wie erklärt sich die Forschungsgruppe die Ergebnisse? „Die SCHKOLA gGmbH hatte sich schon vor Pandemieausbruch auch auf digitale Lernmethoden fokussiert, inklusive Anschaffung entsprechender Infrastruktur und Prozesseinbezug der Lernbegleiter*innen“, spricht Nicole Gierke über mögliche Ursachen. „Günstige Hierarchiekonstellationen und hohe Austauschfrequenzen sind auch denkbare Faktoren. An dieser Stelle müssten weiterführende Untersuchungen angestellt werden.“
Das Forschungsteam bedankt sich bei der SCHKOLA für die große Offenheit und die transparente, unterstützende Zusammenarbeit. Auch für weitere Kooperationen in Form von Abschlussarbeiten oder Praktika sehen sie in der SCHKOLA sowie deren Fördervereinen gute Ansprechpartner*innen.