08. März 2024

Vorhang auf für Innovation

Das Forschungsteam SCO-TTi präsentiert Forschungsarbeiten und Pläne für das neue Jahr.

Die Forschungsgruppe SCO-TTi an der HSZG, welche von Professorin Sophia Keil geleitet wird, blickt auf ein erfolgreiches Jahr zurück und präsentiert ihre wissenschaftlichen Erkenntnisse und Pläne für das neue Jahr.

Die Forschungsgruppe SCO-TTi (Science Center Oberlausitz – Technologie-Transfer innovativ) befasst sich seit 2018 mit unterschiedlichen Forschungs- und Entwicklungsprojekten im Bereich Industrie 4.M(ensch). Dabei liegt die Betonung besonders auf der Gestaltung der menschzentrierten Arbeit der Zukunft in der Produktion und Logistik. Dazu gehören beispielsweise Werkerassistenzsysteme wie Augmented und Virtual Reality, Mensch-Maschine beziehungsweise -Computer-Interaktionen sowie Bildungstechnologien und Training-on-the-job.

Die Vision von SCO-TTi ist, Wissen zu schaffen und Kompetenzen zu entwickeln, um damit menschenzentrierte Arbeit und Wertschöpfung in der Dreiländerregion und der Welt zu ermöglichen.
Prof. Dr. rer. pol. Sophia Keil, Leiterin der Forschungsgruppe SCO-TTi

Die Gruppe setzt sich zusammen aus Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der Professuren für BWL, insbesondere Produktionswirtschaft und Logistik sowie Wirtschaftsinformatik, und weiteren Mitarbeitenden der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften und Wirtschaftsingenieurwesen sowie dem Institut für Prozesstechnik, Prozessautomatisierung und Messtechnik (IPM).

Das Team hat in den vergangenen Jahren Forschungsprojekte auf EU-, nationaler und regionaler Ebene eingeworben und abgeschlossen. Zu den erfolgreich abgeschlossenen EU-Projekten zählen zum Beispiel

  • Integrated Development 4.0 (iDev40): Gemeinsam mit 39 Partnern aus sechs Ländern wurden unter anderem die komplexen Zusammenhänge zwischen Technologien, den Menschen, die sie nutzen, und dem organisatorischen, ökonomischen und ökologischen Kontext, in den sie eingebettet sind, untersucht sowie
  • Power2Power (P2P): Ziel des Projektes war die Erforschung und Entwicklung innovativer Leistungshalbleiter mit erhöhter Leistungsdichte und Energieeffizienz. Insgesamt arbeiteten 43 Partner aus acht Ländern zusammen.
Foto: Daniel Winkler v. l. n. r.: Kazimierz Przybysz, Jan Fallgatter, Kevin Mühlan (Alumni), Daniel Winkler, Prof. Dr. rer. pol. Uwe Wendt t, Prof. Dr. rer. pol. Sophia Keil, Fabian Lindner, Christian Vogel

Derzeit werden zwei Projekte zu Künstlicher Intelligenz durchgeführt: das EU-Projekt Artificial Intelligence in Manufacturing leading to Sustainability and Industry 5.0 (AIMS5.0) und PerspektiveArbeit Lausitz (PAL).

  • AIMS5.0 zielt auf die Stärkung der europäischen digitalen Souveränität in einer umfassend nachhaltigen Produktion ab. Das Projekt und sein ausgewogenes Konsortium mit 53 ambitionierten akademischen und industriellen Partnern beabsichtigt, die Wirtschaft durch die Anwendung, Erweiterung und Implementierung von KI-fähigen Hardware- und Softwarekomponenten und -systemen in der gesamten industriellen Wertschöpfungskette anzukurbeln.
  • PAL bündelt die Kompetenzen interdisziplinärer Teams der Arbeitsforschung und Ingenieurwissenschaften aus fünf Hochschulen sowie 27 Unternehmen und Verbänden aus Sachsen und Brandenburg. Gemeinsames Ziel ist es, Arbeit in der Lausitz durch datenbasierte Assistenzsysteme effizient, attraktiv und gesünder zu machen.
Student mit VR-Brille und Cursor in der Hand
Foto: Tobias Ritz

Auf nationaler Ebene ist SCO-TTi Teil des Bündnisses Lausitz – Life & Technology. In diesem Rahmen wurde das Das Projekt zur Konzeptionierung und Erprobung der Weiterbildungsakademie »European Open Academy« (EurOpA) in der Innovationsregion Oberlausitz erfolgreich durchgeführt. Das Projekt zur Erforschung informatorischer Assistenzsysteme zur menschenzentrierten und lernförderlichen Produktionsgestaltung in der Lausitz von morgen (Factory4 Future) befindet sich derzeit in der Umsetzung.

  • EurOpA zielte darauf ab, die globale Wettbewerbsfähigkeit der Region Oberlausitz durch die Konzeption und Erprobung einer Weiterbildungsakademie zu steigern, die auf die Bedarfe von Großunternehmen und KMU ausgerichtet ist, um Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unter anderem im Umgang mit digitalen Technologien und in der Gestaltung digitaler Geschäftsprozesse zu qualifizieren.
  • Factory4Future untersucht den Einsatz digitaler Assistenzsysteme in der Produktion. Ziel ist es, Technologien zu entwickeln, die an die individuellen Bedürfnisse der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter angepasst sind, um so unter anderem Einarbeitungszeiten und -kosten zu reduzieren und die Anpassungs-, Widerstands- und Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen in der Lausitz von morgen zu erhöhen.

Auf sächsischer Ebene wurde das Projekt Virtual Reality for Operations Management (VR4OM) erfolgreich abgeschlossen.

  • VR4OM hatte die Konzeption und Erprobung einer neuen, innovativen Lernumgebung für Studierende an der Hochschule Zittau/Görlitz zum Ziel. Dazu wurden 360°-Fotos und -Videos in regionalen Industrieunternehmen aufgenommen und mit E-Learning- und Gamification-Elementen versehen. Die Anwendung lässt sich über mobile Endgeräte, Desktop-PCs, aber auch Virtual-Reality-Brillen erleben.

In Rahmen von diesem Projekt konnte das Team von SCO-TTi in Zusammenarbeit mit regionalen Wirtschaftspartnern eine neuartige, digitale und interaktive Lernumgebung verwirklichen.

In den nächsten Wochen wird Ihnen SCO-TTi in weiteren News-Meldungen zu folgenden Themen die Arbeit des vergangenen Jahres näher vorstellen:

  1. Fortsetzung der erfolgreichen europäischen Forschung in der Halbleiterfertigung
  2. Fortsetzung der Forschung zu Assistenztechnologien für regionale KMUs
  3. Erfolgreicher Abschluss der Forschungsarbeit zu innovativen und barrierefreien E-Learnings
  4. Neues Forschungsprojekt zur Gestaltung von KI für die Arbeitswelt von morgen

Darüber hinaus laufen im Rahmen von SCO-TTi momentan zwei Promotionsvorhaben. Zum einen zu verhaltensökonomischen Auswirkungen von Visualisierungen auf Managemententscheidungen (Fabian Lindner) und zum anderen zur Gestaltung von Lehr- und Lernszenarien mit Augmented Reality (Daniel Winkler).

Was bietet SCO-TTi den Unternehmen?

SCO-TTi bietet Schulungen zu Forschungsthemen im Rahmen des lebenslangen Lernens an, um das Fachkräftepotenzial in Unternehmen effizient einzusetzen und die Integration neuer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu beschleunigen.

Durch den Einsatz von Datenbrillen ermöglicht SCO-TTi die Bewahrung und Zugänglichmachung von Expertenwissen und fördert so die Dokumentation und den Wissenstransfer in Unternehmen.

SCO-TTi unterstützt die Verkürzung von Einarbeitungszeiten durch individuelle und zielgruppengerechte Einarbeitungsmaßnahmen wie die Anzeige von Texten in der Muttersprache oder durch bildliche Visualisierungen und erleichtert so auch Menschen mit besonderen Bedürfnissen den Zugang zum Arbeitsmarkt.

Mit Hilfe von KI-Forschung unterstützt SCO-TTi Unternehmen dabei, dass ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Routinesituationen schnellere und bessere Entscheidungen treffen können.

Was bietet SCO-TTi den Studierenden?

SCO-TTi digitalisiert Produktionsumgebungen verschiedener Unternehmen, so dass Studierende durch den Einsatz von Virtual und Augmented Reality immersive Lernerfahrungen machen, virtuelle Exkursionen unabhängig von Ort und Zeit unternehmen und die Arbeit in Unternehmen greifbarer erleben können.

Die Hochschule macht die Technologien der Arbeitswelt der Zukunft für die Studierenden persönlich erlebbar und „anfassbar“, um ein Verständnis dafür zu entwickeln, was einen guten Arbeitsplatz ausmacht und welchen Einfluss der Einsatz neuer Technologien auf unternehmerische Zielgrößen und Kosten hat.

Auf Basis der Umsetzung einer interdisziplinären, projektbasierten und problemorientierten Lehre lernen die Studierenden verschiedene Technologien kennen und setzen sich dabei mit Fragen der Nachhaltigkeit und Ethik auseinander.

SCO-TTi bietet Studierenden regelmäßig die Möglichkeit, als Hilfskräfte zu arbeiten sowie Projekt- und Abschlussarbeiten zu aktuellen Themen des Produktions- und Logistikmanagements zu verfassen.

Foto: Prof. Dr. rer. pol. Sophia Keil
Leitung SCO-TTi
Prof. Dr. rer. pol.
Sophia Keil
Fakultät Wirtschaftswissenschaften und Wirtschaftsingenieurwesen
02763 Zittau
Schliebenstraße 21
Gebäude Z II, Raum 16.3
+49 3583 612-4632
Foto: M.Sc. Fabian Lindner
Ihre Ansprechperson
M.Sc.
Fabian Lindner
Fakultät Wirtschaftswissenschaften und Wirtschaftsingenieurwesen
02763 Zittau
Schliebenstr. 21
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