Beim Girls‘ Day an der HSZG erhielten Schülerinnen ab Klasse 5 Einblicke in verschiedene MINT-Studiengänge.
Der Girls‘ Day an der HSZG ist ein Ereignis, auf das sich nicht nur die Schülerinnen freuen. „Es ist toll, wenn wir interessierten Mädchen zeigen können, woran wir hier forschen, wie wir dabei vorgehen und was am Ende dabei rauskommt“, erzählt Labormitarbeiterin und Master-Studierende Jennifer Dutschke. Gemeinsam mit Professorin Karin Fester war sie mit Schülerinnen der Klassenstufen 5 bis 7 beim bundesweiten Girls‘ Day am 27. April in den Laborhallen der Natur- und Umweltwissenschaften am Zittauer Campus „Arzneipflanzen auf der Spur“.
„Wir haben verschiedene Heilkräuter und ihre Wirkung kennengelernt“, berichtet Amelie von dem Angebot. Mit ihren Freundinnen war die Siebtklässlerin bereits im letzten Jahr beim Girls‘ Day an der HSZG zu Gast und führte Experimente im Labor Werkstofftechnik und Werkstoffprüfung durch. „Für uns war klar, wir kommen wieder!“
Denn das Schöne am Girls‘ Day ist einfach, dass Schülerinnen ganz frei von Geschlechtsstereotypen in Berufsbilder hineinschnuppern können, die auf den ersten Blick Mädchen-untypisch erscheinen. Dazu zählt auch im Labor der pharmazeutischen Biotechnologie der Hochschule Zittau/Görlitz stehen, experimentieren, ausprobieren, ganz ohne Zwang und nach dem Motto: „Mach, was dir gefällt!“
„Arzneimittel mit Hilfe pflanzlicher und tierischer Zellen herzustellen ist ein super Thema“, findet Amelie. „Die Wirkstoffe und Eigenschaften von Chia-Samen, Lindenblüten und Leinsamen sieht man ja auf den ersten Blick gar nicht. Wir haben sie quellen lassen, Tests durchgeführt und konnten bei einem anschließenden Versuch die Inhaltsstoffe durch Farbreaktionen sichtbar machen.“ Von der Begeisterung hat sich auch Prof. Karin Fester anstecken lassen.
Mit Rollenklischees räumt auch Labormitarbeiterin Corinna Herrmann mit ihrem Angebot „Ein Tag als Synthesechemiker*in“ auf. Luise, Sophie und Matilda aus der Schkola Ostritz und dem Herrnhuter Zinsendorfgymnasium wurden von ihr in die Reinigung von Feststoffen in der organischen Synthese eingeführt. Klingt vielleicht erstmal komplex, erwies sich jedoch als total spannend für die Sechst- und Siebtklässlerinnen, die sich erstmals interessiert den Themen Umkristallisation und Schmelz punktbestimmung widmeten. „Schülerinnen die Freude am Forschen nahebringen und gleichzeitig Berührungsängste abbauen, macht unheimlich viel Freude“, resümiert Corinna Herrmann.
Beim anschließenden gemeinsamen Mittagessen in der Zittauer Mensa konnten sich die Schülerinnen mit Frau Prof. Fester, Jennifer Dutschke und Karin Hollstein, der Kanzlerin der HSZG, über das Erlebte austauschen und noch einiges mehr über Heilpflanzen erfahren.
Der Girls'Day ist ein bundesweiter Orientierungstag zur Berufs- und Studienorientierung von Mädchen. Er wird vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert.
Am Girls'Day lernen Mädchen Berufe oder Studienfächer kennen, in denen der Frauenanteil unter 40 Prozent liegt, z. B. in den Bereichen IT, Handwerk, Naturwissenschaften und Technik. Oder sie begegnen weiblichen Vorbildern in Führungspositionen aus Wirtschaft und Politik.
