Mit Udo Johne bekommen die Elektroniker für Geräte und Systeme einen neuen Lehrausbildungsleiter an der HSZG. Das freut auch die neuen Auszubildenden.
Seit 1985 bildet Dipl.-Ing. (FH) Andreas Israel Elektroniker für Geräte und Systeme an der HSZG aus. Nun übergibt er die Leitung der Lehrausbildung zum 1. Januar 2022 an Udo Johne. Für ihn, der bislang beim Dezernat Technik und Gebäudemanagement beschäftigt war, keine fremde Aufgabe: „Bereits seit 2008 vertrete ich Andreas als Ausbildungsleiter, wenn er mal im Urlaub war oder anderweitig nicht anwesend sein konnte. Nun hat man mich gefragt, ob ich nicht den Staffelstab übernehmen möchte.“
Udo Johne hat selbst seine Ausbildung zum Elektroniker für Geräte und Systeme an der Hochschule absolviert und freut sich nun auf die intensivere Zusammenarbeit mit seinen KIA-Schützlingen. Denn es handelt sich um Auszubildende, die, wenn sie nicht gerade in der Lehrwerkstatt elektronische Geräte planen und bauen, ihre restliche Zeit in den Hörsälen des Fachbereiches Elektrotechnik verbringen.
Von den insgesamt üblichen dreieinhalb Jahren Berufsausbildungszeit investieren die Auszubildenden an der HSZG zweieinhalb Jahre in die Ausbildung und das Grundlagenstudium. Danach erfolgt eine Spezialisierung im Studium im Bereich Mechatronik, Automatisierung oder Elektrische Energiesysteme. Sie können dann mit dem Bachelor oder einem Diplom ihr Studium abschließen.
„Das ist schon ein straffes Programm für die jungen Leute“, weiß Udo Johne und stellt dabei klar, dass er nicht für die Vermittlung von Studieninhalten zuständig ist, sondern eben für die Lehrausbildung.
In den Räumen der Lehrwerkstatt fertigen die angehenden Elektroniker*innen für Geräte und Systeme Gehäuseteile an, installieren und überprüfen Gebäudeelektrik, führen Sicherheitsüberprüfungen von elektrischen Geräten durch oder erarbeiten Lösungen für elektronische Probleme, die sie dann in die Tat umsetzen.
Die neuen Auszubildenden in diesem Jahr heißen David Richter, Steven Ehmke und Paul Guttwein. „Ich bin auf die HSZG durch den Vater eines guten Freundes gekommen. Der hat vor knapp 20 Jahren selbst hier studiert“, erzählt David Richter. Die neuen KIA-Studierenden sind sich einig, dass es von Nutzen ist, wenn der Ausbildungsbetrieb in unmittelbarer Nähe liegt. Paul Guttwein: „So kannte ich bereits vor Studienbeginn die Hochschulräumlichkeiten und fand mich gut zurecht. Und sollte ich mal eine Unterschrift in meinem Ausbildungsnachweis vergessen, habe ich kurze Wege diese nachtragen zu lassen. Auch dass ich viele Hochschulangestellte vor Studienbeginn kennenlernen durfte, war und ist von Vorteil für mich.“ Steven Ehmke sieht durch die momentanen Corona-Maßnahmen bei allen Vorteilen auch Herausforderungen: „Das erste Lehrjahr erweist sich als stressiger als erwartet, dennoch bin ich sehr zufrieden.“
Drei junge Auszubildende, die als künftige Elektroniker für Geräte und Systeme an der HSZG durchstarten. Handelt es sich dabei etwa um eine reine Männer-Domäne? Das findet Udo Johne nicht. Mit Emilia Herzig absolviert gerade auch wieder eine junge Frau die Lehrausbildung im dualen Studium. „Durch die Praxis, die man hier vermittelt bekommt, kann man die Theorie gleich viel besser verstehen und es ist toll, zwischendurch immer etwas Produktives zu machen“, erzählt die Auszubildende im dritten Lehrjahr. „Wir sind ein gutes Team. Bei Fragen stehen mir die Ausbilder immer zur Seite.“
Das findet auch Pramod Kumar Sah. Der Auszubildende stammt aus Nepal und ist über das Studienkolleg der HSZG nach erfolgreicher Aufnahmeprüfung in das KIA-Programm gekommen. Udo Johne freut sich über die Multikulturalität im Team: „Wir hatten schon Auszubildende aus Marokko, Tschechien oder sogar El Salvador dabei. Hut ab vor denen, die das Programm durchziehen, auch wenn es nicht in der Muttersprache gelehrt wird.“
Für Andreas Israel war es gerade die Zusammenarbeit mit den Auszubildenden, die ihm all die Jahre sehr viel Spaß gemacht hat: „Wurde es mal kompliziert, haben wir immer eine Lösung gefunden. Du kriegst es gar nicht mit, dass du älter wirst, wenn man mit jungen Menschen zusammenarbeitet“, resümiert er mit schelmischem Blick auf seinen Nachfolger.
Text: Cornelia Rothe M.A.