08. Januar 2025

Internationale Arbeit an der HSZG

Ein Schlüssel zur Fachkräftesicherung und regionalen Entwicklung

Mit einem ganzheitlichen Ansatz unterstützt die Hochschule Zittau/Görlitz internationale Studierende bei ihrer Integration – akademisch, sozial und beruflich.

Angesichts des zunehmenden Fachkräftemangels in Deutschland gewinnt die Internationalisierung immer mehr an strategischer und wirtschaftlicher Bedeutung. Auch in der Fachkräftestrategie des Freistaates Sachsen. wird betont, dass der Fachkräftemangel zum größten Wachstumsrisiko für den Wirtschaftsstandort Sachsen zählt. In diesem Kontext kommt dem Thema Internationalisierung an der Hochschule Zittau/Görlitz eine immer bedeutendere Rolle zu. Mit dem Ziel, mehr internationale Studierende zu gewinnen und ihnen während ihres Studiums sowie darüber hinaus beratend zur Seite zu stehen, setzt die HSZG auf eine umfassende Begleitung und Unterstützung im akademischen und nicht akademischen Bereich. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf der sozialen Integration der Studierenden und der Förderung ihrer Eingliederung in den sächsischen Arbeitsmarkt.

Um diese Ziele zu erreichen, wurde an der HSZG die Arbeitsgruppe Internationalisierung unter Leitung der Prorektorin Bildung und Internationales, Professorin Sophia Keil, ins Leben gerufen. Ihre Aufgabe ist es, die bestehende Internationalisierungsstrategie weiterzuentwickeln und kontinuierlich an die sich wandelnden Bedürfnisse der Studierenden sowie an die wirtschaftlichen Herausforderungen anzupassen. Ein zentrales Anliegen ist es, eine offene und herzliche Willkommenskultur zu schaffen und die Integration der internationalen Studierenden sowohl im akademischen als auch im sozialen Bereich aktiv zu fördern. Durch eine gezielte Unterstützung bei der Eingliederung in den deutschen Arbeitsmarkt trägt die HSZG maßgeblich zur Fachkräftesicherung in der Region bei und unterstützt die Umsetzung der Fachkräftestrategie des Freistaates Sachsen. Mit dieser Initiative leistet die Hochschule Zittau/Görlitz einen wertvollen Beitrag zur Zukunftsfähigkeit des Wirtschaftsstandorts Sachsen und stärkt ihre internationale Ausstrahlung.

„Die Internationalisierung an der Hochschule Zittau/Görlitz ist für uns mehr als ein strategisches Ziel – sie ist ein entscheidender Beitrag zur Fachkräftesicherung und zur regionalen Entwicklung. Internationale Studierende sind ein unschätzbarer Schatz für unsere Hochschule und die Region: Sie bringen neue Perspektiven, Kompetenzen und kulturelle Vielfalt mit, die unsere Gemeinschaft bereichern und stärken. Mit gezielten Maßnahmen begleiten wir sie auf ihrem akademischen, sozialen und beruflichen Weg, um ihnen langfristige Perspektiven im Freistaat Sachsen zu eröffnen. Dabei setzen wir auf eine gelebte Willkommenskultur, die Partizipation fördert und gegenseitiges Lernen anregt.“ – Professorin Dr. rer. pol. Sophia Keil, Prorektorin für Bildung und Internationales.

Im Rahmen der AG Internationalisierung arbeiten Kolleginnen und Kollegen aus verschiedenen Bereichen der Hochschule zusammen und bündeln ihre Expertise, um konkrete Maßnahmen zu entwickeln. Zu den Mitgliedern gehören Prof.in Dr.in Sophia Keil (Prorektorin Bildung und Internationales), Dr. Cristiano Marcellino (Leiter Hochschulsprachenzentrum), Dr. Ewa Wieszczeczynska (Fakultät Management- und Kulturwissenschaften), Alina Bulcsu (Leiterin International Office), Susanne Fentzel (Hochschulentwicklung und Kommunikation), Kristin Groß (KIA-Beauftragte des Rektors), Corina Haak (KIA International) und Inna Hauf (Fachkräfteinitiative im Bereich des Prorektorates Bildung und Internationales).

Die AG ist offen für alle Mitarbeitenden der Hochschule – jeder ist herzlich eingeladen, sich zu beteiligen und eigene Ideen einzubringen.

Der Startschuss für die Arbeit der AG fiel mit einem Auftaktworkshop am 20. Juni 2024, bei dem Gedanken und Ideen ausgetauscht und ein Internationalisierungsplan entwickelt wurden. In diesem Rahmen wurden die Vision formuliert, klare Ziele abgeleitet und konkrete Aufgaben definiert. Seitdem trifft sich das Team regelmäßig zu einem monatlichen Jour Fixe, um die Ergebnisse zu diskutieren und neue, bedarfsgerechte Lösungen zu entwickeln. Seit ihrer Gründung hat die AG ihre Pläne und Maßnahmen in verschiedenen internen Gremien präsentiert und wertvolles Feedback integriert. Darüber hinaus wurden externe Partner, wie regionale Unternehmen und der Firmenausbildungsring Oberland, eingebunden. Die AG war auf der IHK-Arbeitgeberkonferenz vertreten.

Foto: HSZG
Von links nach rechts: Alina Bulcsu, Julia Rülicke, Susanne Fentzel, Dr. Cristiano Marcellino, Antje Pfitzner, Dr. Ewa Wieszczeczynska, Prof.in Dr.in Sophia Keil, Kristin Groß, Dr. Lucie Koutkova

Zur Unterstützung der Fachkräftestrategie 2030 hat der Freistaat Sachsen einen umfassenden Maßnahmenplan entwickelt und Mittel für die gezielte Umsetzung der Maßnahmen bereitgestellt. Im Rahmen der AG Internationalisierung hat die HSZG ihre eigene Fachkräfteinitiative ins Leben gerufen. Diese umfasst die gezielte Ansprache und Gewinnung internationaler Studieninteressierter und -anfänger, die Sicherstellung des Studienerfolgs sowie die Begleitung und Förderung der Studierenden sowohl im akademischen als auch im nicht-akademischen Bereich. Ein weiterer Bestandteil dieser Initiative ist die Vorbereitung internationaler Studierender auf die Eingliederung in den sächsischen Arbeitsmarkt.

Ein engagiertes Team von drei Personen übernimmt dabei die Aufgaben: Susanne Fentzel kümmert sich um die Gewinnung internationaler Studieninteressierter, Dr. Cristiano Marcellino ist für die Sicherung des Studienerfolgs verantwortlich, und Inna Hauf widmet sich der Vorbereitung der Studierenden auf den Arbeitsmarkt und ihrer Eingliederung in die regionale Wirtschaft.

Für die Zielgruppen, bestehend aus den internationalen Studierenden der HSZG, den Studierenden des Studienkollegs in Zittau sowie des Studienkollegs der Rahn Education in Leipzig, wurden gezielte Maßnahmen entwickelt und ein umfassender Maßnahmenplan für das Wintersemester 2024/2025 erstellt. Seit dem Beginn des Semesters in nur drei Monaten haben etwa 90 % der Zielgruppe aktiv an den angebotenen Maßnahmen teilgenommen. Dies verdeutlicht die große Bedeutung und Notwendigkeit der Internationalisierungsarbeit und zeigt, wie wichtig es ist, internationale Studierende gezielt zu begleiten.

Die individuelle Beratung spielt eine große Rolle in der Unterstützung der internationalen Studierenden. Viele von ihnen suchen Rat zu Themen wie Studienbegleitung, Erkennung eigener Fähigkeiten und Potenziale, Bewerbungscheck und auch berufliche Perspektiven. Besonders gefragt sind diese Angebote bei den Studierenden des Studienkollegs, die die Beratungsmöglichkeiten mit großem Engagement nutzen.

Zudem wurden Workshops wie „Bewerben, aber richtig“ organisiert, die den Studierenden wertvolle Tipps und Tricks zu Bewerbungen und Vorstellungsgesprächen vermittelten. Im Anschluss daran erhielten die Teilnehmenden eine Möglichkeit der persönlichen Beratung, um ihre Bewerbungen weiter zu optimieren.

Am 5. und 6. November 2024 begrüßte die HSZG die Kollegiatinnen und Kollegiaten des Rahn Studienkollegs Leipzig. Die internationalen Gäste reisten aus Leipzig an, um die Hochschule und die Region kennenzulernen. Die Gäste erhielten umfassende Informationen rund um das Studium an der HSZG. Der Besuch startete mit einer Campus-Tour und Laborführungen, die den Kollegiatinnen und Kollegiaten die modernen Einrichtungen und die technische Ausstattung der HSZG näherbrachten. Am Abend wurden sie zu einer Welcome-Party/dem internationalen Abend in die Dezi-Bar eingeladen, bei dem der Rektor und die Prorektorin für Bildung und Internationales gemeinsam mit den Kollegiatinnen und Kollegiaten, den internationalen Studierenden sowie den internationalen Mitarbeitenden der HSZG das aktuelle Wintersemester eröffnete. In entspannter Atmosphäre bot sich die Gelegenheit, miteinander ins Gespräch zu kommen und erste Einblicke in das Hochschulleben zu gewinnen. Am zweiten Tag standen Laborpraktika und Workshops im Mittelpunkt. In kleinen Gruppen tauschten sich die Kollegiatinnen und Kollegiaten mit den Lehrenden und Studierenden der HSZG aus und lernten die individuelle Betreuungsstruktur der Hochschule kennen.

Ein wesentlicher Bestandteil des Maßnahmenplans ist die Vermittlung beruflicher Perspektiven für internationale Studierende. Hierbei liegt ein besonderer Fokus auf der gezielten Vorbereitung der Studierenden auf die Eingliederung in den sächsischen Arbeitsmarkt. Zu diesem Zweck wurden bereits zahlreiche Veranstaltungen organisiert, die dieses Ziel unterstützen.

Am 8. November 2024 veranstaltete die Fachkräfteinitiative der HSZG einen gemeinsamen Besuch der Spätschicht in Zittau. Zahlreiche Unternehmen aus der Region öffneten ihre Türen und boten den internationalen Studierenden Betriebsführungen sowie Schauvorführungen an. Kompetente Ansprechpartner standen für Fragen rund um Werkstudententätigkeiten, Praktikumsplätze und Einstiegsmöglichkeiten nach dem Studium zur Verfügung. Der Austausch war bereichernd und bot den Studierenden wertvolle Informationen und praktische Tipps. Besonders erfreulich war die Begeisterung der internationalen Studierenden, die die Gelegenheit nutzten, die regionalen Unternehmen hautnah kennenzulernen.

Zusätzlich organisierte die Hochschule Zittau/Görlitz Unternehmensbesichtigungen bei regionalen Firmen wie der Glaubitz GmbH & Co. KG in Zittau und V.D. Ledermann & Co. GmbH in Bautzen, um den Studierenden die beruflichen Perspektiven in der Region näherzubringen.

In Zukunft sind weitere Veranstaltungen mit den Unternehmen an der HSZG geplant, wie beispielsweise „Unternehmen stellen sich vor“. In diesen Veranstaltungen werden Unternehmen ihre Ziele, Leistungen und Strategien präsentieren, den Studierenden Einstiegsperspektiven aufzeigen und spannende Praktikums- sowie Nebentätigkeitsangebote vorstellen.

„Die internationalen Studierenden, die sich als zukünftige Fachkräfte in unsere Region integrieren, stellen eine wertvolle Bereicherung dar. Ihr fachliches Know-how, verbunden mit der kulturellen Vielfalt, trägt nicht nur maßgeblich zur Sicherung von Fachkräften in unserer Region bei, sondern fördert auch den gesellschaftlichen und regionalen Reichtum. Es ist daher von großer Bedeutung, die beruflichen Chancen und Perspektiven der internationalen Studierenden in unserer Region aufzuzeigen und sie bereits zu Beginn ihres Studiums in die Arbeitswelt der Region einzubinden. Die Dankbarkeit und Freude der Studierenden und Kollegiaten über die Unterstützung bei ihrer beruflichen Integration sowie die positive Resonanz der regionalen Unternehmen lassen mich zuversichtlich in die Zukunft unserer Region blicken – einer Zukunft, die von internationaler und kultureller Vielfalt sowie dynamischem wirtschaftlichen Wachstum geprägt sein wird.“ - Inna Hauf, Fachkräfteinitiative im Bereich des Prorektorates Bildung und Internationales.

Auch im nicht-akademischen Bereich bietet die HSZG vielfältige Freizeitangebote, die den internationalen Studierenden helfen, sich sozial, regional und gesellschaftlich zu integrieren.

Ein spannendes Erlebnis bietet das ins Leben gerufene International Campus Café am Campus Görlitz – ein Ort, an dem Studierende in einer entspannten Atmosphäre neue Kulturen und Sprachen kennenlernen und ganz nebenbei ihre Sprachkenntnisse verbessern können. Darüber hinaus erhalten Studierende, die aus anderen Ländern kommen, wertvolle Unterstützung bei Herausforderungen im Studienalltag. Ob internationale Studierende oder Einheimische – alle, die Lust auf interkulturellen Austausch haben, sind hier herzlich willkommen. Alles, was die Teilnehmer mitbringen müssen, ist eine Tasse für den Kaffee und ein Teller für den Kuchen. Alles Weitere wird bereitgestellt - und ein offenes Ohr ist garantiert. Das International Campus Café hat sich etabliert und wird mit großem Engagement von Studierenden alle zwei Wochen auf dem Campus Görlitz organisiert.

Als krönender Abschluss des Jahres fand am 18. Dezember 2024 das International Dinner in der DeZi-Bar statt – eine der genussvollsten Veranstaltungen, die an der HSZG angeboten wurde. Circa 80 Studierende aus über 10 verschiedenen Nationen (z. B. Mexiko, Kasachstan, Malaysia, Indien, China, Ukraine, Russland, Polen, Syrien, Indonesien, Deutschland) sowie Mitarbeitende der Hochschule bereiteten köstliche Gerichte aus ihren Heimatländern zu und luden alle ein, diese besonderen Leckerbissen zu probieren. Ein großer Tisch war mit den kulinarischen Spezialitäten aus aller Welt gedeckt, sodass sich die Teilnehmer auf eine geschmackliche Reise rund um den Globus begeben konnten. Studierende von den Campus Zittau und Görlitz kamen in einer entspannten Atmosphäre zusammen, stellten sich vor und berichteten, wie sie in unsere Region gekommen sind und was sie besonders daran schätzen. Im Anschluss an das Festmahl sorgte eine Tombola für noch mehr Freude. Die Studierenden hatten nicht nur eine Menge Spaß, sondern lernten auch neue Kulturen kennen und feierten gemeinsam ihre kulinarischen Traditionen.

„Die Arbeit an der Internationalisierung unserer Hochschule ist für mich eine tiefgreifende persönliche Bereicherung und ein Meilenstein für die gesamte Hochschule. Es hat uns allen – den Studierenden, der Hochschule und mir selbst – neue Horizonte eröffnet. Initiativen wie das Campus Café, die Welcome Party oder das International Dinner haben eindrucksvoll gezeigt, wie inspirierend das Zusammenkommen von Kulturen, Geschmäckern, Ideen und Sprachen sein kann. An einem Tisch vereint, verschwinden Unterschiede, und es entsteht ein lebendiges Gefühl von Gemeinschaft, gegenseitigem Respekt und Zugehörigkeit. Diese Momente der Inklusion sind das Herzstück unseres internationalen Austauschs.“ – Dr. Cristiano Marcellino, Hochschulsprachenzentrum und Fachkräfteinitiative im Bereich des Prorektorates Bildung und Internationales.

Die Freizeitveranstaltungen, wie Wanderungen im Zittauer Gebirge, Bowlingabende, Theaterbesuche oder Eislaufen, ergänzen das Angebot der HSZG und tragen maßgeblich dazu bei, die soziale und regionale Integration unserer internationalen Studierenden zu fördern. Diese gemeinsamen Erlebnisse ermöglichen es ihnen, die Region besser kennenzulernen und sich in ihrer neuen Umgebung willkommen und eingebunden zu fühlen.

Im August 2024 fand die erste Berichtserstattung beim SMWK statt, in der der Internationalisierungsplan und die geplanten Maßnahmen präsentiert wurden. Eine weitere Berichterstattung mit den Erfolgen der umgesetzten Maßnahmen wird im Januar 2025 folgen. Parallel dazu wird eine Befragung der internationalen Studierenden durchgeführt, um ihre Wünsche, Vorstellungen und Bedürfnisse zu ermitteln. Auf Basis dieser Erkenntnisse werden die zukünftigen Planungen und Maßnahmen optimiert. Darüber hinaus wird ein gemeinsamer Workshop zur Modernisierung der Internationalisierungsstrategie vorbereitet.

Wir befinden uns auf einem vielversprechenden Weg und blicken mit Zuversicht in eine Zukunft, die von internationaler und kultureller Vielfalt sowie einem dynamischen wirtschaftlichen Wachstum geprägt sein wird. Die HSZG spielt dabei eine wichtige Rolle als treibende Kraft und gestaltet aktiv diesen positiven Wandel in unserer Region mit.

Ein besonderer Dank gilt dem Förderverein der HSZG deren finanzielle Unterstützung die internationalen Veranstaltungen ermöglicht hat.

Ebenso danken wir allen Beteiligten, die bei der Organisation und Durchführung der Veranstaltungen tatkräftig unterstützt haben.

Ihre Ansprechpersonen im Bereich Internationalisierung:

Prorektorin für Bildung und Internationales:

International Office:

M.A. Alina Bulcsu

Fachkräfteinitiative:

KIA International:

Corina Haak

Ihre Ansprechpersonen

Foto: Prof. Dr. rer. pol. Sophia Keil
Prof. Dr. rer. pol.
Sophia Keil
Rektorat
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1. Obergeschoss
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Inna Hauf
Dipl.-Betriebswirtin
Inna Hauf
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