Das KIAdirekt Modell beim Kooperationspartner LEAG stellt sich vor.
In Cottbus, einer Stadt geprägt von ihrer industriellen und akademischen Landschaft, fand ein spannendes Interview mit Vertretern der Lausitz Energie Kraftwerke AG (LEAG), Deutschlands zweitgrößtem Stromerzeuger, und Studierenden der Hochschule Zittau/Görlitz (HSZG) statt. Dieses Gespräch bot Einblicke in das KIAdirekt Modell, ein praxisintegriertes Studium, das eine Verbindung zwischen akademischer Bildung und praktischer Erfahrung in den Bereichen Informatik und Green Engineering schafft. Die im Studium vermittelten Kompetenzen finden bei der LEAG, die ihr Portfolio konsequent auf den Ausbau Erneuerbarer Energien umstellt, ein breites und dynamisches Anwendungsfeld.
Das Herzstück des dualen Studiums sind die Studierenden, deren individuelle Geschichten und Entscheidungen beleuchten, wie vielfältig die Wege sein können, die zu dieser zukunftsorientierten Bildungsform führen.
Matt-Jared Schreck, geboren und aufgewachsen in der Nähe von Cottbus, entschied sich bewusst für das praxisintegrierte Studium in Informatik, um die Praxisnähe zu erleben, die ihm durch die Tradition seiner Familie bei der LEAG nahegelegt wurde. Seine Erfahrung an der HSZG beschreibt er als intensiv und persönlich, eine Atmosphäre, die durch die kompakte Struktur der Hochschule und den direkten Kontakt zu den Dozent*innen gefördert wird.
Samuel Raak, mit Wurzeln in Rietschen, nutzte das KIAdirekt Modell in Informatik als Basis für seine berufliche Laufbahn. Während der Praxisphasen bei der LEAG entdeckte er sein Interesse für eine Abteilung, die er zuvor nicht in Betracht gezogen hatte – die Kraftwerksanalytik im Bereich Data Science. Anfänglich ohne konkrete Vorstellung, wie seine berufliche Zukunft nach dem Studium aussehen könnte, ermöglichten ihm die praxisnahen Erfahrungen, seine beruflichen Interessen zu schärfen. Diese Erkenntnisse führten dazu, dass er genau wusste, in welchem Bereich er sich spezialisieren wollte. Heute ist er fest angestellt in jener Abteilung, die seinen Fähigkeiten und Neigungen entspricht, und trägt dort mit seinem Fachwissen bei.
Jeremy Rohde aus Forst suchte nach einem Studium, das ihm nach 13 Jahren theoretischer Schulbildung praktische Erfahrung bieten würde. Seine Entscheidung für das duale Studium bei der LEAG bestätigte seinen Wunsch, theoretisches Wissen unmittelbar in der Praxis anzuwenden.
Im Bereich Green Engineering teilen Eddy Zickow und Mohamed Abdellaoui ihre besonderen Geschichten. Eddy, auf der Suche nach einem Studium, das ihm Zukunftsperspektiven bietet, fand im neuen Studiengang Green Engineering die ideale Verbindung von ökologischer Verantwortung und technischem Fortschritt. Durch die Kombination aus Verfahrenstechnik (40%), Maschinenbau (40%) und Umwelttechnik (20%) erlernt er alles, was für eine erfolgreiche Kreislaufwirtschaft notwendig ist. Bei der ganzheitlichen Betrachtungsweise des Lebenszyklus von Produkten und den damit verbundenen Prozessen beschäftigst du dich sowohl mit zentralen Methoden im technischen Bereich als auch mit aktuellen Trends.
Mohamed, ursprünglich aus Tunesien, wurde von der Vielseitigkeit des Studiengangs Green Engineering angezogen, der sein Interesse für nachhaltige Technologien und Energiesysteme vertiefte.
Das duale Studium im KIAdirekt Modell ist so konzipiert, dass die Studierenden einen strukturierten Wechsel zwischen theoretischen Phasen an der Hochschule und praktischen Phasen im Unternehmen erleben. Dieses Modell ermöglicht es den Studierenden, das an der HSZG erworbene Wissen direkt in der Praxis bei der LEAG anzuwenden und umgekehrt.
Theoriephasen
Während der Theoriephasen besuchen die Studierenden Vorlesungen und Seminare an der Hochschule Zittau/Görlitz. Diese Phasen sind darauf ausgerichtet, den Studierenden ein fundiertes Fachwissen in ihren jeweiligen Studiengängen zu vermitteln. Für Studierende im Bereich Informatik umfasst dies Programmierung, Softwareentwicklung und Datenanalyse, während im Green Engineering Themen wie nachhaltige Produktionsprozesse, erneuerbare Energien und ökologische Materialwissenschaften im Mittelpunkt stehen.
Praxisphasen
Die Praxisphasen finden während der vorlesungsfreien Zeit in den Betrieben der LEAG statt. Während dieser Zeit arbeiten die Studierenden in verschiedenen Abteilungen des Unternehmens, was ihnen die Möglichkeit gibt, Einblicke in unterschiedliche Arbeitsbereiche zu erhalten und das Gelernte anzuwenden. Die Praxisphasen sind speziell auf die Studiengänge ausgerichtet und ermöglichen es den Studierenden, Projekte zu bearbeiten, die sowohl für ihre akademische Ausbildung als auch für das Unternehmen von Nutzen sind.
Verbindung von Theorie und Praxis
Ein Schlüsselaspekt des KIAdirekt Modells ist die enge Verzahnung von Theorie- und Praxisphasen. Dies wird unter anderem durch Projekte und Abschlussarbeiten gefördert, die in direkter Zusammenarbeit mit der LEAG durchgeführt werden. Dadurch können die Studierenden ihre akademischen Kenntnisse direkt in realen Arbeitskontexten anwenden und gleichzeitig wertvolle berufliche Erfahrungen sammeln.
Jenseits der individuellen Erfahrungen offenbart das duale Studium bei der LEAG zahlreiche Vorteile: Eine ausgewogene Work-Life-Balance, die durch die Trennung von Studiums- und Praxisphasen gefördert wird; finanzielle Unabhängigkeit während des Studiums; und eine tiefe Verwurzelung in der Praxis, die den Übergang ins Berufsleben erleichtert.
Diese Studienform ermöglicht es den Studierenden, bereits während ihres Studiums wertvolle Netzwerke aufzubauen und Einblicke in mögliche Karrierewege zu erhalten. So fand beispielsweise Samuel Raak seine Berufung in einem Bereich, der ihm zuvor fremd war, während Mohamed Abdellaoui die Möglichkeit schätzte, Theorie und Praxis zu verbinden, ohne die Herausforderungen eines parallelen Jobs bewältigen zu müssen.
Das KIAdirekt Modell zeigt eindrucksvoll, wie die enge Zusammenarbeit zwischen Industrie und Hochschule zu einem Win-Win für alle Beteiligten werden kann. Durch die Integration von praktischer Erfahrung in das Studium werden Absolvent*innen hervorgebracht, die nicht nur theoretisch versiert, sondern auch mit den realen Anforderungen des Unternehmens vertraut sind.
Diese Art der Ausbildung, wie sie LEAG und HSZG praktizieren, bietet nicht nur für die Studierenden immense Vorteile, sondern dient auch als Leuchtturmprojekt für die Industrie, um talentierte, gut ausgebildete junge Menschen direkt in die Belegschaft zu integrieren. Unternehmen, die ähnliche Modelle erwägen, können von diesem Beispiel lernen und dazu beitragen, die Ausbildung und die beruflichen Aussichten für die nächste Generation zu verbessern.
Indem sie jungen Menschen ermöglichen, ihre akademische Ausbildung mit wertvoller Berufserfahrung zu kombinieren, tragen die LEAG und die HSZG aktiv zur Gestaltung einer nachhaltigeren, technologisch fortschrittlicheren Zukunft bei. Dieses Modell dient nicht nur den Studierenden und den beteiligten Organisationen, sondern auch der Gesellschaft als Ganzes, indem es den Grundstein für eine gut ausgebildete, engagierte und innovative Arbeitskraft legt.