22. Juli 2016

Impuls für die Region

HSZG ist unter 10 Ausgewählten von 80 Bewerbern und erhält voraussichtlich mehr als fünf Mio. € BMBF-Projektförderung.

Die Hochschule Zittau/Görlitz ist unter den zehn Ausgewählten von 80 Bewerbern und erhält voraussichtlich mehr als fünf Millionen Euro aus der Fördermaßnahme „Starke Fachhochschulen – Impuls für die Region“ (FH-Impuls) durch das BMBF. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung hat gestern der Hochschulleitung mitgeteilt, dass sich die Hochschule Zittau/Görlitz im Finale des Wettbewerbs „FH-Impuls“ durchgesetzt hat und somit zu den zehn Hochschulen gehört, die durchschnittlich mit circa fünf Millionen Euro gefördert werden.

Mit der Förderung wird die Hochschule Zittau/Görlitz im Projekt „LaNDER³ – Lausitzer Naturfaser-Verbundwerkstoffe: Dezentrale Energie, Rohstoffe, Ressourcen, Recycling“ in Kooperation mit vorrangig regionalen Unternehmen und Forschungseinrichtungen, wie dem Fraunhofer-Institut IWU, einen Beitrag zum nachhaltigen und wirtschaftlichen Einsatz von nachwachsenden Rohstoffen leisten. Im Mittelpunkt der Forschungsaktivitäten stehen naturfaserverstärkte Kunststoffe (NFK) und ihr gesamter Produktlebenszyklus. Die thematisch aufeinander aufbauenden Projekte adressieren dabei sowohl die Entwicklung effizienter Technologien und Prozesse zur Herstellung, Veredelung, Nutzung und Wiederverwertung von NFK als auch die Energiegewinnung aus biologischen Reststoffen während der Faserherstellung und dem Recycling der Kunststoffe. LaNDER³ führt die an der Hochschule bereits bestehenden Forschungsschwerpunkte "Energie und Umwelt" sowie "Werkstoffe-Struktur-Oberflächen" zusammen und trägt damit zur Schärfung des Forschungsprofils bei.

„Mit LaNDER³ haben wir nun eine starke Basis, mit den Unternehmen der Region gemeinsam etwas für neue, am Markt erfolgreiche und umweltverträgliche Produkte zu tun“,

so der Rektor, Prof. Friedrich Albrecht. Partnerschaftssprecher Prof. Jens Weber dazu:

 „Ich freue mich über den Erfolg unseres Projektes - LaNDER³ - im Wettbewerb des BMBF in Konkurrenz mit 80 anderen Hochschulen. Uns werden damit neue und erweiterte Perspektiven eröffnet. Eine Kopplung der beiden Forschungsschwerpunkte der Hochschule Zittau/Görlitz „Energie und Umwelt“ sowie „Werkstoffe-Struktur-Oberflächen“ steht dabei im Vordergrund. Insbesondere der Schwerpunkt zu Werkstoffen, der sich in den letzten Jahren an der Hochschule herausgebildet hat, kann substanziell gestärkt werden. Mit den mehr als fünf Mio. €, welche das BMBF für das Vorhaben bereitstellt, kann in neueste Technologie investiert werden. Damit können dann ca. zwölf wissenschaftliche Mitarbeiter fokussiert anwendungsnahe Fragestellungen gemeinsam mit unseren Partnern bearbeiten – und wir können die Erkenntnisse direkt in die Lehre transferieren.“

Für das Projekt konnte die Hochschule Zittau/Görlitz bisher mehr als 20 Kooperationspartner aus der Wirtschaft und acht wissenschaftliche Partner gewinnen. Das Projekt besteht aus derzeit acht Einzelprojekten für eine ganzheitliche Technologie- und Systementwicklung, die naturfaserverstärkten Kunststoffen zur ökologischen und ökonomischen Wettbewerbsfähigkeit verhelfen sollen.

Naturfasern aus regional verfügbaren Biomassen, wirtschaftlich unter Reststoffverwertung aufgeschlossen, in Hightech-Verbundwerkstoffen als leichte, belastbare Materialien energieeffizient in gebrauchsfertige Bauteilform gebracht, funktionsgerecht beschichtet und recycelbar – alle Schritte optimal prozessintern mit Energie versorgt – das ist das Ziel. Die Partnerschaft revolutioniert somit den gesamten Produktlebenszyklus von Naturfaserverstärkten Kunststoffen (NFK).

„Mit FH-Impuls wollen wir forschungsstarke Fachhochschulen dabei unterstützen, ihr Innovationspotenzial effektiver auszuschöpfen und noch intensiver gerade mit dem unternehmerischen Mittelstand in der Region zu kooperieren“,

so Bundesministerin für Bildung und Forschung, Prof. Dr. Johanna Wanka.

„Denn Fachhochschulen sind wichtige Impulsgeber für die Entwicklung in ihrer Region: Sie bilden Fachkräfte nah am unternehmerischen Bedarf aus und sind gleichzeitig leistungsstarke Forschungspartner für die Wirtschaft. So tragen sie wesentlich dazu bei, Ideen schneller in innovative Produkte und Dienstleistungen zu überführen. Mit FH-Impuls fördern wir zukünftig für maximal acht Jahre  insgesamt zehn Forschungs- und Innovationspartnerschaften zwischen Fachhochschulen und vorrangig der regionalen Wirtschaft mit einem Gesamtvolumen von rund 100 Mio. Euro. Damit senden wir  ein deutliches Signal in die Fachhochschullandschaft und stärken ihre Wettbewerbsfähigkeit im Wissenschaftssystem.“

Außerdem wird die FH-Impuls-Förderung forschungsstarker Fachhochschulen gerade in strukturschwächeren Regionen eine große Hebelwirkung entfalten und ein Vielfaches an Forschungspotenzial heben können.

Foto: Prof. Dr. rer. nat. Jens Weber
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