21. Mai 2024

"Ich habe eine richtig gute Ausbildung genossen!"

Johannes Krutz ist Deutschlandstipendiat und studiert Maschinenbau im Master in Zittau. Ein Gespräch über Soziales Engagement, duales Studium und Freiheit.

In unserer Reihe "Dein Weg zum Master" stellen wir in regelmäßigen Abständen unsere Master-Studierenden näher vor und berichten über ihre Beweggründe für die Wahl ihres ganz besonderen Studienganges, ihr Leben in der Region und ihre persönlichen Ziele.

Johannes Krutz studiert Maschinenbau im Master in Zittau. Er ist mehrfacher Deutschlandstipendiat und arbeitet als Werkstudent bei ATN. Ein Gespräch über Soziales Engagement, duales Studium und Freiheit.

Gerade kommt Johannes Krutz von seiner letzten Prüfung zu unserem Interview in die Mensa. Das war also das erste Semester Maschinenbau im Master. Ging ganz schön schnell – so wie dieser Master allgemein. Johannes Krutz studiert die kurze Version von anderthalb Jahren, also schlappe drei Semester, wovon ein Semester der Masterarbeit gehört. Der Diplomingenieur ist 24, stammt aus Sohland an der Spree, und lebt wieder übergangsweise bei seinen Eltern. „Ist kürzer zur Arbeit“, sagt Johannes Krutz, der bei der ATN Hölzel GmbH in Oppach als Werkstudent arbeitet, einer Spezialfirma für Klebe- und Automatisierungstechnik.

ATN, als Unternehmen und Partnerbetrieb aus Johannes Krutz´ Diplomstudium, ist ihm bis heute als Arbeitgeber erhalten geblieben. „Sehr flexibel kann ich, muss aber nicht, vor allem nicht in der Prüfungszeit, bis zu 20 Stunden pro Woche in Oppach im Unternehmen arbeiten“, sagt Johannas Krutz. „Ich bin, zwar nicht Vollzeit, aber immerhin schon fünf Jahre bei ATN und fuchse mich nun als Werksstudent in das Projektgeschäft rein. Ich schaue gern zu, wie Kolleg*innen Probleme angehen und lösen, frage nach und hinterfrage auch Abläufe. Mehr so eine Art stiller Beobachter“, lacht er. Das kann man sich gut vorstellen: Johannes Krutz scheint auf den ersten Blick sehr zurückhaltend, unaufgeregt, feinsinnig zu sein, rötliche Haare, Brille, schmale Figur – stille Wasser sind bekanntlich tief.
Johannes Krutz hat sich an der HSZG für das KIA Studium entschieden, das ausbildungsintegrierte duale Hochschulstudium mit zwei Abschlüssen: Facharbeiter und Hochschulabschluss, fast eine Rarität, die so nur noch an der HSZG zu finden ist.

Ich habe das Gefühl, eine richtig gute Ausbildung genossen zu haben.
Johannes Krutz, Masterstudent Maschinenbau an der Hochschule Zittau/Görlitz

„Es ist super, dass man in Zittau an der Hochschule fachlich so breit aufgestellt wird.“ Auf einer Bildungsmesse hört er zum ersten Mal von der KIA Ausbildung und ist sofort begeistert – ein Studium mit integrierter Berufsausbildung. „Rückblickend die beste Wahl für mich“, sagt er.

Johannes Krutz ist bereits mehrfacher Deutschlandstipendiat. Das Deutschlandstipendium fördert Studierende, deren Werdegang herausragende Leistungen in Studium und Beruf erwarten lässt. Sie erhalten 300 Euro monatlich – die Hälfte vom Bund und die andere Hälfte von privaten Stiftern. Gute Noten und Studienleistungen gehören ebenso dazu wie die Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen oder das erfolgreiche Meistern von Hindernissen im eigenen Lebens- und Bildungsweg. Sein soziales Engagement spielt sich vor allem in der Kirchgemeinde in seiner Heimat und in der Jugendarbeit ab. Außerdem spielt Johannes Krutz Gitarre und Klavier in drei unterschiedlichen Bands, mit regelmäßigen Proben. Bald wird er mit seiner Freundin nach Löbau ziehen – ihre Oma ist gerade 90 geworden und braucht in dem großen Haus immer mehr Unterstützung, „auch wenn sie noch Auto fährt“, lacht Johannes Krutz. Also bauen die zwei jungen Leute sich das Dachgeschoss zur Wohnung aus und können gleichzeitig der 90-Jährigen unter die Arme greifen. Von Löbau aus ist es auch zu ATN nicht weit.
Besonders gut fand Johannes Krutz das praktische an seinem Studium in Zittau: anschauliche Laborpraktika, Experimente, an denen er Zusammenhänge sehen und verstehen konnte, nicht nur trockene Theorie. Und: die geringe Anzahl von nur 18 Studierenden in seinem Diplom-Studiengang. „Ich war nah dran am Geschehen“, und vielleicht will er auch sagen: in einer Uni wäre er ein bisschen untergegangen, zwischen hunderten im Hörsaal. Vor allem zurückhaltende Menschen profitieren ja von einer familiären Atmosphäre auf dem Campus.

Ich war hier auch näher an den Dozent*innen dran, als es mir eine TU in einer größeren Stadt hätte bieten können. Ins Gespräch kommen, nochmal nachfragen, fällt hier viel leichter.
Johannes Krutz, Masterstudent Maschinenbau an der Hochschule Zittau/Görlitz

„Die Leute sagen hier immer: Zittau ist das, was du draus machst und ich finde sie haben recht: du kannst feiern, oder studieren, oder beides, oder in die Natur gehen“, sagt er. Johannes Krutz hat vor allem während der Corona-Zeit seinen Laptop auch mal mit an den Olbersdorfer See genommen und von dort aus die Vorlesung gesehen. Er genießt damals die kleineren WG-Partys, liebe Freunde, ein paar Bier, etwas selbst gekochtes. Jetzt hat sich sein Lebensmittelpunkt wieder nach Sohland verlagert, auch weil er nicht so oft in Zittau sein muss für sein Master-Studium. „Ich wollte nie so richtig weg von zu Hause, also klar, Chemnitz, Dresden, Freiberg, das wäre alles okay gewesen, aber ich wäre nie in den Westen gegangen. Ich habe viele Freunde in der Heimat und eine gute Anbindung zu Hause. Das hätte ich ungern für ein Studium aufgegeben“, sagt er. Johannes Krutz war in Zittau immer schnell dort, wo er hinwollte, im doppelten Sinne. Vielleicht kein großer Freigeist – aber immer genau richtig.

Text: Sophie Herwig

Dein Weg zum Master!

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Seit 2011 beteiligt sich die Hochschule Zittau/Görlitz am Programm der Deutschlandstipendien. Auch für das Studienjahr 2024/2025 liegen bereits Zusagen zur Unterstützung von Studierenden der Hochschule Zittau/Görlitz durch die Mitfinanzierung eines oder mehrerer Deutschlandstipendien vor.

Der DSTIP Bewerbungsserver des Bundesministeriums für Bildung und Forschung wird für den Zeitraum vom 21.05. (10:00 Uhr) bis 07.07.2024 (23:59 Uhr) für Bewerbungen geöffnet sein. Zum Portal geht es hier.

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