Sächsische Hochschulen erhalten 750.000 Euro pro Jahr zusätzlich für die Stärkung der digitalen Hochschulbildung
Um die digitale Hochschulbildung voranzutreiben, wurde das Kooperationsvorhaben „Digitale Hochschulbildung in Sachsen“ des Arbeitskreises E-Learning der Landesrektorenkonferenz (LRK) Sachsen und des Hochschuldidaktischen Zentrums Sachsen ins Leben gerufen (Details).
Für das Teilvorhaben Fellowships für die digitalisierte Hochschulbildung konnten alle Hochschulangehörigen Anträge zur Förderung von Projekten im Bereich des digital gestützten Lehrens und Lernens einreichen. Nach entsprechender Begutachtung wurden Förderempfehlungen für die Jahre 2019 und 2020 ausgesprochen.
Die Hochschule Zittau/Görlitz konnte mit drei Fellowship-Anträgen überzeugen.
Folgende Projekte werden gefördert:
In diesem hochschulübergreifenden Tandem-Fellowship-Projekt zwischen der Hochschule Zittau/Görlitz (Fakultät Maschinenwesen, Fachgebiet Technische Thermodynamik, Dr.-Ing. Sebastian Herrmann) und der Technischen Universität Dresden (Fakultät Maschinenwesen, Professur Technische Thermodynamik, Fr. Prof. Dr. Cornelia Breitkopf) soll das im Rahmen von SMWK-Projekten entwickelte und mit dem Sächsischen Lehrpreis 2018 ausgezeichnete E-Learning-System Thermopr@ctice weiterentwickelt und in eine nachhaltige sachsenweite Nutzung überführt werden. Dieses Lernsystem zum internetgestützten Berechnen und Überprüfen von Übungsaufgaben mit Mathcad in der Technischen Thermodynamik zeichnet sich durch eine den Lernprozess unterstützende Arbeitsweise aus. Thermopr@ctice trägt dazu bei, das selbstgesteuerte Lernen zu unterstützen, digitale Kompetenzen zu fördern und den Studienerfolg zu sichern. Die Studierenden werden im Lösungsprozess komplexer Berechnungsaufgaben unterstützt und erhalten eine direkte Rückmeldung zum ermittelten Ergebnis. Durch die in diesem Projekt fokussierte Integration in das Lernmanagementsystem OPAL wird Thermopr@ctice zukünftig allen sächsischen Hochschulen verfügbar sein. Unterstützt vom Projekt Lehrpraxis im Transfer plus soll innerhalb dieses Fellowships der Transfer an die Technische Universität Dresden durchgeführt werden und danach als Beispiel für zukünftige Transfervorhaben zur Verfügung stehen.
Kontakt: Dr.-Ing. Sebastian Herrmann
In dem multikulturellen Fellowship Projekt zwischen der Hochschule Zittau/Görlitz (Fakultät Management und Kulturwissenschaften, Prof. Dr. Martina Zschocke) und Universitäten in Belgien, Finnland, Canada, Italien, Israel, Ecuador, Russland und Brasilien wird im Rahmen der Lehre in Interkultureller Kommunikation und Kompetenz das virtuelles gemeinsames Lern-, Lehr und Arbeitsprojekt Working Across Borders durchgeführt. Die Studierenden erfahren die Möglichkeiten und Herausforderungen interkultureller Projekte. Sie lernen und arbeiten weltweit in interkulturellen Teams aus jeweils 2 Studierendem aus jeweils 3 verschiedenen Ländern zusammen und erfüllen im Rahmen dessen Aufgaben und Projekte zu Interkultureller Kompetenz und Business unter Berücksichtigung der UN-Nachhaltigkeitsziele (SDGs). Im Rahmen dessen werden virtuelle Klassenräume eingerichtet und ein gemeinsames Kick-off Meeting zeitgleich in allen Ländern, die Vermittlung der Projektinhalte in einem pre-lauch Webinar, ein gemeinsames Filmprojekt zur Vorstellung, YouTube Tutorials und Webinare durchgeführt. Die digitalen Komponenten ergänzen hierbei die Präsenzlehre. Den Studierenden wird damit die Möglichkeit gegeben, die Chancen und Herausforderungen eines wirklich multikulturellen, multilokalen gemeinsamen Projektes zu erleben. Ihre jeweiligen Projektarbeiten und alle unterstützenden Lehrmaterialien werden auf einer gemeinsamen Plattform hochgeladen. Ziel ist das Erlernen unmittelbarer internationale Kommunikation und internationalen Teamworks in einem gemeinsamen Projekt und das gemeinsame Agieren als Business Consultants unter Berücksichtigung der UN-Nachhaltigkeitsziele. Es dient dem Kennenlernen, Vertrauensaufbau und Engagement im multi-lokalen Teams. Das Projekt hat neben der Interkulturalität einen Schwerpunkt im Thema Nachhaltigkeit. Die Studierenden sollen sich über die UN-sustainability Goals informieren und diese bei ihrer Entwicklung der Business Möglichkeiten weltweit umsetzen und sehen in welchen Regionen weltweit welche Ziele am dringendsten umgesetzt werden sollten. Dabei sollen verschiedene Möglichkeiten der Digitalisierung zur Zusammenarbeit genutzt werden (Skype Meetings, gemeinsame Arbeitsgruppen in Office 365, virtuelle Klassenräume, gemeinsame Meetings etc.).
Kontakt (HSZG): Prof. Dr. Martina Zschocke
Die Hochschulsprachenzentren der Hochschule Zittau/Görlitz (HSZG; Dipl.-Übersetzerin Michaela Heidig) und der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK; Dr. phil. Antje Tober) erstellen im Rahmen dieses Tandem-Fellowship-Projektes Online-Einstufungstests für die Sprachen Englisch und Deutsch, die in OPAL bereitgestellt werden sollen. Motivation für dieses Projekt war, dass der Großteil der Studierenden an HSZG und HTWK im Laufe des Studiums einen Englischkurs absolviert und internationale Studierende zumeist Deutschkurse belegen. Durch die Öffnung des Hochschulzugangs sind die Sprachkenntnisse der Studierenden zunehmend heterogen, wobei homogene Gruppen in Fremdsprachenseminaren zur Sicherung der Qualität der Lehre sowie für die Motivation und den Lernerfolg Voraussetzung sind. Aus diesem Grund soll künftig bereits vor Beginn eines Sprachseminars und relativ unabhängig von Zeit und Ort in OPAL/ONYX ein Online-Assessment der vorhandenen Fremdsprachenkompetenzen im Lesen, Schreiben und Hören durchgeführt werden. Ein adaptiver Test kann Aussagen über eine große Bandbreite von Niveaustufen in der Fremdsprache geben. Durch die Auswertung nach Testabschluss werden den Lernenden Stärken und Schwächen transparent gemacht sowie Verweise auf den geeigneten Sprachkurs und weiterführende Lernmöglichkeiten angezeigt, wodurch ein selbstgesteuertes Lernen ermöglicht wird.
Kontakt (HSZG): Dipl.-Übersetzerin (FH) Michaela Heidig