Im Portrait erzäht Master-Studentin Kim, warum sie sich für "Integrierte Managementsysteme" an der HSZG entschied.
Kim Schwarz kommt aus dem Rhein-Main Gebiet für ihr Masterstudium Integrierte Managementsysteme nach Zittau. Ihre Schwerpunkte liegen im Umwelt- und Nachhaltigkeitsmanagement. Sie ist jung, hochmotiviert und hat in Zittau eine neue Heimat gefunden...
In unserer Reihe "Dein Weg zum Master" stellen wir in regelmäßigen Abständen unsere Master-Studierenden näher vor und berichten über ihre Beweggründe für die Wahl ihres ganz besonderen Studienganges, ihr Leben in der Region und ihre persönlichen Ziele.
Eigentlich wollte Kim Schwarz Tierärztin werden. Aufgewachsen ist sie in Südhessen bei Frankfurt am Main, schon als Schülerin interessiert sie sich für Naturwissenschaften; sie wählt im Leistungskurs Biologie. Die Tiere sind ihre Leidenschaft geblieben, sie hat zwei Hunde, einer von ihnen ist mit ihr im Sommer 2022 nach Zittau gezogen.
Hier, an der HSZG, studiert sie im Master den Studiengang Integrierte Managementsysteme. „Ich hatte Zittau nicht auf dem Schirm“, sagt Kim Schwarz. Sie ist 31, hochmotiviert, pragmatisch, ungebunden. Ihr stehen alle Türen offen, auch Dank des interdisziplinären und kleinen Studiengangs unter Dr. Jana Brauweiler in Zittau an der Hochschule. Es ist gerade dieser ungewöhnliche Studiengang der Kim Schwarz nach Zittau bringt, aus dem Multikulti-Westen in den weit entfernten Osten. Das fragen sie auch Freunde: Wo bist du denn da gelandet? Aber Kim Schwarz zuckt nur resolut die Schultern. Im Hochschulkontext fühlt sie sich wohl, hat Anschluss gefunden, freut sich, an einer kleinen Hochschule zu studieren, was inhaltlich kaum jemand in Deutschland studiert, und was ihr eigentlich in dieser Form keine andere Uni bietet.
Ihr gefällt das. Das familiäre in Zittau. Die Entwicklungsmöglichkeiten, gerade weil es kein überlaufener Studiengang ist. Neid untereinander gebe es keinen, dafür wären die Nischen der Studierenden zu unterschiedlich, ihre Kommiliton*innen kommen aus dem Bereich Finanzen, aus der Lebensmitteltechnik, oder der Landschafts- und Raumplanung. Nachdem Kim Schwarz in Bingen am Rhein Umweltschutzingenieurwesen im Bachelor studierte und fünfeinhalb Jahre in der freien Wirtschaft im Rhein-Main Gebiet arbeitete und Berufserfahrung sammelte, stieß sie bei ihren Recherchen auf den Zittauer Master-Studiengang Integrierte Managementsysteme. Sie schaute sich vorher ein Wochenende lang die Umgebung an, „so ganz ins kalte Wasser konnte ich dann doch nicht springen“, sagt sie. Es gefiel ihr, die Wohnung war fix gefunden, obwohl sie das nie gedacht hätte, im Sommer letzten Jahres begann ihr Master in Zittau.
Sie wollte etwas anderes, nochmal frische Luft schnappen, aus dem Fachlichen eher ins Strategische, sie hadert zuletzt auch mit der Abfallwirtschafts-Branche ihrer Firma und der Manier, den eigenen Abfall gewissermaßen mit unter den Teppich zu kehren. Kim Schwarz braucht neue Perspektiven. Allen, denen sie von ihren Plänen mit dem Master in Zittau erzählt, reagieren recht ähnlich: „Zwickau kennt man ja“, sagen die. Sie lacht, wenn sie das erzählt. Probleme damit, in den Osten zu ziehen, hatte Kim Schwarz gar nicht. Jetzt läuft sie zur Hochschule, Haus VI am Külzufer ist ihr Haus, sie braucht nur fünfzehn Minuten vom Westpark. „Ich kann mich schnell heimisch fühlen“, sagt sie und „Zittau ist eine Heimat geworden!“
Seit dem 1. Oktober diesen Jahres ist Kim Schwarz Hochschulmitarbeiterin – ihre Stelle ist zweigeteilt und läuft nebenbei zu ihrer Masterarbeit: Weiterbildungsmanagement befasst sich mit Prozessoptimierung und Digitalisierung und der zweite Teil mit Nachhaltigkeitsberichterstattung, ein hochaktuelles Thema und für Kim Schwarz die Grundlage für die Erarbeitung ihrer Masterarbeit. „Ich lebe in dem luxuriösen Zustand, selbstständig arbeiten zu können und vor allem projektbezogen – alles, was ich in meinem Projekt entwickle, mache ich für meine Masterarbeit.“ Der Nachteil an brisanten und hochaktuellen Themen: es gibt kaum Literatur. Kim Schwarz führt hauptsächlich Gespräche mit Firmen, lauscht Online-Seminaren und Webinaren, geht zu Netzwerktreffen. „Ich werde nur einen kleinen Teil zur Lösung beitragen können“, das weiß sie, aber ihre intrinsische Motivation ist groß. Sie sagt: „Es gibt kein unbegrenztes Wirtschaftswachstum in einer begrenzten Welt.“
Gerade brütet sie über dem neu erschienenen gesetzlichen Rahmenwerk der EU, 1200 Seiten stark, Gesetzestexte in Politiksprache. Die sollen in einen Leitfaden mit Handlungsaufforderungen für kleine und mittlere Unternehmen übersetzt werden. Um Unternehmen zu mehr Nachhaltigkeit zu bewegen, um den Hebel Richtung Klimaneutralität umzulegen. Das könnte Kim Schwarz irgendwann mal tun, KMU beraten, um sie auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit im eigenen Unternehmen zu begleiten und zu führen. Sie hat keine Angst, keinen Job zu finden nach ihrem Studium. Sie kann genug Kontakte bekommen, vor allem, weil die betreuenden Professor*innen jede*r mindestens fünf Unternehmen aus der freien Wirtschaft an der Hand haben, die sagen: „Wir brauchen Leute, wie euch!“ Auch eine Dozent*innentätigkeit schließt Kim Schwarz für sich nicht aus. Jetzt wird sie aber noch für eine ganze Weile über ihrer Masterarbeit brüten und gute Lösungsansätze für KMU entwickeln, zum Ausgleich mit ihrem Hund das Zittauer Gebirge und den Olbersdorfer See genießen und vielleicht noch mehr erfahren über den Wolf in der Oberlausitz, auch eines der Themen, die Kim Schwarz neben ihrem Studium interessieren.
Text: Sophie Herwig
Jetzt Horizont erweitern und für dein Master-Studium an der HSZG einschreiben.