HSZG diskutiert mit Kommunen, Energieversogern, Forschungs- und Wirtschaftsvertretenden über Herausforderungen und Lösungsansätze in der kommunalen Wärmeplanung.
Am 26. Oktober fand im CELSIUZ, dem Transferlabor der Hochschule Zittau/Görlitz, die hybride Informations- und Diskussionsveranstaltung „Kommunale Wärmeplanung – Herausforderungen und Lösungsansätze“ statt. Die Veranstaltung war der Auftakt zu einer Veranstaltungsreihe, die die Hochschule Zittau/Görlitz gemeinsam mit der Sächsischen Energieagentur – SAENA GmbH, plant, um die Kommunen bei der Umsetzung der bevorstehenden Pflichtaufgabe einer Wärmeplanung zu unterstützen.
Erstmalig sollten Akteur*innen aller beteiligten Gewerke zusammenkommen, ihre spezifischen Fragen adressieren und gemeinsam in das Gespräch kommen können.
So begrüßte Prof. Matthias Kunick von der Hochschule Zittau/Görlitz als Teilprojektleiter für das Transferfeld „Energie“ im Verbundprojekt Saxony5, die fast 60 Vertretenden von Kommunen, regionalen Energieversorgern, Planungsbüros, Forschungseinrichtungen und Wirtschaftsförderern und führte mit einem Überblick zum Stand der Wärmeversorgung und den Zielen von Wärmeplanungsgesetz und dem Gebäudeenergiegesetz in die Veranstaltung ein.
Herr Uwe Kluge von der SAENA (Sächsischen Energieagentur GmbH) betonte im ersten Impulsvortrag „Aktueller Stand und Chancen der kommunalen Wärmeplanung“ die Wichtigkeit einer Strategie zur Wärmeversorgung, die Planungssicherheit bei Verbraucher*innen und Versorgenden schaffen muss. Er erläuterte die Anforderungen an die kommunale Wärmeplanung im Detail und hob Verbesserungen, die zwischen den Referentenentwürfen in den Gesetzestext eingearbeitet wurden, hervor. Weiterhin beschrieb er, wie das Wärmeplanungsgesetz und das Gebäudeenergiegesetz, die ab 01.01.2024 in Kraft treten, zusammenwirken sollen.
Den zweiten Impulsvortrag hielt Herr Kai Kaufmann, Geschäftsführer der Energie- und Wasserwerke Bautzen GmbH (EWB). Unter dem Titel „Kommunale Wärmeplanung und Transformationsplan in Bautzen“ erörterte Herr Kaufmann die Herausforderungen der kommunalen Wärmeplanung aus Sicht eines Versorgungsunternehmens. Er machte deutlich, dass die Wärmeplanung unter veränderlichen gesetzlichen Rahmenbedingungen in seinem Unternehmen ein kontinuierlicher Prozess ist, dessen Ziel die sichere, wirtschaftliche und klimaschonende Versorgung mit Wärmeversorgung ist. Herr Kaufmann stellte den aktuellen Stand der Wärmeversorgung in Bautzen vor und erläuterte verfügbare Potentiale. Ebenso wies er auf offene Fragen bezüglich der Finanzierung der Wärmeplanung und der praktischen Umsetzung hin.
Den Impulsvorträgen folgten kurze Beiträge von Vertretenden von Kommunen und Energieversorgern, die sich zum aktuellen Stand der kommunalen Wärmeplanung in ihren Kommunen äußerten. Zudem stellten Forschungseinrichtungen, wie die Hochschule Zittau/Görlitz, die Fraunhofer-Einrichtung für Energieinfrastrukturen und Geothermie (IEG, Zittau) und das Institut für Luft- und Kältetechnik (ILK, Dresden) konkrete Unterstützungsangebote und technische Lösungsansätze vor.
Die anschließende Diskussions- und Fragerunde wurde von Prof. Matthias Kunick und Dr. Clemens Schneider vom Fraunhofer IEG gemeinsam moderiert. Diskutiert wurden dabei Themen wie eine mögliche Anschlusspflicht an Wärmenetze, die Knappheit biogener Brennstoffe und anderer Potentiale erneuerbarer Energie, die Umsetzbarkeit von Sanierungsmaßnahmen im Gebäudebestand, die Kosten für den Umbau der Wärmeversorgung und Auswirkungen für die Bürger*innen.
Den Abschluss der Veranstaltung bildete Herr Armin Verch von der SAENA, der über „Fördermittel und Angebote der Servicestelle kommunale Wärmeplanung“ informierte. Er bekräftigte nochmals, dass Kommunen mit der Wärmeplanung ihren Bürger*innen Planungssicherheit geben können. Weiterhin informierte er über Fördermöglichkeiten und Hilfsmittel zur kommunalen Wärmeplanung.
Eine Umfrage zur Veranstaltung zeigt, dass die Teilnehmenden großes Interesse an einer Fortführung des Formates haben und der Austausch zwischen Vertretenden von Kommunen, regionalen Energieversorgern, Planungsbüros, Forschungseinrichtungen und Wirtschaftsförderern dabei hilft, Lösungsansätze für die Herausforderungen der Wärmewende zu finden.
So ist für März 2024 eine Folgeveranstaltung in Zittau geplant, die wieder gemeinsam von der Hochschule Zittau/Görlitz und der SAENA organisiert und durchgeführt wird.
Prof. Matthias Kunick (Fachgebiet Energiesystemtechnik, Teilprojektleiter Transferfeld „Energie“) mit den Forschungsschwerpunkten:
Mareike Schneider (Transferverbundprojekt Saxony5, Transferfeld „Energie“):