19. April 2024

Erfolgskonzept 'Students as Partners' trägt Früchte

Studierende unterstützen aktiv die Digitalisierung von Studium und Lehre

Digitalisierung in Disziplinen partizipativ umsetzen - Competencies Connected (D2C2)ist ein von der Stiftung Innovation in der Hochschullehre gefördertes Verbundprojekt an dem die Hochschule Zittau/Görlitz beteiligt ist. Koordiniert durch die Hochschuldidaktik Sachsen (HDS), ist das HSZG-Teilvorhaben des Verbundprojekts am Zentrum für Wissenstransfer und Bildung unter Leitung der Prorektorin für Bildung und Internationales Frau Prof. Dr. Sophia Keil verortet. Ziel ist die evidenzbasierte Lehrentwicklung im Bereich der digitalen Lehre, wofür Fachnetzwerke zum Austausch aufgebaut und Lehrende in der Umsetzung digitaler Methoden und Tools unterstützt werden. Weitere Information zum Verbundprojekt finden Sie auf der Webseite der HDS.

Grafik erstellt von Agnes Berbée (HDS-Verbundprojekt D2C2) i. A. Healey et al. (2014): Grundlegende Werte für universitäre Partnerschaften

Um bedarfsgerechte Angebote zur Förderung guter Lehre bereitzustellen umfasst das Portfolio des Verbundes folgende Schwerpunkte:

 

D2C2 arbeitet nach dem Ansatz „Students as Partners“ und bezieht die studentische Perspektive aktiv in die Projektarbeit ein. Studierende haben dadurch die Möglichkeit zur Mitwirkung bei der Gestaltung der facheigenen Lehre z.B. durch Befragungen oder die aktive Mitarbeit an Lehr-Lern-Szenarien aber auch zur persönlichen Kompetenzentwicklung durch die Arbeit in multidisziplinären, standortübergreifenden Teams und vielfältigen Aufgabenstellungen aktueller Fragestellungen im Kontext der Digitalisierung.
 

Studentische Partner*innen berichten aus dem Projekt

Theresa L. (studentische Partnerin, Fakultät MK):

„Ich wollte die HSZG bei der Verbesserung der Lehre unterstützen, daher wirke ich bei dem Projekt mit. Aktuell umfasst meine Projektarbeit hauptsächlich die Recherche von Ansätzen zur Förderung digitaler Kompetenzen bei Studierenden sowie das Feedback zu bestehenden Formaten aus Studierendensicht. Insbesondere Ansätze künstlicher Intelligenz können uns Studierenden beim Lernen unterstützen und viele Aufgaben erleichtern. Im Projekt helfe ich bei der Erstellung von Microkursen, die auf den Kompetenzerwerb bei Studierenden ausgerichtet sind. Es ist schön zu erleben, wie dabei auf meine Perspektive Bezug genommen wird, um die Lehre zu verbessern. Ich würde mir auch außerhalb des Projekts mehr Möglichkeiten zur Mitwirkung wünschen. Durch die studentische Perspektive für die Lehre und die Lernprozesse ist man bei der Gestaltung viel näher an den Wünschen der Studierenden dran. Ich kann meinen Mitstudierenden nur empfehlen, auch die Chance zu ergreifen und sich als „Studentische(r) Partner_in“ zu engagieren. Das bringt viele Vorteile: Man hat oftmals nicht nur die Möglichkeit, Geld für sein Studium zu verdienen, sondern erhält fachlichen Input und Einblicke in die Projektarbeit. Ich konnte beispielsweise viel über die KI lernen, ihre Möglichkeiten, Funktionen und Einsatzbereiche.“


Christian B. (studentischer Partner, Fakultät EI):

„Ich wollte meinen Horizont erweitern und sah in der Mitarbeit in diesem Didaktikprojekt als Herausforderung. Die Lehre für zukünftige Generationen an Studierenden positiv zu beeinflussen hat mich motiviert am Projekt mitzuwirken und die der Zusammenarbeit auf Augenhöhe sowie die Möglichkeit zum Einbringen persönlicher Gedanken in das Projekt empfand ich als äußerst gelungen. Highlights waren für mich die Projekttreffen des sächsischen Verbundes bei denen ich Kontakt zu anderen Fachbereichen und diversen Perspektiven auf Projektthema knüpfen konnte. Die Vielseitigkeit der einzelnen Schwerpunkte war interessant. Es wurden mir die Herausforderungen der Digitalisierung von Hochschulen deutlich und das es nicht die „eine“ Lösung gibt. Von Hochschule zu Hochschule und selbst innerhalb von Fakultäten sind unterschiedliche Lehransätze vorhanden. Von dieser Diversität lebt das Hochschulwesen und diese sollte erhalten bleiben. Es zeigt sich immer wieder, dass die Dozenten der HSZG ist sehr engagiert sind und Interesse haben auch über die Lehrveranstaltungen hinaus Wissen zu vermitteln. Mit Blick auf die Mitgestaltungsmöglichkeiten von Studium und Lehre rate ich den Studierenden: Stellt Fragen! In der Vorlesung oder im Seminar…egal. Das ist die einfachste Möglichkeit direkt Einfluss zu nehmen. Als ehemaliges Mitglied der Studienkommission, empfehle ich euch bei Interesse an der Weiterentwicklung der Lehre, die Mitgliedschaft in der Kommission als studentischer Vertreter. Ich habe mich im Zuge des Projektes mit vielen digitalen Tools beschäftigt und kann mir in der Zeit der fortschreitenden Digitalisierung gut vorstellen dieses Wissen auch zukünftig anzuwenden.“


Esther P. (studentische Partnerin, Fakultät N)

„Digitalisierung wird immer relevanter vor allem im Studentenalltag, sei es etwas recherchieren, ausarbeiten etc.. Deshalb interessiert mich die Verbesserung von Lehrkonzepten und ich wollte das Projekt aktiv unterstützen. Derzeit begleite ich die Erstellung von elektronischen Übungen für Studierende. Ich habe hier die Möglichkeit der Mitgestaltung von Assessmentaufgaben und damit die Möglichkeit meine Perspektive (die Studierendensicht) einzubringen und meinen Mitstudent_innen damit das Lernen zu erleichtern weil weiß ich welche Themen noch eine Erklärung in anderer Art und Weise brauchen, oder welche schwer zu verstehen sind. Da kann eine studentische Erklärung helfen. Ich freue mich, dass es Projekte wie dieses gibt wo Studierenden die bei der Gestaltung von Lehr-Lern-Prozessen mitwirken können. Es ist für beide Seiten, Lehrender und Lernender, ein Gewinn in Austausch treten zu können und die Lehre zu verbessern. So erkennen die Lehrenden welche Themen und/oder Konzepte nicht funktionieren und kriegen durch die Lernenden neue Ideen um diese zu verbessern. Ich rate daher anderen Studierenden ihre Möglichkeiten zur Mitgestaltung von Studienprozessen und insb. die Evaluationen der Module ernstnehmen und darin konstruktive Kritik üben um Lehre zu verbessern.“


Ferenc T. (studentischer Partner, Fakultät EI)

„Ich wollte Projekterfahrungen im Bereich der Digitalisierung/Didaktik sammeln und meinen Erfahrungsbereich über das Ingenieursspektrum hinaus erweitern. Das Projekt gab mir die Möglichkeit als Bindeglied zwischen Studenten und Professoren bzw. Mitarbeitenden zu agieren, um die Lehre für nachfolgende Jahrgänge positiv zu beeinflussen. Schwerpunkte waren die Beratung von Lehrenden zu Lehransätzen (stud. Perspektive) sowie die Erprobung und die Implementierung digitaler Hilfsmittel, welche nicht nur den Arbeitsalltag in der Lehre unterstützen sollten, sondern auch den Unterricht interessanter und lehrreicher gestalten. Im Rahmen der Projektarbeit konnte ich auf unterschiedlichste Menschen treffen und Einblicke in verschiedene Fachgebiete sammeln. Durch die Einblicke aus der Arbeit in Verbund sächsischer Hochschulen/Universitäten wurde mir erneut deutlich, dass die geringeren Matrikelgrößen der HSZG am Standort Zittau viele Vorteile für die Lehre mit sich bringt. Besonders ausgefallen ist mir der vergleichsweise enge Kontakt zwischen Lernenden und Lehrenden der HSZG, die hoch engagiert sind, ihre Lehre stetig zu optimieren. Wäre mein Studium nicht bereits zu Ende, so würde ich auch gerne andere Bereiche durch meine studentische Sichtweise unterstützen.“


Tina G. (studentische Partnerin, Fakultät N)

„Ich war motiviert Teil des Projekts zu werden, da ich die Möglichkeit sah, aktiv an der Gestaltung der Hochschullehre mitzuwirken. Zu Beginn des Projektes habe ich an Fokusgruppeninterviews teilgenommen und diese mit ausgewertet. Ziel war es Unterstützungsangebote für Lehrkräfte zu identifizieren. Aktuell beschäftige ich mit Audio Response Systemen zur Steigerung der Interaktion zwischen Studierenden und Dozierenden im Unterricht. Eine Herausforderung stellte für mich die standortverteilte Zusammenarbeit mit Projektmitarbeitenden anderer Hochschulen dar. Durch die rein digitale Arbeitsform ist das Bilden eines Teamgefühls sowie das Kennenlernen der Mitarbeitenden anderer Hochschulen schon etwas anders als wenn alle immer vor Ort sind. Zu einem meiner Highlights gehört das vom Projekt unterstützte digitale Austauschformat. Hierbei stellt aller 2 Wochen eine Lehrkraft ihre Unterrichtsmethode vor und diskutiert mit Kolleg_innen Vorteile und Herausforderungen der Methode und unterstützt sich gegenseitig. Dabei bekommt man einen spannenden Einblick hinter die Kulissen der Lehre an der Hochschule. Allgemein betrachtet mag ich den persönlichen Aspekt unserer Hochschule. Sie ist familiär und die Mitarbeitenden geben sich größte Mühe die Lehrveranstaltungen an die Bedürfnisse der Studierenden anzupassen, solange man mit Ihnen in die Kommunikation geht. Projekte wie D2C2 sind ein wichtiges Zahnrad in dieses Gefüge. Ich würde mir wünschen, dass solche Mitwirkungsmöglichkeiten noch weiter ausgebaut werden. Für die Lehre und somit die Hochschule ist es sehr förderlich, wenn Studierende aktiv an der Gestaltung ihres eigenen Lernumfeldes beteiligt sind. Dafür braucht es jedoch auch ausreichend interessierte Studierende, und je kleiner eine Hochschule ist, als desto schwieriger erachte ich es motivierte Studierende zu finden, welche neben dem Unterricht und der Freizeitgestaltung noch an der Weiterentwicklung der Hochschule mitwirken wollen.“

Neben der Vielzahl an Ergebnissen, die bereits aus dem Projekt erwachsen sind, beschäftigen sich die aktuellen Maßnahmenbündel der HSZG beispielsweise mit…

  • …dem Transfer guter Lehre an der HSZG
    D2C2 organisiert ein Austauschformat zu digital gestützter Lehre an der HSZG. (zum Beitrag)
  • …einer Quiz-App für die Ingenieurwissenschaften
    Die Hochschule Mittweida entwickeln, in Zusammenarbeit mit der Hochschule Zittau/Görlitz, eine Lern-App für Studierende der Ingenieurwissenschaften. (mehr dazu)
  • …Maßnahmen zur Förderung einer digitalen Identität
    Nach der Peer-to-Peer-Strategieberatung setzt die HSZG in einem partizipativen Prozess Maßnahmen zur Digitalisierung von Studium und Lehre fort. (zum Beitrag
  • …dem Lehrnetzwerk Ingenieurwissenschaften
    Das Projekt unterstützt die Bildung eines sachsenweiten lehrbezogenen Netzwerkes innerhalb der Fachbereiche der Ingenieurswissenschaften. (Details)
  • …dem Transfer von Lehr-Lern-Konzepten
    D2C2 geleitete die Entwicklung innovativer Ansätze beim Einsatz digitaler Tools sowie bei der Beforschung der eigenen Lehre. (Beispiel)

Prorektorin Prof. Dr. Sophia Keil bedankt sich im Namen des Rektorats bei den Studentischen Partner*innen, die das Projekt D2C2 so tatkräftig unterstützt haben, sowie bei allen Personen, die durch ihre Teilnahme an den projektbegleitenden Angeboten die Chance zur Partizipation und zum Transfer genutzt haben, um die Digitalisierung der Hochschullehre voranzutreiben. Auf diese Weise konnte ein Bündnis verschiedener Kompetenzträger*innen geschaffen werden, das ohne einen derartigen Verbund kaum umsetzbar wäre.

Wir freuen uns daher, mitteilen zu dürfen, dass das Projekt aufgrund der erfolgreichen Arbeit um ein Jahr bis zum 31.12.2025 verlängert wird. Sie sind herzlich eingeladen von den bereitgestellten Angeboten zu partizipieren.

Selbst aktiv werden: Austausch Digitale Lehre HSZG

Mit dem Sommersemester 2024 geht der Austausch Digitale Lehre HSZG in die nächste Runde. Im Programm stehen vielfältiges Austauschtreffen rund um digitale Lehrformate, Methoden und Tools, E-Assessments, Future Skills sowie Herausforderungen und Tipps für die Digitalisierung von Studium und Lehre. Wir freuen uns auf angeregte Diskussionen und sind gespannt auf die Erkenntnisse unserer Lehrenden.

Wir laden Sie ganz herzlich ein, dabei zu sein!

Alle Termine der Austauschtreffen, den Zugang zum Onlineraum sowie weiterführende Hinweise zu Methoden, Tools, Good-Practices und Veranstaltungen zum Thema digitale Lehre finden Sie hier.

Foto: Prof. Dr. rer. pol. Sophia Keil
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