03. Juni 2024

Gemeinsam zur kommunalen Wärmeplanung

Bedarfe, Potenziale und Softwarelösungen zur kommunalen Wärmeplanung wurden im März bei einer Online-Veranstaltung erörtert.

Die von der Hochschule Zittau/Görlitz und der Sächsischen Energieagentur SAENA GmbH gemeinsam gestaltete Online-Veranstaltung "Kommunale Wärmeplanung – Bedarfe, Potenziale und Softwarelösungen zur kommunalen Wärmeplanung" im Frühjahr diesen Jahres war mit knapp 100 Teilnehmer*innen gut besucht und fand, wie die erste Veranstaltung im Oktober 2023, großen Anklang bei den Interessenten. Die Online-Veranstaltung wurde wiederholt organisiert und durchgeführt im Rahmen des sächsischen Transferprojekts Saxony5.

Der Teilnehmerkreis bestand aus Vertreter*innen sachsenweiter Kommunen, Energieversorgern, Planungsbüros, Forschungseinrichtungen und Wirtschaftsförderern sowie Anbietern von etablierten Softwarelösungen zur kommunalen Wärmeplanung.

Prof. Matthias Kunick (Professur für "Energiesystemtechnik") von der Hochschule Zittau/Görlitz begrüßte als Teilprojektleiter für das Transferfeld „Energie“ im Verbundprojekt Saxony5 die Gäste und führte in das Thema der kommunalen Wärmeplanung sowie in die ausgewiesenen Schwerpunkte "Bedarfe und Potenziale" ein.

Herr Uwe Kluge von der Sächsischen Energieagentur SAENA GmbH griff als erster Referent den Faden in seinem Vortrag zu den "Rahmenbedingungen zur Erfassung von Bedarfen und Potenzialen" auf, konkretisierte, welche Daten auf der Bedarfsseite benötigt und auf der Potenzialseite vorhanden sind, und kam dann zu den technischen Machbarkeiten und Grenzen in gegenwärtig vorhandenen Energiesystemen – im Speziellen den Verteilnetzen auf Mittel- und Niederspannungsebene. Als Quintessenz seines Vortrags ließ sich festhalten, dass das Wärmeplanungs- und Gebäudeenergiegesetz in landesrechtliche Verordnungen überführt werden müssen, um die notwendige Datenerhebung und -verarbeitung zu ermöglichen.

Herrn Kluge schloss sich Frau Antje Fritzsche von der Sächsischen Energieagentur SAENA GmbH als Referentin an, die die Servicestelle "Kommunale Wärmeplanung" der SAENA vorstellte. Sie stellte den Teilnehmer*innen Unterstützungsangebote vor und wies im Speziellen auf online verfügbare Informationsmaterialien und Arbeitshilfen hin.

Dem Tandembeitrag der SAENA folgte ein gemeinsamer Vortrag von Martin Herling und Jonas Pfeiffer von der Hochschule Zittau/Görlitz, die den Teilnehmer*innen einen "Überblick zu open source-Daten und Tools zur Erstellung von Quartierskonzepten" gaben. Die Referenten machten hierbei deutlich, dass der Fokus ihrer Arbeit an einem eigenen Softwaretool auf der Kombination erneuerbarer Energien für eine möglichst wirtschaftliche und versorgungssichere Wärmebereitstellung liegt, dabei aber nicht nur die Versorgerseite sondern auch Sanierungsmaßnahmen an Gebäuden und etwaige Fördermittel betrachtet werden. Aus der Wirtschaftlichkeitsbetrachtung verschiedener Varianten wollen sie zukünftig Handlungsempfehlungen ableiten und aussprechen. Zum Abschluss des Vortrags machte Herr Herling als Projektmitarbeiter im Verbundprojekt Saxony5 noch auf das Transferlabor Celsiuz der Hochschule aufmerksam. Er motivierte die Teilnehmer*innen, den (interaktiven) Transferraum für die konstruktive Arbeit rund um das komplexe Thema "kommunale Wärmeplanung" zu nutzen.

Den Beiträgen der SAENA und Hochschule Zittau/Görlitz folgten drei jeweils einstündige Blöcke dreier Anbieter zu Software-Lösungen zur kommunalen Wärmeplanung. Die Firmen ENEKA - Energie & Karten GmbH, greenventory GmbH und enersis Europe GmbH stellten nacheinander sich und ihre Softwaretools vor (teilweise live) und lieferten praktische Erfahrungsberichte an einer Beispielkommune. So erhielten die Teilnehmer*innen erste Einblicke in die jeweilige Datengrundlage und Algorithmen, die Handhabung und Ergebnisdarstellung, die zu erwartende Genauigkeit der Tools und die Nachnutzbarkeit und Lizenzierungsoptionen.

Als Fazit zur Veranstaltung bleibt festzuhalten, dass der Erfolg einer kommunalen Wärmeplanung von drei wichtigen Faktoren abhängt:

  • Genauigkeit, Verfüg- und Verwertbarkeit von Daten,
  • Kompetenz und Zusammenarbeit von Planern, Servicestellen, Kommunen und deren Energieversorgern,
  • Akzeptanz und Bürgerbeteiligung.

Zur persönlichen Kontaktaufnahme und für weitere Detailfragen standen den Teilnehmer*innen während der Veranstaltung alle Referent*innen auch in sogenannten Break-Out Räumen zur Verfügung.

Wir danken allen Referent*innen für Ihr außerordentliches Engagement und den Teilnehmer*innen für Ihr großes Interesse an der Veranstaltung.

HSZG-Arbeitsgruppe beteiligt sich aktiv mit folgendem Angebot!

Angebot der Arbeitsgruppe zur regenerativen Wärmeversorgung an der Fakultät Maschinenwesen und am Institut für Prozesstechnik, Prozessautomatisierung und Messtechnik (IPM) – Nutzung von Daten und Tools im interaktiven Setting:

  • Schulungen im Bereich Software
  • Nutzung des CELSIUZ und des Leitstandes für konzentrierte Zusammenarbeit
  • Vorbereitung konkurrierender Versorgungsvarianten als Modell durch die Arbeitsgruppe
  • Netzwerkarbeit und -ausbau mit verschiedenen Akteuren
  • Detaillierter Vergleich von Versorgungs-Szenarien anhand energetischer und wirtschaftlicher Kenngrößen
Ihre Ansprechperson
M.Sc.
Martin Herling
Institut für Prozesstechnik, Prozessautomatisierung und Messtechnik
02763 Zittau
Th.-Körner-Allee 8
Gebäude Z IVc, Raum C1.13
Obergeschoss
+49 3583 612-4696
Foto: Dipl.-Ing. (FH) Mareike Schneider
Ihre Ansprechperson
Dipl.-Ing. (FH)
Mareike Schneider
Fakultät Maschinenwesen
02763 Zittau
Schwenninger Weg 1
Gebäude Z VII, Raum 118
+49 3583 612 4822