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03. November 2016

HSZG beim 48. Kraftwerkstechnischen Kolloquium

Mitarbeiter vom IPM und Fakultät Maschinenwesen erarbeiteten Posterbeiträge zu Fragestellungen der Energietechnik.

Das Fachgebiet Technische Thermodynamik der Fakultät Maschinenwesen war durch Herrn Prof. H.-J. Kretzschmar und Herrn Dr.-Ing. S. Herrmann auf dem 48. Kraftwerkstechnischen Kolloquium 2016 in Dresden vertreten. In einem Posterbeitrag zur “Simulation instationärer Kraftwerksprozesse auf Grundlage der neuen IAPWS-Guideline zum Spline-Basierten Table Look-up Verfahren (SBTL)“ stellten sie eine neue international verbindliche Richtlinie der International Association for the Properties of Water and Steam (IAPWS) zur genauen und gleichzeitig sehr schnellen Berechnung der Stoffeigenschaften von Wasser und Wasserdampf vor.

Das SBTL-Verfahren wurde von Herrn M. Kunick innerhalb seines kooperativen Promotionsvorhabens zwischen der Hochschule Zittau/Görlitz und der TU Dresden entwickelt. Es findet bereits vielfältige Anwendung, beispielsweise zur numerischen Strömungsanalyse mit der CFD-Software TRACE vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), zur Simulation von Kraftwerksprozessen mit den Wärmeschaltbild-Berechnungsprogrammen KRAWAL von SIEMENS PG und EBSILON Professional von STEAG Energy Services sowie zur Sicherheitsanalyse von Kernreaktoren mit RELAP-7 vom Idaho National Laboratory (INL). Im Ergebnis der Tagung konnten weitere Kooperationen zum Einsatz des SBTL-Verfahrens, z. B. im CFD-Programm ANSYS, mit Interessenten am Poster angebahnt werden.

Herr Dr.-Ing. Schneider, Forschungsmitarbieter bei Prof. Kratzsch im Institut für Prozeßtechnik, Prozeßautomatisierung und Meßtechnik stellte die bisherigen Ergebnisse seiner Arbeiten zum Thema „Untersuchungen des Flexibilisierungsbedarfs konventioneller Kraftwerke zur Kompensation von dynamischen Residuallasten“ vor.

Die globale Zielstellung des Vorhabens besteht in der Entwicklung einer möglichst allgemeingültigen Vorgehensweise bei der Integration thermischer Speicher in thermische Energieanlagen unterschiedlicher Nennleistung. Insbesondere thermische Kraftwerksanlagen werden dadurch in die Lage versetzt, die Stromproduktion flexibel den Erfordernissen im europäischen Verbundnetz anzupassen. Die aktuell durchgeführten Untersuchungen der erforderlichen Flexibilisierungsmaßnahmen basieren auf einer Glättung der aus der Lastganganalyse abgeleiteten Einspeise-Ganglinien einer Referenzanlage. Aus den Differenzen zwischen geglätteten und ungeglätteten Ganglinien werden die Speicherleistungen bestimmt, die erforderlich sind, um eine geglättete Fahrweise der thermischen Energieanlage bei gleichzeitiger Bereitstellung der erforderlichen dynamischen Lastanforderung aus dem Netz zu gewährleisten. Die Bearbeitung des Vorhabens erfolgt im Rahmen des Graduierten-Kollegs „Neue Systeme zur Ressourcenschonung“ der Hochschule Zittau/Görlitz und wird mit Mitteln des Europäischen Sozialfonds gefördert.

Das Kraftwerkstechnische Kolloquium ist eine der wichtigsten wissenschaftlichen Veranstaltung mit dem Schwerpunkt der modernen Energie- und Kraftwerkstechnik. Im jährlichen Rhythmus treffen sich Vertreter aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik, um sich über aktuelle Fragestellungen auf dem Gebiet der Energie- und Kraftwerkstechnik auszutauschen.

 

Autoren: M. Kunick, Dr.-Ing. S. Herrmann, Prof. Dr.-Ing. A. Kratzsch

Foto: Prof. Dr.-Ing. Alexander Kratzsch
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