Zittauer Gymnasiastin Helena Krüger untersucht an der HSZG das Flugverhalten von Federbällen und erhält Sonderpreis bei „Jugend forscht 2024“.
Gegrübelt, improvisiert, getestet, optimiert…schlussendlich dokumentiert, eingereicht und präsentiert. Als Helena Krüger, angehende Abiturientin des Zittauer Christian-Weise-Gymnasiums, vor gut einem Jahr gemeinsam mit ihrem Lehrer, Herrn Ulrich Franz, im Labor für Strömungsmechanik & Fluidenergiemaschinen der Fakultät Maschinenwesen unserer Hochschule Zittau/Görlitz mit ihren Federbällen „aufschlug“, war zunächst nicht abzusehen, wohin die daraus entstehende Zusammenarbeit einmal führen kann.
„Schnell wurde jedoch klar, mit wieviel Herzblut und Engagement sie ihr Hobby Badminton und ihren Leistungskurs Physik miteinander kombiniert“, schwärmt Felix Rothe. Der Laboringenieur für Strömungsmechanik und Fluidenergiemaschinen begleitete Helena von Beginn an bei der Umsetzung ihrer besonderen Lernleistung (BELL). Jetzt hat sie den Landeswettbewerb „Jugend forscht 2024“ im Fachgebiet Physik gewonnen und insgesamt gleich drei Sonderpreise abgeräumt: jeweils einen vom Sächsischen Wirtschaftsministerium, vom Bundesumweltministerium und von der Carl Zeiss AG. „Neben Abitur und Sport ist das wirklich eine enorme Leistung“, ist der Laboringenieur überzeugt.
Die 18-jährige Gymnasiastin forschte in ihrem Projekt „Untersuchung der dynamischen Längsstabilität unterschiedlicher Federballmodelle“ an deren aerodynamischen Eigenschaften unterschiedlicher Federbälle. „Genauer gesagt, untersuchte Helena das Nick- und Nachschwingverhalten zweier neuer Federballtypen – dem Hybrid- und Carbonball - mithilfe von Momentenmessung und Highspeed-Kamera im Vergleich zum bereits bekannten Verhalten synthetischer und natürlicher Federbälle in unserer Freistrahlstrecke, wertete die Messungen aus, erstellte Diagramme und verglich die Ergebnisse mit ihren Recherchen“, berichtet Felix Rothe. Dabei entstanden neue wissenschaftliche Erkenntnisse zur Aerodynamik, welche Helena Anfang März zunächst beim Regionalwettbewerb Ostsachsen von „Jugend forscht 2024“ vorstellte. Mit ihrer starken Präsentation überzeugte sie die Jury, errang die Erstplatzierung und damit die Einladung zum Landesfinale am 23. März in Dresden.
Felix Rothe berichtet von diesem Tag: „Helenas Präsentation vor der Jury fand bereits morgens um 09:30 Uhr statt. Nach Chemie und Biologie war nun die Physik an der Reihe. Ich mache es kurz: Helena hat gewonnen, teilt sich den 1. Platz mit einem weiteren Kandidaten, bekommt das goldene Ticket und fährt am 30. Mai nach Heilbronn zum Bundesfinale.“ Darüber hinaus erhält sie drei Sonderpreise. Bei der Verkündung jubelt ‘Team Zittau‘, bestehend aus Helenas Eltern, ihrem Freund, ihrem Lehrer und Felix Rothe mit seinen beiden Kindern, so stark, dass der Moderator sich eine Frage dazu nicht verkneifen konnte: „Wow, wen hast du denn mitgebracht?“ Helenas Antwort: „Die ganze Bande.“
„Eine Bande ist hier tatsächlich entstanden“, freut sich Felix Rothe, „und eine wunderbare, erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen ihr, dem Christian-Weise-Gymnasium Zittau und der Hochschule Zittau/Görlitz noch dazu.“ Helenas Bande steht für die nächsten Schritte bereit. Wenn es in Heilbronn gelingt, heißt das nächste Ziel vielleicht der internationale Wettbewerb in Los Angeles. Wir sind gespannt.
Text: Cornelia Rothe und Felix Rothe
Bei ihrem Forschungsprojekt hat die Hochschule Zittau/Görlitz Helena im Labor für Strömungsmechanik & Fluidenergiemaschinen mit entsprechender Messtechnik und der Bereitstellung der Düsenfreistrahlstrecke unterstützt. Das Equipment stammt von der Fakultät Maschinenwesen (speziell dem Fachgebiet für Strömungsmechanik und Fluidenergiemaschinen) sowie dem Institut für Prozesstechnik, Prozessautomatisierung und Messtechnik (IPM) und kommt bei folgenden Studiengängen zum Einsatz: Energie- und Umwelttechnik, Maschinenbau, Green Engineering und Ingenieurpädagogik.
Medienservice Sachsen.de: Landeswettbewerb »Jugend forscht 2024«: Sonderpreis des sächsischen Wirtschaftsministeriums geht an Zittauer Gymnasiastin
Sächsische Zeitung: Zittauerin gewinnt bei "Jugend forscht" mit Federball-Experiment